Preisunterschiede nicht nachvollziehbar

BEZIRK (fh). Bedenkliche Ergebnisse für Tirol liefert die jüngste Treibstoffpreiserhebung der AK Tirol: Der Preisunterschied zwischen Tirol und den anderen Bundesländern war noch nie so groß wie derzeit! AK Präsident Erwin Zangerl: „Wenn sowohl das Autofahren als auch die öffentlichen Verkehrsmittel in Tirol deutlich teurer sind als in den anderen Bundesländern, stellt sich die Frage, warum auch die Pendlerpauschale und der geplante Pendlereuro österreichweit gleich hoch sein sollen. Dieser Westzuschlag bei Dingen des täglichen Lebens in Tirol ist nicht zu akzeptieren!“

Tirol ist einfach teurer
In Zusammenarbeit mit den Arbeiterkammern wurden Anfang Dezember österreichweit die Preise für Benzin und Diesel erhoben. Während andernorts Super um unter 1,41 Euro erhältlich war, lag der Durchschnitt in Tirol bei 1,47 Euro. Und auch bei Diesel zeigte sich das gleiche Verhältnis: Um sechs Cent höher lag das Niveau zwischen dem Tiroler Durchschnitt und jenem der anderen Bundesländer. Bei den vergangenen Erhebungen lag Tirol um zwei bis drei Cent über den Preisen in Ostösterreich. Nun ist die Differenz aber doppelt so groß. Insgesamt ist das Preisniveau zwar niedriger als noch im Herbst. Damals war Benzin in Tirol noch zehn Cent teurer und Diesel immerhin drei Cent. Doch im Gegensatz zu den anderen Bundesländern fiel der Preis in Tirol weniger stark - mit dem Resultat, dass das West-Ost-Gefälle in den letzten fünf Jahren noch nie so stark war wie derzeit. Das bedeutet, dass eine 50-Liter-Tankfüllung in Tirol um drei Euro teurer ist als im Durchschnitt, gegenüber den billigsten Bundesländern sogar um fünf Euro!

AK Präsident Erwin Zangerl: „Es ist in keiner Weise nachvollziehbar, warum die Autofahrer in Tirol so viel mehr zahlen als in Ostösterreich. Anstatt, dass diese Differenz kleiner wird, wird sie immer größer. Wir haben die Bundeswettbewerbsbehörde bereits mehrfach auf diesen unhaltbaren Zustand hingewiesen. Wir erwarten uns, dass die Behörde endlich dagegen einschreitet. Dass unsere Nachbarn in Bayern und Südtirol noch höhere Preise haben und Tirol ein Transitland ist, kann und darf nicht Grund sein, dass Treibstoffe in Tirol so viel teurer sind als in Ostösterreich. Immerhin haben wir ja bezüglich Besteuerung österreichweit die gleichen gesetzlichen Regelungen.

Aber auch innerhalb von Tirol sind die Preise alles andere als gleich: In Lienz liegt das Niveau im Österreichschnitt, Treibstoff ist somit deutlich billiger. Osttirol scheint offensichtlich vom günstigeren Kärnten zu profitieren. Und auch beim Heizöl ist das Gefälle zwischen Ost und West mit ein bis zwei Cent deutlich schwächer als bei Treibstoffen.

Zangerl: „Wenn sowohl das Autofahren als auch die öffentlichen Verkehrsmittel in Tirol teurer sind als in den anderen Bundesländern, stellt sich die Frage, warum auch die Pendlerpauschale und der geplante Pendlereuro österreichweit gleich hoch sein sollen. Zumindest werden durch die geplanten Neuerungen einige Ungerechtigkeiten behoben z. B. die Ungleichbehandlung von Teilzeitbeschäftigten und Geringverdienern. Was aber bei der Pendlerpauschale bleibt, ist die Definition des Pendlers: Der überwiegende Teil der Pendler mit einer Wegstrecke bis 20 km ist aus steuerlicher Sicht gar kein Pendler und geht deshalb leer aus. In Anbetracht der Kosten darf die nun geplante Reform nur ein erster Schritt sein. Arbeitnehmer mit weniger als diesen 20 km müssen ebenfalls eine Unterstützung erhalten.“

Für Autofahrer selbst bleibt die einzige Möglichkeit, Preise zu vergleichen. Dank der verpflichtenden Angabe der Preise in den Spritpreisrechner der e-control (www.spritpreisrechner.at) gibt es einerseits eine gute Möglichkeit, Preise zu vergleichen. Andererseits wird durch die Plattform auch das Gefälle zwischen Ost und West augenscheinlich. Außerdem ist es am günstigsten, kurz vor Mittag zu tanken: Da das Erhöhen von Preisen weiterhin nur um 12 Uhr erlaubt ist, das Senken jedoch rund um die Uhr, sind kurz vor 12 Uhr die Preise im Verhältnis jedenfalls am günstigsten.

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