Förster gegen Bauernschaft: Runde zwei!

Die Querelen rund um Förster Karl Mitterhauser in der Gemeinde Gerlos nehmen kein Ende. Nach wie vor kommt von Seiten der Bauernschaft massive Kritik am Umgang des Försters. Nun hat man sogar einen Brief an die hohen Landespolitiker der ÖVP geschrieben um den ungeliebten Förster endlich in die Schranken zu weisen.

GERLOS (fh). Es sind harte Bandagen mit denen sowohl Förster Mitterhauser als auch die Bauernschaft in der Zillertaler Gemeinde Gerlos gegeneinander kämpfen (das BEZIRKSBLATT berichtete). Man schenkt sich nichts im Duell wehrhafte Bauernschaft gegen peniblen Förster und jetzt ist sogar die hohe Landespolitik mit dem Thema betraut. In einem Schreiben an hochrangige Politiker verlangen die Bauern endlich eine Lösung, denn so wie bisher kann es ihrer Ansicht nach keinesfalls mehr weitergehen. „Meiner Meinung nach wäre der Förster besser Polizist geworden, denn er will einfach alles und jeden kontrollieren. Am Eingang zum Schönachtal wurde sogar eine Kamera installiert und an Orten, wo wir Bauern Weiderechte haben, wird uns der Zugang mit tonnenschweren Steinbrocken versperrt. Man wirft uns hier wortwörtlich Steine in den Weg“, ärgert sich Ortsbauernobmann Gottfried Haas. „Der Förster provoziert die Leute bewusst und das war auch bei dem Landwirt der inhaftiert wurde nicht anders. Ich habe in meiner Tätigkeit als Ortsbauernobmann schon drei Förster erlebt aber so eine verfahrene Situation wie jetzt gab es noch nie. Wir sind ja hier nicht die Landwirte von Mitterhausers Gnaden“, poltert der Ortsbauernchef.

Bundesforste lassen nicht locker
Über ihren Pressesprecher Bernhard Schragl lassen die Bundesforste Folgendes ausrichten: „Die Windwürfe der vergangenen Jahre haben zu einer starken Vermehrung des Borkenkäfers geführt. Daraus ergeben sich verstärkte Kontrollen des Käferaufkommens in den Forstbeständen in den Jahren 2009 und 2010. Dadurch war wiederum die Präsenz des Försters auf der Fläche (Wälder und Almen) höher als in anderen Jahren. Wir vermuten, dass diese verstärkte Präsenz als vermehrte Kontrolle der Bauernschaft missinterpretiert wurde“, erklärt Schragl.

Streitpunkt Schrankenschlüssel
Im Bezug auf die Beschrankung der Forstwege geben sich die Bundesforster pragmatisch: „Sämtliche Tourismus- und Gemeindemitarbeiter sowie Vertreter diverser Hilfsorganisationen erhalten Generalschlüssel von Gerlos. Die Servitutsberechtigten erhalten für die temporäre Ausübung ihrer Rechte Schlüssel für die betroffenen Wege, die sie nach Ausübung ihrer Rechte (Holzarbeit) wieder zurückgeben. Die Weideberechtigten können gegen eine Kaution von € 50,- für deren Weidegebiete einen Schlüssel für einen längeren Zeitraum erwerben“, erklärt der Pressesprecher.

Hoferschließung läuft
Im Falle jenes Bauern, der kürzlich inhaftiert wurde ging es unter anderem um die Übernahme einer ÖBF-Straße in Gemeindegut: „Die Übernahme der Wege „Hoferschließung Zimmerer - Grasegg“ und „Schönachhof“ (ein vor einem Jahrzehnt vereinbartes Paket) wird von Seiten der ÖBF AG seit 5 Jahren aktiv betrieben. Es handelt sich um ein laufendes Verfahren mit der Gemeinde Gerlos, das sicher nicht an den Bundesforsten scheitern wird“, lässt der Pressesprecher Hoffung aufkeimen.

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