Pflichttrophäenschau der Jägerschaft des Bezirkes Schwaz 2017/2018 in Rotholz

Schloss Thurnegg in Rotholz
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Die Jägerschaft des Bezirkes Schwaz unter Bezirksjägermeister Ing Otto Weindl hat im bald zu Ende gehenden Jagdjahr zur Pflichttrophäenschau 2017/2018 in die Landwirtschaftliche Lehranstalt Rotholz, in das altehrwürdige Schloss Thurnegg eingeladen. Wiederum wurde aus den Revieren reiche Ernte eingefahren und hervorragendes Waidwerk zur Schau gestellt. Zur diesjährigen Pfllichttrophäenschau konnte der Bezirksjägermeister viele Jägerinnen und Jäger aus ganz Tirol, dem Salzburgischen und aus dem benachbarten Ausland (Bayern) begrüßen und willkommen heißen. Ganz besonders freute Ing Weindl, dass der Direktor der Ldw Lehranstalt Rotholz Prof Dipl Ing Josef Norz, der Abgeordnete zum Nationalrat Franz Hörl, der Obmann der Bezirkslandwirtschaftskammer Schwaz ÖR Hannes Partl, Alt Bezirksjägermeister Dir Heinrich Rinner, der Vertreter der Österreichischen Bundesforste Dipl Ing Pockstaller, die Bezirksjägermeister von Innsbruck und Kufstein, Mag Fiona Arnold und Michael Lamprecht, Bez. Jägermeister Stellvertreter Ing Günther Pircher, sowie der Vertreter der Bezirkshauptmannschaft Schwaz, Amtsdirektor Peter Wurzer, der Einladung Folge geleistet haben.

Nach Begrüßungsworten von Dir DI Norz, NR Franz Hörl, Kammeraobmann Hannes Partl und Amtsdirektor Peter Wurzer ging Ing Weindl auf das abgelaufene Jagdjahr ein und wartete mit einem eindrucksvollen Bericht auf.

Demnach wurden für das Jagdjahr 2017/2018 im Bezirks Schwaz 1794 Stück Rotwild genehmigt. 1778 Stk waren als Abgang zu werten. Das ergibt einen eine Erfüllung von 99,11 % des Abschussplanes. Beim Rehwild betrug der Abschussplan 2614 Stk. Aus den Revieren konnten 2569 Stk entnommen werden. Das ergibt eine Erfüllung von 98,28 %. Beim Gamswild wurden laut Abschussplan 1594 Stk von der Behörde genehmigt. Die Jäger konnten lediglich nur mehr 1321 Stk Gamswild aus ihren Revieren entnehmen. Das ergibt eine Abschussplanerfüllung von 82,87 %. Aus den 214 Schwazer Revieren wurden insgesamt 2319 Trophäen bewertet.

Neben dem größtenteils positiv vorgetragenen Bericht zum Jagdjahr 2017/2018 hatte Bezirksjägermeister Weindl auch ein paar kritische Anmerkungen vorzubringen, welche etwa die folgenden Punkt betrafen:

Abschusserfüllung;
Wenn man das System der Selbstbewirtschaftung aus der Sicht der Abschussplanerfüllung betrachte, so komme er zum Schluss, dass dieses System die Selbstbewirtschaftung der Großjagden, wenn das so weitergehe, zum Scheitern bringe. In diesen Revieren sei eine Abschussplanerfüllung von knapp 80 % zu verzeichnen, beim Rotwild in den restlichen Revieren im Bezirk liege diese bei 99,11 %.

Trophäenbehandlung:
Die Trophäenbehandlung lasse heuer laut Aussage der Bewertungskommission etwas zu wünschen übrig. „Bitte liebe Jäger, schaut’s a bissl besser auf eure Trophäen, denn die sind nebenbei ein Spiegelbild von uns Jägern“, brachte es Weindl auf den Punkt.

Altersbestimmung:
Bei einem größeren Revier wäre eine Nachschulung für jene Personen notwendig, die für die Einstufung der erlegten Tiere in der jeweiligen Altersklasse verantwortlich sind, meinte Ing Weindl.

Wolf:
Der Wolf sei aus Sicht von uns Jägern keine persönliche Angelegenheit, sondern diese Problematik falle vielmehr in die Zuständigkeit der Grundeigentümer. Die Jäger zahlen momentan noch in eine Versicherung ein, aus welcher Schäden von den Beutegreifern (Wolf, Bär, Luchs) an den Nutztieren vergütet würden. Er Weindl sei fest davon überzeugt, dass wir in Tirol keinen optimalen Lebensraum mehr für diese Großbeutegreifer haben.

Tourismus:
Die Übernutzung des Lebensraumes unserer heimischen Tierwelt bringe eine Einengung des Lebensraumes an und für sich mit sich. So höre man immer wieder, dass z.Bsp Funktionäre des Alpenparks Karwendel Wanderungen mit Freunden durch Wintereinstandsgebiete des Wildes durchführen. Dadurch seien auch Lebensräume von überaus scheuen Rauhfußhühnern betroffen. Ein weiterer Punkt seien die massiv zunehmenden Feuerwerke in den Tourismusgebieten bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Soweit bekannt, seien diese Feuerwerke genehmigungspflichtig und die Bitte an den Vertreter der Bezirksverwaltungsbehörde sei, diese unsinnigen Knallereien einzustellen. Vielleicht wären auch einige Stunden in Wildbiologie bei der Schilehrer,-Wanderführer,-Drachenflieger-oder Paragleiterausbildung unterzubringen und könnten dem Wild und den Grundeigentümern viel helfen, meinte Ing Weindl.

Verjüngungsdynamik:
Es sei schon sehr verwunderlich, dass die Aufnahme der Verjüngungsdynamik (dies ist der Einfluss des Wildes auf die Waldverjüngung) beim größten Grundeigentümer die eigenen Angestellten selbst durchführen dürfen, bei allen anderen allerdings führen diese Aufnahmen die Vertreter der Behörde durch.

Fütterungsauflassung:
Bei diesem Punkt handelt es sich offenbar um eine „ansteckende Krankheit“ meinte Weindl, die in letzter Zeit mehr und immer schneller um sich greift. Es handle sich dabei um die „Krankheit“ der lautlosen Auflassung der Wildfütterungen. So seien in den letzten Jahren mehr als ein Dutzend Fütterungen in unserem Bezirk aufgelassen worden, kritisierte der Bezirksjägermeister. Diese Maßnahme bezeichne ich als lautlosen Kampf gegen unser heimisches Wild. Bei einem solchen Winter wie heuer, könne man diese Maßnahme als stillen Hungertod für einen Teil unseres Wildbestandes bezeichnen.

Die Trophäenschau wurde von den Jagdhornbläsern Aufenfeld aus Aschau i.Z. musikalisch umrahmt. Bezirksjägermeister Ing Otto Weindl dankte zum Abschluss allen teilnehmenden Jägerinnen und Jägern, Ehrengästen und Besuchern in der Lehranstalt Rotholz. Einen ganz besonderen Dank richtete er an Wildmeister Walter Stöckl, und an die Mitglieder der Bewertungskommission, für die Organisation, sowie den seit Jahren stattfindenden, reibungslosen Auf-und Abbau der Ausstellungsstücke und Trophäen. Ein ebensolcher Dank erging an das bewährte Küchenteam in der Ldw Lehranstalt Rotholz für die ausgezeichnete Verfpflegung.

Wo: Landw.Lehranstalt, Rotholz auf Karte anzeigen
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