Traumsaison für Fügen

SV Opbacher Fügen-Trainer Alois Schönherr (l.) im Gespräch mit Werner Klammer | Foto: Privat
  • SV Opbacher Fügen-Trainer Alois Schönherr (l.) im Gespräch mit Werner Klammer
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FÜGEN. Die Mannschaft des SV Fügen war das Überraschungsteam der UPC Tirol Liga. Nach einer sensationellen Siegesserie im Herbst überwinterte die Truppe aus dem vorderen Zillertal vor dem großen Titelfavoriten Reichenau als Tabellenführer der höchsten Tiroler Unterhausliga. Im Laufe der Frühjahrsrunde machte sich aber die Übermacht des Konkurrenten aus Innsbruck bemerkbar und man musste sich am Ende mit dem zweiten Platz begnügen, welcher aber die beste Platzierung seit über 20 Jahren bedeutet. Unser Sportredakteur Werner Klammer traf sich nach dem letzten Spiel mit Fügens Trainer Alois Schönherr und sprach mit ihm über das erfolgreiche Jahr, Ziele und den Weg des Tiroler Fußballs.

BB: Am Ende fehlten lediglich vier Punkte auf die Reichenau. Ist die Trauer nach der knapp verpassten Meis-terschaft noch groß?
Schönherr: "Wer Realist ist, trauert nicht. Mit zwischenzeitlich acht Punkten Vorsprung fängt man natürlich an zu hoffen, aber auch wegen unserer verletzten Schlüsselspieler mussten wir die Reichenau im Frühjahr ziehen lassen. Der zweite Platz geht in Ordnung."

BB: War das 2:2 im letzten Spiel gegen Kematen ein Spiegelbild der gesamten Frühjahrsrunde?
Schönherr: "Das kann man so sagen. Nach der 1:0-Führung haben wir gut gespielt und hätten das zweite Tor machen müssen. Der Gegner hat dann seine wenigen Torchancen genutzt und leider hat auch der Schiedsrichter dazu beigetragen, das die Partie unentschieden endete."

BB: Hat Ihre Mannschaft immer so gespielt, wie Sie sich das vorgestellt haben?
Schönherr: "Wir haben eine klare Philosophie, die aber nie zu 100 Prozent erfüllt werden kann. Unser Erfolg basiert auf Trainingsfleiß und Ehrgeiz der Mannschaft. Trotz Prämienkürzungen bleiben alle Spieler in Fügen, das sagt viel über den Charakter des Teams aus. Unser Denken reicht bis in die Nachwuchsarbeit. Knapp 200 Kinder spielen in der SPG mit Uderns und die Vereine sind weiter am Wachsen. Junge Spieler für unsere Kampfmannschaften und die Tiroler Talenteschiene auszubilden ist ein großes Ziel."

BB: Viele Zillertaler haben zuletzt von einem Einbruch Ihrer Mannschaft gesprochen. Sehen Sie das auch so?
Schönherr: "Es hat keinen Einbruch gegeben. Die meis-ten haben vergessen, dass es im Fußball die Drei-Punkte-Regel gibt. Reichenau hat eine sehr gute Frühjahrsrunde gespielt und ist verdient Meister geworden."

BB: Wann beginnt die Saisonvorbereitung? Gibt es Neuverpflichtungen?
Schönherr: "Wir beginnen am 13. Juli mit dem Training, aber jeder Spieler hat bis dahin seinen persönlichen Fitnessplan. Neuzugänge sind Rupert Wildauer vom Regionalligisten SC Schwaz und Torwart Andreas Guggelberger, ein früherer Akademiespieler, der aus Niederndorf zu uns kommt."

BB: Als ehemaliger Trainer der Akademie Tirol haben Sie sicher auch immer einen Blick auf das Geschehen im Tiroler Profifußball. Was halten Sie von den Wegen der beiden Tiroler Vorzeigeclubs FC Wacker Innsbruck und WSG Wattens?
Schönherr: "Meiner Meinung nach wird Wattens im nächsten Jahr aufsteigen, was sehr gut für den Tiroler Fußball wäre. Es gibt dann nochmal die Möglichkeit, dass die Akademie einem Verein zugeordnet wird. Zwar bin ich ein großer Fan des FC Wacker und auch Mitglied des schwarz-grünen Traditionsclubs, aber deren Weg verärgert mich immer wieder. In Innsbruck wird von einem Bekenntnis zum Tiroler Weg gesprochen und dann nicht eingehalten. Da die finanziellen Mittel nicht gegeben sind, muss in Zukunft mit eigenen Spielern geplant werden. In Tirol gibt es viele Talente, die unseren Fußball weiterbringen können."

Das Interview wurde geführt von Werner Klammer.

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