Förderung
Grubenwehr Tirol: Sicherheit auch unter Tage

Sicherheitslandesrätin Astrid Mair (hintere Reihe, 4. v. li.) und die Mitglieder der Grubenwehr Tirol vor dem Stolleneingang zum Silberbergwerk Schwaz.
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  • Sicherheitslandesrätin Astrid Mair (hintere Reihe, 4. v. li.) und die Mitglieder der Grubenwehr Tirol vor dem Stolleneingang zum Silberbergwerk Schwaz.
  • hochgeladen von Florian Haun

Ein dunkler, enger Stollen tief im Berg; Feuer und Rauchschwaden, welche die Sicht einschränken und das Atmen erschweren; eine verletzte Person, die sich nicht mehr alleine aus dem Berg retten kann: Dieses Szenario war Ausgangslage einer Übung der Grubenwehr Tirol diese Woche im Silberbergwerk Schwaz. Auch Sicherheitslandesrätin Astrid Mair nahm daran teil und machte sich ein Bild von der herausfordernden Einsatzarbeit der Grubenwehr. Der Film zur Übung ist auf dem Youtube-Kanal des Landes unter https://youtu.be/-nocyhbkWFo zu finden. Zur kontinuierlichen Unterstützung bei der Anschaffung der oft kostspieligen Ausrüstung unterzeichnete LRin Mair zudem gemeinsam mit Armin Höfer, Landesleiter der Grubenwehr Tirol, kürzlich einen neuen Fördervertrag zwischen Land Tirol und Grubenwehr Tirol.

SCHWAZ (red). „Unglücke können überall passieren – beispielsweise auch bei Besichtigungen von Schaubergwerken oder in stillgelegten Stollen. Die Übung hat einmal mehr vor Augen geführt, unter welchen teils schweren Bedingungen die Mitglieder der Grubenwehr Tirol auf professionelle Art und Weiße Einsätze meistern“, zeigte sich LRin Mair beeindruckt. „Mit der Grubenwehr Tirol ist die Sicherheit des Landes auch unter Tage gewährleistet. Um als enger Partner diese wichtige Aufgabe anhaltend zu unterstützen, haben wir den neuen Fördervertrag nun auf Schiene gebracht.“

Einsätze in stillgelegten Stollen oder Schaubergwerken

Die Grubenwehr Tirol rückt dann aus, wenn Menschen in Bergbauten, etwa in stillgelegten Stollen von Bergwerken oder auch in Schaubergwerken, Hilfe benötigen. Zwischen vier und acht Einsätze sind jedes Jahr zu meistern. Um für die herausfordernden Alarmierungen unter schwierigen Bedingungen bestmöglich gerüstet zu sein, finden laufend Übungen sowie Schulungen und Ausbildungen statt. Zudem bedarf es spezieller Ausrüstung – etwa Atemschutzgeräte, Wärmebildkameras oder spezielles Seiltechnikmaterial und eigens angefertigte Sanitätsrucksäcke. „Die Devise dabei ist: So wenig und so kompakt wie möglich. Die Stollen in den Bergwerken sind teilweise weniger als einen Meter hoch und 30 Zentimeter breit. Unsere Ausrüstung ist daher für den Einsatz in engen Räumen konzipiert. All das kostet Geld. Daher sind wir sehr froh, mit dem neuen Fördervertrag nun eine jährliche Unterstützung für die Anschaffung von Ausrüstung zu erhalten“, so Höfer.

Einsätze unter Extrembedienungen

Unter den 24 ehrenamtlichen Mitgliedern der Grubenwehr Tirol finden sich ein Notarzt, ausgebildete Sanitäter, Mitglieder der Bergrettung, der Feuerwehr und der Polizei. Ihr bereits vorhandenes Know-How wird im Rahmen regelmäßiger Schulungen, Ausbildungen und Übungen stetig erweitert. „Ein Bergungseinsatz in einem Stollen tief unter dem Berg ist kaum mit ‚gewöhnlichen‘ Einsätzen zu Tage vergleichbar: Es ist eng, dunkel, der Weg zur verunglückten Person sowie der Abtransport mühsam und lange. Dafür müssen unsere Mitglieder speziell geschult werden. Wir üben das Vorgehen in den Stollen daher regelmäßig – von der Notfallversorgung unter Extrembedingungen bis zum Bergen von Verletzten aus senkrechten Stollen“, erklärt Höfer.

So veranschaulicht auch bei der dieswöchigen Übung: Sechs Mitglieder der Grubenwehr retteten eine verunglückte Person aus dem Berg. Zunächst musste die Person vor Ort medizinisch versorgt, anschließend zum Abtransport in eine Spezialtrage gehoben und über Treppen fünf Meter abgeseilt werden, um schließlich mit der Grubenbahn Richtung Tageslicht gebracht zu werden. Als erschwerendes Element wurde ein Brand angenommen: Die Teilnehmenden mussten die gesamte Übung mit schweren Atemschutzgeräten bewältigen.

Factbox zur Grubenwehr

  • 2011 als eigenständige Einsatzorganisation gegründet
  • Einsatzbereiche: insgesamt 16 untertägige Grubengebäude in Tirol (Bergbauten, welche vom Menschen erschaffen und mit dem Zweck des Rohstoffabbaus in Betrieb genommen wurden) und mehrere hunderte Stollen, welche dem Altbergbau zuzuordnen sind
  • Zentraler Stützpunkt: Grubenrettungsstelle beim Silberbergwerk Schwaz
  • Einsatzgebiet: Tirol und Vorarlberg
  • Einsatzmannschaft mit 24 ehrenamtlich tätigen Personen
  • Jährlich zwischen vier und acht Einsätze: Personenrettung, technische Hilfeleistungen und Arbeitseinsätze
  • 2022: Schulungen, Ausbildungen, Übungen und Einsätze mit rund 1.700 Arbeitsstunden
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