Schwaz

Zillertalbahn Neu: WK Schwaz sieht Gesamtkonzept als große Chance

SCHWAZ. Nach dem Abgang des bisherigen Geschäftsführers der Zillertalbahn schlugen die Diskussionen um die geplante Wasserstoffbahn im Zillertal tirolweit hoch.

Dahinter steckt auch viel politisches Kalkül. Dass es dabei immer nur um die „Zillertalbahn Neu“ geht“,

sieht Martina Entner, Obfrau der WK Schwaz kurzsichtig, „hat doch das Zillertal mehr vor“. Und Entner weiter:

„Das Zillertal hat ein gesamthaftes Mobilitätskonzept für das Tal fix und fertig in der Schublade, das eine große Chance für das Tal bietet. Der Umrüstung der Zillertalbahn auf Wasserstoff ist dazu ein wichtiger Schritt hin zu einer emissionsfreien Mobilität im Tal, aber nicht der Einzige“

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7x mehr Strom als Verbrauch

Im Zillertal wird durch die Verbund-Wasserkraftwerke heute 7-mal mehr Strom erzeugt, als im Tal selbst verbraucht wird. Das bedeutet schon jetzt Stromleitungen, weshalb bei der Bevölkerung im Tal der Wunsch nach einem Zug ohne zusätzliche Oberleitung verständlich ist. Die Staudämme der Verbundkraftwerke haben das Zillertal vor Jahrzehnten hochwassersicher gemacht. Ein Umstand, der heute vielen selbstverständlich erscheint, aber tatsächlich erst durch diese Bauwerke gesichert wurde. Innovationen und Neuerungen wirken im ersten Moment mitunter übergroß, zu teuer und nicht notwendig. Mit etwas Abstand betrachtet, erkennt man oftmals erst den tatsächlichen Nutzen.

„Bei der wasserstoffbetrieben Zillertalbahn tut sich derzeit ein ähnliches Bild auf. Verunsicherung ist hier kein guter Ratgeber. Zeigen wir im Bezirk Mut zu einer solchen Veränderung“,

sieht Stefan Bletzacher, Leiter der WK Schwaz, im Gesamt-Mobilitätskonzept eine echte Chance. Der Strom dafür würde durch den Verbund vor Ort im Tal zur Verfügung gestellt. Damit wäre eine regionale Energieerzeugung, unabhängig von Gas, Öl, von anderen Energieträgern, ohne Abhängigkeit von Dritten, gewährlistet. Gerade die letzten Jahre haben gezeigt, wie wichtig ein regionaler Kreislauf, eine regionale Unabhängigkeit sein kann. Langfristige Verträge mit dem Verbund sichern einen günstigen Strom. Verwendet wir der nächtliche Überstrom und, Wasserstoff ist speicherbar.
Stefan Bletzacher weiter: „

Denken wir alle noch einmal darüber nach und machen wir uns dann ein Bild, jeder für sich“

Im Gesamtkonzept auch verankert ist eine neuen Bahntrasse das Schigebiet Zillertal Arena, das dort an die Bahn angebunden werden soll. Im Zentrum von Zell am Ziller soll das Kiesbett der Bahn einer Begegnungszone weichen. Der so wichtige Bahnhof Mayrhofen soll endlich seiner Wichtigkeit entsprechend zu einem Verkehrsknotenpunkt für das hintere Zillertal umgebaut werden. Der öffentliche Verkehr, die Busse sollen besser vernetzt und vertacktet werden.

„Zudem sollen auch die Pistenraupen im Zillertal in Zukunft mit Wasserstoff betrieben werden“,

sieht Bletzacher einen weiteren Nutzen durch den im Tal erzeugten Wasserstoff.

„Es geht nicht nur um die Bahn, es geht um den gesamten öffentlichen Verkehr, um den Ausbau des Radwegenetzes, um die Umfahrung Fügen und um eine eigene Fahrspur zur Autobahn nach dem Brettfalltunnel Richtung Unterland. Die Zillertalbahn wird dabei zum Rückgrat des öffentlichen Verkehrs im Tal“

zählt Martina Entner die vielen durchdachten Maßnahmen auf. Das Besondere dabei ist, es ziehen alle Bürgermeister und alle Tourismusverbände im Tal für dieses Gesamt-Mobilitätskonzept mit der Wasserstoffbahn an einem Strang und leisten dazu ihren Beitrag. „Jetzt braucht es die Umsetzung“, fordert Bletzacher abschließend endlich ein rasches Handeln.