Silverminers-Trainer Kaufmann: „Müssen auf Junge setzen“

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Die Schwazer Silverminers stehen vor einer schwierigen Saison. Mit Center Josef Spiegl verließ der Topscorer die heimischen Basketballer.

SCHWAZ. Seit zehn Jahren trainiert Bernhard Kaufmann (38) die Schwazer Basketballer. Im BEZIRKSBLÄTTER-Interview spricht er über den Abgang des Topspielers, den starken Nachwuchs und die neuen Strukturen im österreichischen Basketball.

BEZIRKSBLATT: Bernhard, zwei Siegen stehen in der Bundesliga bisher eine Niederlage gegenüber. Bist du zufrieden mit dem Saisonstart?
BERNHARD KAUFMANN: „Absolut. Das haut schon hin, wir haben in Salzburg gegen einen Titelkandidaten unglücklich verloren, aber sehr gut gespielt.“

BEZIRKSBLATT: Einige Kritiker wollten in dieser Pleite schon eine Krise sehen. War der Derbysieg gegen Innsbruck die richtige Antwort?
KAUFMANN: „Ich kann die Aussagen dieser Leute nicht verstehen. Wir haben eine starke Leistung gezeigt, waren sogar lange in Führung. Gegen Innsbruck sind wir konzentriert zur Sache gegangen und haben den Sack schnell zugemacht. Man muss immer bedenken, dass wir mit Josef Spiegl unseren Topscorer aus beruflichen Gründen verloren haben. Außerdem ist die Größe unserer Spieler ein Nachteil, wir haben keinen 2-Meter-Mann mehr.“

BEZIRKSBLATT: Ist ein Spieler wie Josef Spiegl für euch überhaupt zu ersetzen?
KAUFMANN: „Nein, seinen Abgang können wir nicht kompensieren. Joe war am Rebound einfach spitze. Jede Mannschaft würde sich alle zehn Finger ablecken, wenn sie ihn im Kader hätte. Jetzt müssen wir als Team noch mehr zusammenhalten.“

BEZIRKSBLATT: Man kann also sagen, dass die Silverminers heuer schwächer sind.
KAUFMANN: „Klar, wir sind insgesamt nicht mehr so stark. Vor allem unter dem Korb haben wir unsere Probleme. Aber wir haben unser Spielsystem natürlich darauf angepasst.“

BEZIRKSBLATT: Das heißt konkret,...
KAUFMANN: „...dass wir mehr vom Flügel punkten wollen. Außerdem soll unser Spiel schneller werden. Es ist klar, dass wir mit Spiegl ganz andere Möglichkeiten hatten.“

BEZIRKSBLATT: Wurde auch die Zielsetzung angepasst?
KAUFMANN: „Wir wollen natürlich in die Play-Offs kommen. Mit Stefan Aigner ist ein universell einsetzbarer Spieler zurückgekommen, das hilft uns. Natürlich ist aber das große Ziel, am Final-Four der Zweiten Bundesliga teilzunehmen.“

BEZIRKSBLATT: Wie groß wäre der Wunsch, spielerische Verstärkung zu bekommen?
KAUFMANN: „Mit einem gestandenen Center-Spieler wäre natürlich vieles möglich.“

BEZIRKSBLATT: Mit Fabio Thaler besetzt ein sehr junger Spieler diese Position.
KAUFMANN: „Fabio braucht noch Zeit und muss Erfahrung sammeln, er ist ein großes Talent. Wir sind generell ein sehr junges Team und wollen in Zukunft auch noch mehr auf den Nachwuchs setzen.“

BEZIRKSBLATT: Über mangelnden Nachwuchs könnt ihr euch also nicht beschweren?
KAUFMANN: „Nein, im Gegenteil. Wir haben derzeit einen super Zulauf, rund 30 Jugendliche trainieren von der U14 bis zur U18 bei uns. Die kommen aus allen Schichten der Gesellschaft und sind mit viel Begeisterung dabei. Das ist doch das Wichtige, der Spaß soll im Vordergrund stehen.“

BEZIRKSBLATT: Im heimischen Basketball hat es zuletzt einige Umstrukturierungen gegeben. Ist der Sport auf dem richtigen Weg?
KAUFMANN: „Die neuen Strukturen werden erst greifen, da muss man abwarten. Aber der Trend zur eigenen Jugend ist sicher richtig. Als positive Entwicklung sehe ich auch die Legionärsbeschränkung, das war sicher notwendig.“

Das Gespräch führte
Matthias Berger

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