Wassertstoffzug Zillertal
TVB Mayrhofen macht Plänen einen Strich durch die Rechnung

Der Tourismusverband in Mayrhofen hat sich gegen die Erhöhung der Ortstaxe ausgesprochen.  | Foto: Haun
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  • Der Tourismusverband in Mayrhofen hat sich gegen die Erhöhung der Ortstaxe ausgesprochen.
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MAYRHOFEN (red). In der Aufsichtsratssitzung des TVB Mayrhofen-Hippach vom 8. Oktober wurde erneut über die Erhöhung der Ortstaxe zur Mitfinanzierung des Wasserstoffzuges und des Mobilitätskonzeptes abgestimmt.

Diese ist in der vorliegenden Form vom Aufsichtsrat einstimmig abgelehnt worden. Dies ist für die Pläne der ZVB ein herber Schlag da die Region Mayrhofen traditionellerweise bei den Nächtigungen am stärksten ist. Man wollte die Ortstaxe von 2,20 Euro auf 3,45 Euro erhöhen womit 1,25 Euro pro Nächtigung sowie zusätzliche 0,5 Millionen Euro für die Mobilität im Tal zur Verfügung hätte stehen sollen.

Argumente dagegen

Der Aufsichtsratsvorsitzende Andreas Kröll und Obmann Andreas Hundsbichler führen zahlreiche Argumente ins Treffen, warum die Erhöhung abgelehnt wurde. Unter anderem heißt es in einem Pressestatement: "In der jetzigen Zeit der Krise, wo unsere größte Sorge die Belegung der Betten ist und Betriebe um ihre Existenz kämpfen, ist die Erhöhung der Ortstaxe undenkbar. Bei einem Anteil von 92 % der Mitglieder mit weniger als 30 Betten (viele davon Privatzimmervermieter), sind markante Erhöhungen nicht am Markt durchzusetzen." Weiters heißt es in dem Schreiben: "Wenn es darum geht Freizeitinfrastrukturen zu schaffen, wurde der Grundverbrauch angesprochen, weshalb solche Infrastrukturen nicht am Ortsrand entstehen sollen. Dass sich der Bahnhof entwickeln muss ist verständlich. Warum, wenn Grund in Mayrhofen so eingeschränkt verfügbar ist, die Wasserstofffabrik sowie die Remisen auch hier angesiedelt und dafür neuer Grund verwendet werden muss, entschließt sich jeglicher Logik. In Jenbach gibt es im Umfeld der Zillertalbahn ein großes Gewerbegebiet und ebenso ein Wasserkraftwerk. Dort könnte auch Wasserstoff erzeugt werden. Bereits im jetzigen Betrieb befinden sich Remisen und Betankung in Jenbach. In Mayrhofen handelt es sich um ein Naherholungsgebiet mit vielen umliegenden Tourismus- und Freizeitbetrieben, welches besonders durch Einheimische und Gäste frequentiert wird."

Bürgermeisterin blieb fern

Wie die BEZIRKSBLÄTTER-Redaktion erfahren hat, sei Bürgermeisterin Monika Wechselberger der
Aufsichtsratssitzung fern geblieben und während in Mayrhofen die Gleisanlage für die ZVB erneuert wird, scheint das Projekt Wasserstoffzug ins Stocken geraten zu sein. Auch in Sachen Grundverhandlungen für das Bahnhofsprojekt habe es in letzter Zeit kaum Fortschritte gegeben und auch hier scheint kräftig Sand im Getriebe zu sein.

Hörl schwer enttäuscht

Der Vorsitzende des ZVB Aufsichtsrates, NAbg. Franz Hörl, zeigt sich in einem Statement schwer enttäuscht von der Entscheidung des TVB Mayrhofen. "Diese Entscheidung ist der Abgesang auf die Zukunftsregion Zillertal. Das Zillertal hätte sich mit einem weltweit beachteten Mobilitätskonzept positioniert, Lebensqualität für Generationen verbessert und immens an Attraktion als Tourismus- und Wirtschaftsregion gewonnen. Doch Mut und Pionierkraft haben dem Zillertal schon lange den Rücken gekehrt. Was bleibt sind mutlose Entscheidungen auf Basis fadenscheiniger Argumente, die ein Jahrhundertprojekt nun scheitern lassen", so Hörl.

Kostenpunkt

Insgesamt würde das Projekt „Zillertalbahn 2020+“, gerechnet auf 30 Jahre, rund 156 Millionen Euro kosten. Neben dem Neubau des Bahnhofs Mayrhofen ist es vor allem die Wasserstoffinfrastruktur, die kostet. Denn der H2 wird lokal per Elektrolyse-Verfahren produziert werden – und zwar mit Hilfe der zahlreichen Wasserkraftwerke im Zillertal in Kooperation mit der Verbund Hydro Power GmbH. In der letzten Printausgabe der BEZIRKSBLÄTTER wurde fälschlicherweise geschrieben, dass die Zuggarnituren bereits bei der Fa. Stadlerrail in der Schweiz bestellt seien. Dies entspricht nicht den Tatsachen. Die Fa. Stadlerrail hat gegenüber der Redaktion bestätigt, dass die Garnituren noch nicht bestellt sind.

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