Illegale Rodung erhitzt Gemüter

STUMM (fh). Wegen nicht genehmigter Holzschlägerungen im Zuge eines Straßenbaus in Stumm gab es kürzlich Anzeigen gegen die Grundbesitzer bei der Bezirkshauptmannschaft. Gemeindevorstand Georg Wechselberger und sein Listenkollege Max Schneider nehmen sich kein Blatt vor den Mund, wenn es um die ihrer Ansicht nach illegale Schlägerung sowie Wegerrichtung geht. "In einer überhasteten Aktion wurde der Waldaufseher zur Holzauszeige im Loachwald gerufen. Begleitet von einem Anrainer, dessen Interesse es ist, dass die Verbindungsstraße errichtet wird, wurden Bäume zur Schlägerung ausgezeichnet. Unmittelbar darauf erfolgte die Rodung. Diese illegale Baumfällung war der Forstbehörde offenbar zu viel und sie erstattete Anzeige", erläutert Wechselberger.

Straße bereits errichtet

"Mittlerweile ist die Straße geschüttet, die Kanalrohre sind verlegt. Aber es gibt dafür keinen Beschluss des Gemeinderates. Dieser Sachverhalt wurde auch schon der Bezirkshauptmannschaft zur Kenntnis gebracht. Allerdings mahlen die Behördenmühlen langsam, denn seit September 2012 gibt es keine Reaktion auf die Aktivitäten im Schutzwaldgebiet", legt Max Schneider nach. Die beiden Gemeindepolitiker wollen sich diese Vorgehensweise nicht gefallen lassen und machen nun öffentlich Druck. "Die Verbindungsstraße, die von der Abteilung Güterwege errichtet wird, ist weder beschlossen, noch steht die Finanzierung fest. Sie soll der Erschließung von neuen Baugrundstücken dienen, die einigen wenigen Bauern versprochen wurden", lässt Georg Wechselberger wissen.

Berechtigter Wegebau?

In diesem Zusammenhang ist interessant, dass die seit Anfang 2012 von Bürgermeister Fasching angekündigte Anhörung von Widmungswerbern für die neue Raumordnung noch nicht realisiert wurde. Das Raumordnungskonzept für die Gemeinde ist aufgeschoben und hat derzeit Stillstand. Das Land Tirol hat mehrfach betont, dass man keine weiteren Widmungswünsche erfüllen wolle. "Wenn diese vom Bürgermeister und einigen wenigen Gemeinderäten versprochenen Baulandwidmungen durchgehen sollten, werden andere Widmungen wohl noch lange warten müssen. Es sollte Ziel der Gemeinde sein, Baulücken, die wesentlich kostengünstiger zu erschließen wären, zuerst zu widmen. Schließlich muss für die neuen Widmungen der ehemaligen Waldflächen viel Infrastruktur bezahlt werden. Damit sind mehrere Stummer Gemeinderäte nicht einverstanden, denn es gibt Projekte, die auf die Umsetzung warten und für die dann kein Geld mehr übrig ist. Verschiedene Abteilungen des Landes und Landesrat Steixner sind über die dubiosen Vorgänge bereits in Kenntnis gesetzt", ärgert sich Max Schneider über die derzeitige Widmungspolitik in Stumm.

Alois Fasching kontert

Der Stummer Dorfchef versteht die Aufregung nicht und erklärt auf Anfrage der BEZIRKSBLÄTTER: "Diese Verbindungsstraße war im Gesamtkonzept dabei und ist natürlich legal. Es gibt auch einen Gemeinderatsbeschluss für das Gesamtkonzept, den ich den beiden Herren jederzeit gerne zeigen kann. Es gibt Pläne für diese Maßnahmen und wir müssen den Weg errichten, damit die Gründe gewidmet werden können. Der Weg befindet sich derzeit im Rohzustand und das bleibt einstweilen auch so. Ich weiß nicht, was die beiden Gemeinderäte hier im Schilde führen. Es hat alles seine Richtigkeit im Zusammenhang mit der Rodung und dem Weg", erklärt Fasching.

Bestätigung der Anzeigen

Von Seiten der Bezirksforstinspektion bestätigt man die Anzeige gegen die Gemeinde Stumm. Diese wurden kürzlich an die Bezirkshauptmannschaft Schwaz zugestellt. Es handelt sich dabei um insgesamt drei Anzeigen. Diskutieren Sie mit zum Thema und sagen Sie Ihre Meinung auf: www.meinbezirk.at

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