Am Weg zum Grandhotel im Gebirge - "Alpenrosenhütte" im Zemmgrund

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GINZLING (fw). Am ersten Ferienwochenende bin ich mit rund 20 Kindern und mindestens ebenso vielen Erwachsenen unterwegs. Der Langlaufnachwuchs des Kitzbüheler Ski Clubs (K.S.C.) verbringt zusammen mit Trainern und Eltern sein „Bergwochenende“ im Zillertal.

Es ist der Auftakt ins jährliche Sommertraining für die Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen sieben und 16 Jahren. Für mich ist es ein Wiedersehen mit Bekannten aus Kitzbühel. Beim Alpengasthaus „Breitlahner“ treffe ich auf die 40 Teilnehmer aus Kitzbühel und Umgebung. Auf 1.257 m liegt der Gasthof wenige hundert Meter vor der Mautstelle der Schlegeis-Alpenstraße, die zum gleichnamigen Stausee führt. Und er ist Ausgangspunkt für Wanderungen zur Berliner Hütte. Jene Bergfexe, die Jahr für Jahr im August 30 km und 3.000 hm beim „Steinbockmarsch“ in Angriff nehmen, freuen sich dort auf die Zielflagge.

Nach kurzer Kontrolle, ob auch wirklich alle da sind, wandern wir von Breitlahner auf Weg Nr. 523 los und werden gut zwei Stunden später die „Alpenrose“ unterhalb der Berliner Hütte erreichen. Bevor es soweit ist, passieren wir Klausenalm, Grawandhütte und Schwemmalm. Eine Einkehr in der Klausenalm oder in der Grawandhütte planen wir für Sonntag ein, wenn wir wieder absteigen. Nachdem wir bis fast zur Grawandhütte großteils auf einer Forststraße unterwegs waren, wird der Weg hier schmäler und nimmt auch etwas an Steigung zu. Wir überqueren einen schmalen und betonierten Fahrweg, der links und rechts von Felsflanken begrenzt wird.

Auf unserem Weg zur Alpenrosenhütte schießt das frische Wasser die Felswände runter. Von den selben Wänden leuchten Edelweiss entgegen. Kurz danach gelangen wir an einen sanften Almboden. Sein saftig grünes Gras verdankt er dem Zemmbach, der unter anderem mit dem Schmelzwasser von Horn- und Waxeggkees gespeist wird. Diese Gletscher werden seit 1850 jährlich vermessen.

„Ah schau, da kommen sie wieder, die Touristen. Zum Entschleunigen, wie sie immer sagen“, werden sich die Kühe auf der Weide bei unserem Anblick vermutlich denken.

„Griass enk auf der Alpenrose “, empfängt uns Wirt Andreas Heigl, der mit Mutter Rosi, Frau Sandra, Schwägerin Roswitha und Tochter Selina die Hütte führt. Bis 20.30 Uhr genießen wir die Sonne und planen unsere Touren. Nach Fußball und Kartenspielen gehts für die Kids ab ins Lager, die Erwachsenen freuen sich über frisch gemachte Zimmer.

Alpenrose - Schönbichler Horn:
Die erste Nacht auf 1.878 m ist vorüber, die Gruppe wird aufgeteilt. Vom Frühstück gestärkt, machen sich die Gipfelstürmer um halbacht Uhr auf zum Schönbichler Horn (3.134 m), das „Dach des Berliner Höhenweges“ vis-a-vis von unserem Quartier. Auf die Gipfelstürmer warten ca. 1.300 Höhenmeter. Sie erreichen die orographisch (vom Bach aus gesehen) linke Seitenmoräne des Waxeggkees und steigen über alpine Rasen, Geröll, Blockwerk sowie einige Schneefelder - einige Stellen sind drahtseilgesichert - auf zum Gipfel. Retour gehts entweder in Richtung Furtschaglhaus oder am gleichen Weg. Wichtig: genug Flüssigkeit mitnehmen!!

Gletscherweg Berliner Hütte
Wenig später gehe ich mit den kleineren Langläufern über den „Gletscherweg“ zur Berliner Hütte (2.042 m). Wir queren dabei die Moränen von 1850 und 1920 des „Waxeggkees“ und kommen an jene Stelle, wo eine Granatenmühle stand, in der in mühevoller Arbeit die „Zillertaler Granaten“ verarbeitet wurden. Einige haben ganz genau geschaut und so wie Marie, Valentin oder Katharina sogar noch einige kleine Granaten gefunden. Am Gletscherschliff liegen wir in der Sonne und lassen uns die Jause schmecken. Anschliessend gehts über zwei nagelneue Brücken (über den Zemmbach) in einen Talboden und nach einem Zwischenstopp bei der Berliner Hütte zurück zur „Alpenrose“.

Gemeinsame Wanderung zum Schwarzsee
„Was, wir gehen zum Schwarzsee?“, fragen einige der kleinsten Teilnehmer und sehen sich schon beim Rutschen und Ballspielen am Ufer des Kitzbüheler Naturjuwels. „Ja schon, aber nicht zu dem, den ihr meint!“ Ausgerüstet mit einem leichten Tagesrucksack inklusive Badesachen starten wir am Sonntag nach einer weiteren Nacht und einem tollen Bergfrühstück zu dieser abschließenden Tour. Besonders Christoph und Sandra können es kaum erwarten, sich im Wasser des klaren Bergsees zu erfrischen. Also, rein in den wirklich eiskalten Schwarzsee!

Beim Abstieg sehen wir wieder das Kriegerdenkmal unterhalb der Berliner Hütte. Während wir den Weg von der Alpenrosenhütte zu unseren Bussen zu Fuß vor uns haben, können Raimund und Jakob gut lachen. Sie fahren mit dem Mountainbike nach Breitlahner. Dort wird noch zu Mittag gegessen, bevor die Abordnung des K.S.C. nach einem traumhaften Bergwochenende wieder nach Kitzbühel aufbricht. Es war schön mit euch!

GH Breitlahner - Alpenrose:
HM: 620.
Alpenrosenhütte - Schönbichler Horn und zurück:
HM 2.600 (auf und ab).
Alpenrosenhütte - Gletscherweg - Berliner Hütte:
HM: 330 (auf und ab).

Alpenrosenhütte - Schwarzsee - Breitlahner:
HM: 600 auf/1.200 ab.

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