Die Rettung der Adlerdame

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MAYRHOFEN/ZELL/MÜNCHEN (fh). Die Adlerbühne am Ahorn hoch über Mayrhofen hat sich über die Jahre zu einer Attraktion entwickelt an der man kaum noch vorbei kommt. Die unzähligen Shows welche die Falkner Didi, Roy und Thomas mit ihren faszinierenden Tieren anbieten sind bestens besucht und eine der Hauptattraktionen ist natürlich die Adlerdame mit Namen "Steppi". Im Jahr 2016 erging es dem Tier schlecht und Didi Wechselberger und sein Sohn Thomas glaubten bereits daran den imposanten und bestens trainierten Greifvogel zu verlieren. Es war im Winter als die beiden Falkner mit den Tieren arbeiten bzw. trainieren wollten doch an jenem Tag war etwas anders. "Als ich den Haupt- Zugang öffnete fehlte mir eines sofort, es war die lautstarke Begrüßung unseres Adlers „Steppi“. Mein Sohn und ich erstarrten vorerst einmal, als wir das große Adler- Weib zusammengekauert mit eingezogenem Haupt in einer Ecke sahen", erklärt Didi Wechselberger.
Man nahm sofort Kontakt mit Dr. Andreas Wetscher aus Zell auf und alles deutete vorerst auf eine Vergiftung hin. In der Praxis von Dr. Wetscher mussten dem Tier Injektionen gegeben werden um es am Leben zu erhalten und durch ein Röntgenbild erhielt man schlussendlich Gewissheit über den Zustand des Vogels: "Es hatte sich ein Hasen- Röhrenknochen quer vom Kropf in die linke Schultermuskulatur gespießt . "Natürlich musste der Vogel unter ständiger Beobachtung stehen, da er weder fliegen noch hüpfen konnte. Immer wenn er das Eine oder Andere versuchte ,viel er auf den Rücken und blieb dann wie gelähmt in dieser Position liegen", erklärt Didi Wechselberger.

Knochen verkeilt

Der Zustand von "Steppi" verschlechterte sich zusehends und der Knochensplitter stand einmal quer und einmal waagrecht aber er kam und kam nicht heraus.
Zweimal nahmen die Falkner den Weg in eine Spezialklinik nach München auf sich doch es wagte sich dort niemand an die Operation heran da die Wahrscheinlichkeit dass der Vogel einen Eingriff in diesem heiklen Bereich nicht überlebt sehr hoch ist.

Schwere Entscheidung

Immer wieder wurden dem Tier Aufputschmittel verabreicht doch der Zustand verbesserte sich nur marginal. Schließlich fällte Thomas Wechselberger und Dr. Wetscher die Entscheidung, dass etwas passieren muss da Steppi sonst sterben würde. "Ich möchte betonen, dass die Ruhe, die fachliche Kompetenz, das Interesse zum Erfolg und vor allem der Mut und die positive Einstellung von Dr. Andreas Wetscher uns allen aber besonders „Steppi“ zum Überlebenswillen verholfen haben. Davon bin ich überzeugt. Nicht nur wir haben Andreas vertraut, sondern auch „Steppi“ in allem was er mit ihr gemacht hat", so Didi Wechselberger im Gespräch mit der BEZIRKSBLÄTTER-Redaktion.

Heikler Eingriff

Dr. Wetscher unternahm den Eingriff und als er es tatsächlich schafften den Knochen mit einer 28 cm langen Zange zu greifen musste die Entscheidung fallen den Knochen mit aller Gewalt aus dem Rachenbereich zu ziehen. Die Falkner entschieden sich dafür obwohl es hätte den Tod für den Vogel bedeuten können. Der Mut wurde belohnt und die Adlerdame konnte gerettet werden. Im ersten Jahr nach der OP war es schwierige und immer wieder benötigte das Tier Hilfe von seinen Betreuern doch mit viel Zuwendung und Fürsorge unter anderem auch von Thomas und Johanna (Steinerkogel) konnte Steppi ihre Schwingen wieder ausbreiten und hoch über dem Zillertal ihre Runden ziehen. Dr. Andreas Wetscher hat dem Vogel das Leben gerettet und seither fliegt "Steppi" wieder in gewohnter Stärke bei der Adlerbühne am Ahorn.

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