Auftakt zur Klima- und Energiemodellregion

Im Bild von links im Vordergrund NR Franz Hörl, LHstv LR Josef Geisler und Hans Binder, Chef der Fa Holz Binder
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Der Planungsverband Zillertal hat am 1. Juli 2013 als Träger der Klima- und Energiemodellregion zum großen Auftakt in Sachen Klima und Energie in das FeuerWerk zu Holz Binder nach Fügen geladen. Zu dieser Veranstaltung konnte Thekla Hauser vom Planungsverband viele TeilnehmerInnen aus den Bereichen Politik und Wirtschaft, Energie und Umwelt, allen voran LHstv Josef Geisler, NR Franz Hörl, LAg Mag Martin Wex, sowie eine Vielzahl an Bürgermeistern und Mandataren der Zillertaler Gemeinden in Fügen begrüßen und willkommen heißen.

Energielandesrat und Landeshauptmann-Stellvertreter ÖkR Josef Geisler eröffnete den Abend mit der Präsentation zur Energiestrategie des Landes Tirol unter dem Motto „die eigenen Ressourcen selbst nützen, bevor es andere tun“. „Wenn wir von Energieautonomie reden, dann reden wir nicht über Visionen, sondern über eine auf das Land Tirol übertragbare Realität, die ich aus dem Zillertal kenne. Mit den großen Wasserkraftwerken der AHP und den vielen kleinen, zum Teil sehr innovativen Energieprojekten ergibt sich hier bereits das reale Bild der Energieautonomie. Das Zillertal geht bereits seit Generationen sehr verantwortungsbewusst mit seinen Ressourcen um“, meinte Geisler.

NR Franz Hörl stellte die Klima- und Energieregionen als Bundesinstrument zur Energiewende und zur Erreichung des Klima- und Energieziels 2050 vor. Der 2007 gegründete Klima- und Energiefonds zielt auf die Entwicklung von nachhaltigen und innovativen Projekten zum Thema Klimaschutz ab. Eine dieser Initiativen sind die Klima- und Energiemodellregionen, die das Ziel haben, unabhängig von fossilen Energien zu werden und dabei die Nutzung regionaler Ressourcen zu forcieren. In Österreich gibt es bis dato 106 sogenannte KEM-Regionen, in denen über 1.000 Gemeinden aktiv sind und die in Summe 2,5 Mio. Menschen erfassen. Seit 2013 ist auch das Zillertal mit dabei. „Der wirkliche Erfolg der Modellregionen in Bezug auf die Erreichung der EU-Zielvorgaben konnte bislang nicht nachgewiesen werden“, so ein kritischer Hörl. „Die treibende Kraft der KEM-Region Zillertal ist der Planungsverband, der mit seinen handelnden Personen aus dem Projekt eine Fünf-Sterne-KEM-Region machen wird“, zeigt sich jedoch Hörl abschließend selbstsicher.

Bgm. Hansjörg Jäger, Obmann-Stellvertreter des Planungsverbandes, erklärte dem Auditorium die Beweggründe für die Bewerbung als Klima- und Energiemodellregion. „Im Strategieplan Zillertal wurden eine Vielzahl an Zielen und Maßnahmen definiert, die wir nunmehr über das Instrument der Klima- und Energiemodellregion, einem Förderprogramm des Klima- und Energiefonds, abarbeiten wollen“, so Jäger. Die Bewerbung als Klima- und Energiemodellregion war praktisch der logische weitere Schritt aus dem Strategieplan Zillertal, den dort definierten Zielen ein Stück näher zu kommen.

Dr. Ernst Fleischhacker, Geschäftsführer der Wasser Tirol, erklärte die aktuelle Energie-Situation anhand von seiner Gesellschaft betreuten Projekten wie zum Beispiel das laufende Ressourcenbewirtschaftungskonzept für die Gemeinde Schwendau, das Trinkwasserkraftwerk Aschau, das Regionalkraftwerk am Öxlbach in Schlitters oder den Solarmover und Solarteppich im Skigebiet von Gerlos, um nur einige zu nennen. Im Hinblick auf die bereits genutzten Ressourcen wie Wasserkraft und Biomasse, es gibt neun Biomasseanlagen im Zillertal, meinte Fleischhacker abschließend, dass das Zillertal den Umgang mit den eigenen Ressourcen über die Bewegung „Fünf-Sterne für Regionen“ kultivierte, im Strategieprozess Zillertal weiter definierte und jetzt mit der KEM-Region Zillertal institutionalisiert.
DI Bruno Oberhuber, Geschäftsführer der Energie Tirol, präsentierte ein paar gelungene Praxisbeispiele aus der jüngsten Vergangenheit. Im Bereich der Gebäude und Anlagen sind die Schulzentren in Mayrhofen und Zell am Ziller sowie die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED in den Gemeinden Aschau, Schwendau und Hart als Vorbildprojekte zu werten. „Es ist aber auch notwendig, über den Tellerrand hinaus zu schauen“, meinte Oberhuber und verwies dabei auf ein Vorzeigeprojekt aus Mutters, nämlich der energiesparenden Wohnhaussiedlung.

