Abfallwirtschaft
Die Deponie Ahrntal: hochinteressant

Die Deponie bzw. Sortieranlage Ahrntal nimmt auch den Müll aus dem Bezirk Schwaz auf.  | Foto: ATM
  • Die Deponie bzw. Sortieranlage Ahrntal nimmt auch den Müll aus dem Bezirk Schwaz auf.
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  • hochgeladen von Florian Haun

AHRNTAL (red). In der Abfallsortieranlage Recycling Zentrum (RZ) Ahrental wurde kürzlich die millionste Tonne Rest- und Sperrmüll angeliefert. 2011 haben die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB) und die Abfallwirtschaft Tirol Mitte GmbH (ATM) die Anlage südlich von Innsbruck in Betrieb genommen.

Seither steht das RZ Ahrental für Entsorgungssicherheit und die umweltgerechte Verwertung von Rest- und Sperrmüll im Tiroler Zentralraum. Dr. Alfred Egger, Geschäftsführer der ATM:

„Unser Ziel war es immer, eine zukunftstaugliche, langfristige Lösung zu schaffen – nach einer Million Tonnen und elf Jahren kann man durchaus sagen, dass uns das gelungen ist.“

Restmüll ersetzt fossile Brennstoffe

Im Einzugsgebiet, also der Stadt Innsbruck und den Bezirken Innsbruck-Land und Schwaz, lebt mehr als die Hälfte der Tiroler Bevölkerung. Hinzu kommen Millionen an Nächtigungen in den tourismusstarken Regionen, wie zum Beispiel dem Zillertal. IKB-Vorstandsvorsitzender DI Helmuth Müller:

„Wir bereiten im RZ Ahrental zirka die Hälfte des gesamten Tiroler Restmülls auf. Das zeigt, wie leistungsstark sowohl die Anlage als auch die Kooperation zwischen ATM und IKB ist.“

ATM-Geschäftsführer Dr. Alfred Egger ergänzt:

„Die Sortieranlage ist ein Paradebeispiel für die Fortschritte, die man in den letzten Jahrzehnten im Bereich der Umwelttechnik und generell im Umgang mit Abfällen gemacht hat.“

Mittels moderner Technologie werden Rest- und Sperrmüll bestmöglich für die thermische Verwertung aufbereitet: Die angelieferten Abfälle werden zerkleinert und sortiert. Schließlich entstehen Energieballen, die in Industrieanlagen als hochwertiger Ersatz für fossile Brennstoffe gefragt sind. Eine Tonne dieses Ersatzbrennstoffs hat einen Heizwert, der dem von rund 500 Litern Heizöl entspricht. Den Weg in die Verbrennung legen die Energieballen aus dem RZ Ahrental umweltfreundlich mit der Bahn zurück.

Auf den Spuren des Restmülls

Die Verwertung von Abfällen ist ein komplexes und gesellschaftlich höchst relevantes Thema. IKB und ATM legten von Anfang an großen Wert darauf, dass das RZ Ahrental für interessierte Bürgerinnen und Bürger zugänglich ist. Ein eigenes Besucherzentrum gewährt Einblicke in die Abläufe der Sortieranlage. Besonders Schulklassen nutzen häufig die Gelegenheit und zeigen sich bei Führungen fasziniert von den langen Förderbändern, den großen Maschinen und auch den abfallwirtschaftlichen Zusammenhängen.

„In Tirol fallen pro Person und Jahr rund 130 Kilogramm Restmüll an. Wir erhoffen uns durch die Führungen im RZ Ahrental mehr Bewusstsein dafür, dass die Reise des eigenen Restmülls nicht in der Tonne vorm Haus endet, sondern erst anfängt. Wir alle können durch einen verantwortungsvollen Umgang mit Abfällen einen Beitrag zu ihrer umweltgerechten Verwertung leisten “, so Dr. Alfred Egger.

Blick zurück: Deponie war gestern

Anlässlich der millionsten Tonne blickt der langjährige ATM-Geschäftsführer auch auf die Restmüllentsorgung von früher zurück:

„Bis Ende der 1990er Jahre war es üblich, Abfälle einfach zu vergraben – eine Vorgehensweise, die uns noch lange begleiten wird: Stillgelegte Deponien müssen in der Nachsorge über Jahrzehnte hinweg kontrolliert und professionell
betreut werden.“

Danach wurden Abfälle zunächst unsortiert verbrannt. Ein wichtiger Fortschritt kam mit der Erkenntnis, dass sich Rest- und Sperrmüll am besten thermisch verwerten lässt, wenn er vorab sortiert wird. Sortieranlagen wie das RZ Ahrental liefern damit einen wichtigen Rohstoff zur Energiegewinnung. Stör- und Schadstoffe, die die Qualität des Brennstoffs reduzieren, werden aussortiert und anderweitig entsorgt. Auch Wertstoffe wie Metalle holt man aus dem Rest- und Sperrmüll heraus, damit sie recycelt werden können und im Stoffkreislauf bleiben.

Das Recycling Zentrum Ahrental im Überblick:

Inbetriebnahme 2011 durch IKB und ATM – somit im kommunalen Eigentum.
Einzugsgebiet: Stadt Innsbruck, Bezirk Innsbruck-Land, Bezirk Schwaz;

  • 103 Gemeinden mit...
  • 397.213 EinwohnerInnen
  • 175.639 Haushalten
  • 17,203.760 Nächtigungen pro Jahr
  • 36 Beschäftigte
  • 350 - 400 Tonnen Rest- und Sperrmüll aus den Haushalten und gewerbliche
  • Restabfälle werden pro Tag angeliefert.
  • Eigenes Besucherzentrum mit interessanten Führungen, die besonders von
  • Schulklassen, aber auch Erwachsenengruppen gerne genutzt werden.
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