Eine Krambambuli-Kneipe in Jenbach

Magister Dominus Crambambuli alias Dr. Christian Erlebach mit seinen “Elementen”. Foto: Lorenzetti
  • Magister Dominus Crambambuli alias Dr. Christian Erlebach mit seinen “Elementen”. Foto: Lorenzetti
  • hochgeladen von Eusebius Lorenzetti

JENBACH (tti). Krambambuli-Kneipe, nun was ist das? Bei dieser Inszenierung, die an den in der griechischen Mythologie festgehaltenen Streit zwischen Hera, Athene und Aphrodite mit dem folgenschweren Urteil des Paris erinnert, werden die drei wesentlichen Ingredienzien Wein, Zucker sowie Rum durch Nibelungen verkörpert, die unter der Obhut des Dominus "Magister" Krambambuli die Feuerzangenbowle anrichten.

Die Form der mystischen Zubereitung des Krambambuli wird bei der StudentenverbindungTratzberg zu Jenbach schon seit der Verbindungsgründung anschließend an die Nikolauskneipe gepflegt.

Auch kürzlich wieder war es so weit: In die Figur des Magister Dominus Crambambuli schlüpfte Dr. Christian Erlebach, die Wein-Figur stellte Lukas Schwarz dar und für Rum und Zucker produzierten sich Ing. Thomas Ram und Markus Aznaid(Foto).

Bei dieser beliebten Veranstaltung wird auf zeremonielle Art und Weise eine Feuerzangenbowle gebraut, die im nachfolgenden näher beschrieben wird um damit einerseits an dieses einzigartige Studentenbrauchtum zu erinnern, andererseits diesen Komment für spätere Zeiten zu dokumentieren.

ENTSTEHUNG DES BRAUCHES
Woher rührt eigentlich der Ausdruck "Krambambuli"? Hergeleitet wird dieses Wort von "Kranewitt, das sich aus den mitttelhochdeutschen Wörtern ‚Kranech‘ =Krächzer und ‚wit‘=Holz zusammensetzt: Krächzerholz, so nannte man einen Strauch, dessen Früchte eine besondere Drosselart, die heisere Laute ausstößt, bevorzugt, nämlich die Wacholderdrossel. Der "Krambambuli" war somit ursprünglich ein Wacholderschnaps.

Die Likörfabrik "Der Lachs" von Isaak Wed-Lings Wittib und Eydam Dirck Hegger in Danzig, die bis 1945 existierte, benannte einen von ihr produzierten Kirschlikör "Krambambuli". Berühmt wurde dieser Likör durch das Lied "Der Krambambuli. Ein Loblied über die gebrannten Wasser im Lachs zu Dantzig" von Christoph Friedrich Wedekind (1709 – 1777). Der Erstdruck dieses Liedes erfolgte im Jahre 1745 und hatte 102 (!) Strophen aufzuweisen. Einen weiteren Bekanntheitsgrad erlangte der Begriff "Krambambuli" durch die gleichnamige Novelle der österreichischen Dichterin Marie Ebner-Eschenbach, wo ein Landstreicher einen entlaufenen Hund nach seinem Lieblingsschnaps benennt.

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