DI Alexander Simader der Fa. Energy Changes, die mit dem Umsetzungskonzept im ersten Jahr beauftragt wurde, stellte die Projektinhalte und den Prozessablauf vor. Im ersten Schritt werden die aktuellen Verbrauchsdaten von kommunalen Gebäuden und Anlagen erhoben, um Grundlagen für ein laufendes Monitoring zu schaffen. Danach folgt die Potenzialanalyse für erneuerbare Energien und eine Zieldefinition samt Maßnahmenkatalog für konkrete Umsetzungsprojekte. „In den Jahren zwei und drei, nach Erstellung des Konzepts, müssen dann Leuchtturmprojekte in die Realität umgesetzt werden. Erst dann kann man aus meiner Sicht von einem Erfolg sprechen, wenn sich nämlich nicht nur auf dem Papier, sondern vor allem in den Gemeinden reell etwas tut“, so Simader abschließend. Es wurden bereits fünf kommunale Photovoltaik-Anlagen eingereicht und genehmigt, die sich derzeit in der Ausschreibungsphase befinden.

Vor der Vorstellung und Ernennung der Zillertaler Energiebeauftragten informierte DI Stephan Oblasser, Energiebeauftragter des Landes Tirol, über die Aufgabe und Funktion eines Energiebeauftragten im KEM-Prozess. Oblasser unterstrich dabei die Bedeutung der Energiebeauftragten als Wissensmultiplikator in die Gemeinden zu ihren Bürgern. „Es können noch so schöne Initiativen von Bund und Land wie zum Beispiel diverse Förderaktionen angeboten werden. Wenn diese Informationen ganz unten nicht ankommen, dann nützen diese wohlgemeinten Programme nichts. Hier sehe ich die zentrale Aufgabe der Energiebeauftragten, Wissen weiter zu geben und vor Ort Bewusstseinsbildung zu betreiben“, meinte Oblasser abschließend.
Im Anschluss nutzte DI Bruno Oberhuber als Geschäftsführer der Energie Tirol die Gelegenheit beim Schopf, in diesem würdevollen Rahmen die Bürgermeister der Gemeinden Ramsau und Zell am Ziller auf die Bühne zu bitten, um ihnen die Auszeichnung als neue e5-Gemeinden zu überreichen. Neben Ramsau und Zell am Ziller ist die Gemeinde Schwendau bereits seit einiger Zeit beim e5-Programm dabei, das einen umfangreichen Kriterienkatalog zur Zertifizierung als e5-Gemeinde voraussetzt.

Das Schlusswort übernahm PV-Obmann und LH-Stv. ÖkR Josef Geisler und er meinte: „Wir alle, so wie wir heute beisammen sind, tragen Verantwortung. Verantwortung für unser Klima, Verantwortung für nachkommende Generationen. Wir nehmen unsere Aufgabe ernst, nachhaltige Prozesse für das Zillertal zu initiieren und auf Dauer zu begleiten. Wir brauchen neben der Ernsthaftigkeit natürlich auch die Ausdauer und Beharrlichkeit, um zum Erfolg zu kommen. Aktionen in Sachen Klima und Energie sind keine Schnellschussaktionen! Im Gegenteil: Dieses Thema wird uns andauernd und für immer begleiten!“
Eine rege Diskussion unter den Besuchern beschloss den Abend beim gemütlichen Ausklang in der SichtBar mit Unterhaltung durch die Tiroler Tanzmusikanten unter der Leitung von Stefan Neussl.

Wo: FeuerWerk Binderholz, Zillertal Straße 39, 6263 Fügen auf Karte anzeigen
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