„Die Konjunkturerholung gewinnt jetzt an Schwung“

Nationalrat Franz Hörl ist erfreut, dass sich die Nachfragesituation in der Wirtschaft kontinuierlich verbessert hat. | Foto: Gruber
  • Nationalrat Franz Hörl ist erfreut, dass sich die Nachfragesituation in der Wirtschaft kontinuierlich verbessert hat.
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Wirtschaftskammerobmann Nationalrat Franz Hörl nimmt in einem Interview mit den Bezirksblättern zur aktuellen wirtschaftlichen Situation im Bezirk Schwaz Stellung. Er sieht den Trend positiv.
BEZIRKSBLATT: Wie geht es der Wirtschaft im Bezirk Schwaz?
NR FRANZ HÖRL: „Die Konjunkturerholung gewinnt an Schwung. Seit dem heurigen Frühjahr hat sich die Geschäftslage als auch die Nachfragesituation in der Wirtschaft kontinuierlich verbessert. Bewerteten im Frühjahr 2010 20 % der Tiroler Top-Unternehmer die Geschäftslage als gut, sind es inzwischen 27 %. Gleichzeitig ist der Anteil jener, die eine schlechte Geschäftslage melden von 16 % auf 10 % gesunken. Diese Zahlen hat die Wirtschaftskammer Tirol erhoben und gelten auch heruntergebrochen für den Bezirk Schwaz.“

BEZIRKSBLATT: Gibt es auch Branchen, die Sorgen machen?
NR FRANZ HÖRL: „Neben der zurückhaltenden Investitionsbereitschaft, bereitet die Situation in der Bauwirtschaft Sorgen. Die Bauwirtschaft ‚fürchtet‘ die Folgen der Auftragsrückgänge der öffentlichen Hand.“

BEZIRKSBLATT: Wie geht es dem Tourismus im Bezirk Schwaz?
NR FRANZ HÖRL: „Das schlechte Wetter von Mai bis Juni des heurigen Jahres hat sich auf die kurzfristigen Buchungen natürlich ausgewirkt. Wenn man weiß, dass gerade solche Buchungen einen nicht unerheblichen Teil unserer Nachfrage ausmachen, wirkt sich das bei den Betrieben aus. Gleichzeitig bekommen die Betriebe auch den starken Preiswettbewerb zu spüren. Schon seit einigen Jahren leidet der Tourismus unter diversen Dumpingangeboten in den Sommermonaten. Hier wäre mehr Mut zum Preis gefragt und mehr Selbstbewusstsein der Betriebe. Wir bieten beste Qualität eingebettet in eine intakte Umwelt mit einer hervorragenden Infrastruktur. Jetzt sind die Häuser aber voll und der Herbst schaut auch ganz gut herein.“

BEZIRKSBLATT: Wie ist die Situation auf dem Arbeitsmarkt?
NR FRANZ HÖRL: „Die neuesten Zahlen des AMS sind sehr erfreulich. Erstmals konnte im Juli ein Rückgang der Arbeitslosigkeit bei allen Altersgruppen und in allen Bezirken verzeichnet werden. Die Arbeitslosenquote in Tirol sank von 5 % im Juni 2010 auf 3,9 % im Juli 2010. Im Bezirk Schwaz von 4,6 % im Juni 2010 auf 3,6 % im Juli 2010.“

BEZIRKSBLATT: Wie geht es in naher Zukunft mit der Wirtschaft weiter?
NR FRANZ HÖRL: „Die weitere Entwicklung ist nur schwer abzuschätzen. Das Sparprogramm der Regierung, die hohen Staatsschulden einzelner europäischer Länder, das wirtschaftliche Umfeld, dazu zähle ich die Erholung in den USA, die Dynamik des asiatischen Marktes, die Euro-Abwertung, etc. machen weitere Vorhersagen nur schwer möglich. Der Trend ist positiv und es gewinnt die Konjunkturerholung an Schwung.“

BEZIRKSBLATT: Lässt sich das auch an konkreten Beispielen belegen?
NR FRANZ HÖRL: „Der Export legt seit Beginn des heurigen Jahres nachweisbar wieder zu. Die Unternehmensinsolvenzen sind im Vergleich zum ersten Halbjahr 2009 tirolweit um 49 Fälle gesunken. Und auch der Chef der TIWAG, Dr. Bruno Wallnöfer, hat bei einem Treffen mit der Jungen Wirtschaft im Bezirk Schwaz erklärt, dass der 4 %ige Rückgang des Stromverbrauches im Jahr 2008/2009 heuer bereits wieder aufgeholt wurde. Das sind klare Zeichen dafür, dass die Wirtschaft läuft.“

BEZIRKSBLATT: Was plant die Wirtschaftskammer Schwaz für den heurigen Herbst?
NR FRANZ HÖRL: „Als Bezirksstelle sind wir erster Ansprechpartner für die Anliegen der Unternehmerinnen und Unternehmer des Bezirkes. Wir sind quasi der „Praktische Arzt“ für die Betriebe. Wir planen Informationsveranstaltungen zu den Themen Förderungen, Energieeffizienz und die Rechte des Arbeitgebers. Weiters setzen wir als führende Einrichtung in der Erwachsenenbildung mit unserem WIFI neue Schwerpunkte. Nicht nur mit unserem umfangreichen allgemeinen Fortbildungsprogramm für alle Lerninteressierten, sondern auch in der Unternehmerfortbildung wollen wir punkten.“ Tanja Gruber

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