Klassenunterschied und Dominanz prägten Derby

Bernhard Lampl (blau, re.) und Tobias Vogler (blau, li.) überzeugten gegen Hippach. | Foto: B. Schmied
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  • Bernhard Lampl (blau, re.) und Tobias Vogler (blau, li.) überzeugten gegen Hippach.
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Das Bezirks-Derby zwischen Schwaz und Hippach war eine klare Angelegenheit.
SCHWAZ. „Das war eine ordentliche Leistung“, meinte Schwaz-Trainer Werner Löberbauer kurz nach dem Abpfiff des Tiroler-Liga-Derbys gegen Hippach. Mit 4:1 besiegten die Silberstädter die Zillertaler deutlich, das Resultat spiegelt aber nur zum Teil den Spielverlauf wieder. Denn Schwaz war mehr als nur überlegen, die Blau-Weißen waren dominant. „In der ersten Halbzeit haben wir sie an die Wand gespielt“, konstatierte SCS-Verteidiger David Egger. Auch nach Wiederanpfiff waren die Hausherren die klar bessere Mannschaft, schnürten die Gäste regelrecht ein. Die Tatsache, dass kein Tor mehr gelang und der Sieg nicht noch höher ausfiel, lag einzig und allein an der mangelhaften Chancenauswertung. „Aber das Ergebnis passt, damit kann man schon leben“, waren sich Löberbauer und Egger einig.
Den Schwazern gelang ein Blitzstart. Nach einem Eckball von Kapitän Benjamin Reiter gingen die Hausherren durch einen Kopfballtreffer von Christian Kellner nach zwei Minuten in Führung. Der SCS-Stürmer vom Dienst wurde am langen Pfosten von der Hippacher Abwehr völlig alleingelassen – das rächte sich sofort. In der Folge zog Schwaz ein eindrucksvolles Spiel auf, Hippach wusste kein Mittel gegen das schnelle Überbrücken des Mittelfeldes durch die heimischen Kicker einzusetzen.

Entscheidung vor der Halbzeit
Mit langen flachen Pässen auf die Spitzen kamen Kellner und Kollegen ein ums andere Mal gefährlich vor das Tor der Zillertaler. Nach 14 Minuten war es wieder soweit: Bernhard Lampl marschierte durch die Hippacher Hintermannschaft und erhöhte gekonnt auf 2:0. Nur selten kamen die Gäste weit über die Mittellinie, nach einem hohen Ball war Markus Troppmair in der 21. Minute zur Stelle und verkürzte etwas glücklich mit dem ersten Angriff auf 1:2. Doch der Torreigen war damit noch nicht beendet, die Hausherren drückten weiter ordentlich aufs Tempo und stellten den Abstand wieder her. Peter Kostenzer drückte den Ball nach uneigennütziger Vorlage von Christian Kellner über die Linie (32.), fünf Minuten später war es Kellner selbst, der das 4:1 serviert bekam und sich nicht mehr nehmen ließ. Mit diesem Stand ging es auch in die Kabine, Hippach war damit noch gut bedient. Auch nach Wiederanpfiff dominierte die Löberbauer-Truppe nach Belieben, große Möglichkeiten wurden aber ausgelassen und teilweise kläglich und leichtsinnig vergeben. Rächen sollte sich das aber nicht, da Hippach weiterhin nicht gefährlich werden konnte. Es war ein schmaler Grat zwischen dem Gefühl einer sich zufriedengebenden Mannschaft, das den Zuschauer ab Mitte der zweiten Hälfte kontinuierlich stärker erschlich, und einer kämpferischen Einstellung, um die drückende spielerische Dominanz auch in Tore umzumünzen und damit der Partie den verdienten Ausgang zu geben. Nachdem mehrere Hochkaräter vergeben wurden, schlichen sich einige Unachtsamkeiten und vermeidbare Fehler ins Schwazer Aufbauspiel ein, zudem fehlte die letzte Konsequenz auf weitere Treffer zu drücken. Am Ende war es ein hoch verdienter Sieg für Schwaz, der gegen ein überfordertes Hippacher Team deutlich höher hätte ausfallen müssen.
Matthias Berger

Kommentar
Freiwillig rotieren?
Es gibt unterschiedliche Philosophien, die im Fußball zum Erfolg führen können. Rotation bezüglich der aufgestellten Spieler kann eine sein. Der Vorteil liegt auf der Hand: frische, fitte Kicker. Ob allerdings ein Mannschaftsgefühl eintritt, wenn immer andere Spieler zusammen auf dem Platz stehen? Ob die Abstimmung langfristig funktioniert? Eher fraglich. In Schwaz wird derzeit viel rotiert. „Ein Grund ist die zusätzliche Cupbelastung“, wie Trainer Werner Löberbauer erklärt. Zufrieden wirkt er mit dieser Situation nicht. „Ich habe einen sehr großen Kader, muss also rotieren.“ Damit die Spieler zufriedenzustellen funktioniert aber nicht. Im Gegenteil, ohne nachvollziehbare Begründung nicht im Kader zu stehen, kann für einen verdienten Spieler durchaus unverständlich erscheinen. Löberbauer befinde sich derzeit in einem Prozess, seine Stammelf zu finden. „Das dauert aber mehr als vier Runden.“ Noch hat er Zeit, außerdem spricht der Erfolg mit den letzten Siegen für ihn. Langfristig kann Rotation aber keine Lösung sein. Zeiten, in denen gezwungenermaßen rotiert werden muss, kommen im Fußball (leider) unvorhersehbar. Matthias Berger

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Bernhard Lampl (blau, re.) und Tobias Vogler (blau, li.) überzeugten gegen Hippach. | Foto: B. Schmied
Bernhard Lampl (blau, re.) und Tobias Vogler (blau, li.) überzeugten gegen Hippach. | Foto: B. Schmied
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