"Hardcore"-Aufklärung in NMS-Jenbach?

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JENBACH/BUCh (fh). Vergangene Woche erreichte die BEZIRKSBLÄTTER-Redaktion ein mehr oder weniger verstörendes Dokument, welches aus dem Unterricht der Neuen Mittelschule I in Jenbach stammt. Es handelt sich dabei um einen Fragebogen für Kinder der ersten Klasse (10-12-Jährige) zum Thema Aufklärung. Von den Mitarbeitern der Schulsozialarbeit wurden den Kindern in einer kürzlich abgehaltenen Unterrichtseinheit 101 Fragen zum Thema Sexualität vorgelegt. Die Kinder sollten drei Fragen anzeichnen, welche sie besonders interessieren. Neben dem Großteil der Fragen, die durchaus für den Aufklärungsunterricht angemessen scheinen, gab es jedoch auch zahlreiche Fragen, welche auf die Kinder verstörend gewirkt haben. Sandra Wallner, Mutter einer 11-jährigen Tochter aus Buch, zeigt sich über den Fragebogen schockiert: "Meine Tochter ist nicht sehr schüchtern und hat mir den Fragebogen gezeigt. Da werden Fragen gestellt wie z.B. "Muss man nackt ficken?", "Was ist Cyber-Sex?", "Was bedeutet 'ficken'?, "Kann man mit dem Po oder Ohr Sex machen?", "Was ist eine Nutte?", etc. Da stellt sich mir schon ernsthaft die Frage, ob man 10- bis 12-jährigen Kindern so etwas unter die Nase halten muss? Ich bin über diese sogenannte Sozialarbeit schockiert", ärgert sich Wallner. Sie ärgert sich außerdem darüber, dass den Kindern die Fragen ohne Zustimmung der Eltern vorgelegt wurden.

Film über Penis

Laut Information der BEZIRKSBLÄTTER-Redaktion wurde den Kindern nach der Bearbeitung des Fragebogens noch ein Kurzfilm gezeigt, bei dem die Erektion eines Penis zu sehen war. "Meine Tochter und einige andere Schüler gingen nach dem Unterricht auf das WC, weil ihnen schlecht wurde. Ich bin mir sicher, dass zahlreiche Kinder das zu Hause vielleicht gar nicht gesagt haben weil sie sich schämen", erklärt die besorgte Mutter weiter. Sie hat den Sachverhalt bereits an Bürgermeisterin Marion Wex gemeldet und auch die Polizei in Jenbach weiß Bescheid. Der Direktor der NMS I in Jenbach, Anton Prock, wusste laut Informationen der BEZIRKSBLÄTTER-Redaktion nicht über die Fragen an die Schüler Bescheid. Er erklärt: "Es wurde ein Gesprächstermin mit der Mutter, der Pflichtschulinspektorin, den Schulsozialarbeitern sowie dem Landesschulinspektor vereinbart. Die Sache ist unangenehm und wir werden das so schnell wie möglich aufkären." Der Bereichsleiter der Schulsozialarbeit des Landesschulrates, Philipp Bechter, erklärt, wie es zu diesen Fragen kam bzw. was der Hintergrund ist: "Das Thema Sexualaufklärung ist bereits ab der ersten Klasse vorgesehen und man hat die Schulsozialarbeiter in Jenbach gebeten, dahingehend aktiv zu werden. Bei den Fragen aus dem Buch handelt es sich um tatsächliche Fragen von Kindern im Alter von acht Jahren, die im Rahmen des Sexualpädagogikunterrichtes gestellt wurden sowie ein Onlinequiz von der Seite www.aufklaerungsstunde.de. Die Erziehungsberechtigten sind über das Angebot der Schulsozialarbeit informiert und die SCHUSO macht vor den Projekten in den Klassen die Schüler_innen immer wieder auf den Grundsatz der "Freiwilligkeit" aufmerksam. Wir erfüllen unseren Auftrag nach bestem Wissen und Gewissen - natürlich nehmen wir Bedenken bzw. Feedbacks sehr ernst. Es ist auch schon ein klärendes Gespräch im Beisein aller Beteiligter geplant", so Bechter.

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