Rückblick
Ernst Knapp: eine Legende der Adler Werk Lackfabrik ist nicht mehr

- Ernst Knapp ist nicht mehr. Ein Rückblick auf sein Person ist mehr als verdient.
- Foto: Adler
- hochgeladen von Florian Haun
SCHWAZ (red). Ernst Knapp, eine außergewöhnliche Persönlichkeit, ein ganz besonderer Mensch und eine Ikone für das Unternehmen ADLER Lacke, ist nicht mehr. Knapp, geboren am 7.12.1933 in Volders, war ein Urgestein im ADLER-Werk im wahrsten Sinne des Wortes. Als er im Jahr 2018 in den Ruhestand verabschiedet wurde, lagen unglaubliche 68 Berufsjahre hinter ihm. Das Unternehmen blickt zurück auf sein bewegtes Leben.
Der Lauf seines Lebens: Volkschule, Hauptschule, Handelsschule
Am 18.7.1949, also mit nicht ganz 16 Jahren, trat Knapp in den Betrieb von Johann Berghofer in Schwaz ein, der Fußboden- und Möbelpflegemittel sowie Mattierungen und Polituren herstellte. Zuerst übte Knapp die Tätigkeit eines Korrespondenten und Sachbearbeiters aus, ehe er sich vermehrt um weitere Bereiche im Unternehmen kümmerte. Bald entdeckte Johann Berghofer die Liebe Ernst Knapps zum Verkauf, und in der Tat wurde der Verkauf für ihn vom Beruf zur Berufung: Ernst Knapp war – ein ganzes Leben lang – Verkäufer aus Leidenschaft. Legendär sind die Geschichten von seinen Kundenbesuchen mit dem Fahrrad ins Unterland sowie ins Oberland, wo so manche freundliche Dame den charmanten Burschen bewirtet hat, weil er so „schlecht“, nämlich hungrig, ausgesehen hat.
Heirat, Geburt der Töchter Doris und Angela
1962 wurde Ernst Knapp von Firmengründer Johann Berghofer die Leitung des Verkaufs übertragen. Es galt, den Aufbau des Kundennetzes in Tirol und in den westlichen Bundesländern fortzusetzen. Ein steiniger Weg, aber mit ungeahnten Chancen – das war immer das Credo von Johann Berghofer. Es war für die Familie Berghofer, aber auch für Ernst Knapp ein schwerer Schlag, als der Firmengründer im Mai 1964 plötzlich verstarb. Ernst Knapp war einer der ersten, der dem Juniorchef Günther Berghofer seine volle Loyalität zum Ausdruck brachte, als dieser die Geschäftsleitung gemeinsam mit seiner Mutter übernahm. Im Jahre 1971 – 38 Jahre jung – wurde Ernst Knapp zum Gesamtprokuristen bestellt und mit dem weiteren Auf- und Ausbau des Vertriebs für Holzlacke an das Tischlerhandwerk und die Möbelindustrie sowie für Bautenlacke an den Farbenhandel betraut. Ernst Knapp hat in der Folge in den 1970er Jahren den Ausbau des Vertriebsnetzes in Österreich kontinuierlich vorangetrieben.
In den 1980er Jahren startete der anfangs sehr mühsame und kostenintensive Aufbau eines Vertriebsnetzes von ADLER in der Schweiz. Nachdem Ernst Knapp am 31.12.1994 mit 61 Jahren in die „Gleitzeitpension“ wechselte und die Verkaufsleitung an seine Nachfolger übergab, entschloss er sich, den äußerst schwierigen Markt in der Schweiz selbst in die Hand zu nehmen. Mit der Gründung einer eigenen Schweizer Vertriebsgesellschaft, der ADLER-Lack AG in Chur, begann ein unaufhaltsamer Aufstieg.
Nachdem Herr Knapp mit 65 Jahren die Alterspension erreicht hatte, arbeitete er ab 1998 wieder regulär für das ADLER-Werk und führte die Verkaufsaktivitäten und Expansion am Schweizer Markt ohne Unterbrechung fort. Der Höhepunkt seiner Laufbahn war der Neubau des Firmensitzes in Tuggen, wo man ihm sogar die Einbürgerung anbot. Von Mai 2007 bis Dezember 2013 hat er darüber hinaus als Vorstand in der Berghofer-Privatstiftung gewirkt und deren Belange umsichtig im Sinne der Familie Berghofer verwaltet. 2018 trat Ernst Knapp schließlich seinen mehr als verdienten Ruhestand an. Am 4.10.2021 ist Ernst Knapp im Kreise seiner Lieben verstorben.
Die Aussprüche von Ernst Knapp sind im Lauf der Zeit zu Leitsätzen für das ADLER-Werk geworden.
• Immer nach vorne blicken, denn „wir sind immer vorne,
und wenn wir einmal hinten sind, ist hinten vorne!“
• Die Krise als Chance wahrnehmen.
• Sich vom Wettbewerb nicht einschüchtern lassen,
sondern die Herausforderung annehmen.
• Wenn mir einer den Fehdehandschuh zuwirft, dann nehme ich ihn an.
• Ich habe mir noch nie Vorsätze gemacht.
• Selbst keine Fehler machen und die Fehler des Wettbewerbs nutzen.
Hobbies:
1. Verkauf
2. Verkauf
3. Verkauf
… und wenn Zeit blieb Schach- und Kartenspiel bis zum Tiroler Meister gemeinsam mit Herrn Thurnbichler.
Auszeichnungen:
1991: Verleihung des silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich auf Grund seiner außergewöhnlichen Leistungen, nicht nur für das Unternehmen ADLER, sondern auch für die gesamte österreichische Wirtschaft
2011: Verleihung des Verdienstkreuzes des Landes Tirol
Seine Spuren leben nachhaltig im ADLER-Werk weiter. ADLER verlor mit dem Ableben von Ernst Knapp nicht nur einen ganz wesentlichen Mitstreiter, sondern einen wahren Freund. Der Maßstab für vieles, das er war, wird dem Unternehmen erhalten bleiben.
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