Mobilität als Chance und Problem

Patrik Tirof und Philip Wohlgemuth vom ÖGB.
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BEZRIK (dkh). Der ÖGB Regionaltag Unterland stand in diesem Sommer ganz im Zeichen der Mobilität. Dazu präsentierten ÖGB Vorsitzender Philip Wohlgemuth und der Vorsitzende der Region Unterland, Patrik Tirof, die aktuellen Forderungen.
Mobilität ist wichtig. Das heben Tirof und Wohlgemuth unisono hervor. Sowohl für Jobchancen als auch für die Weiterbildung ist oft das Auto unerlässlich. "Eine hohe Automobilität bringt mehr Chancengleichheit in den verschiedensten Bereichen", ist sich Philip Wohlgemuth bewusst. "Wir wollen keine Auto-Schikane, sondern den Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln steigern. Wir brauchen eine bessere Abstimmung zwischen dem Verkehrs- und Raumordnungskonzept", so Wohlgemuth weiter.

Brennpunkt Zillertal

"Der Verkehrskollaps im Zillertal rückt näher, das öffentliche Verkehrsangebot im Tal selbst und nach Innsbruck muss dringend ausgebaut werden", fordert Patrik Tirof. Er weiß wovon er redet, er pendelt selbst seit Jahren täglich von Mayrhofen nach Jenbach. Für ihn ist besonders der Ausbau der Zillertalbahn auch im Güterverkehr ein wichtiger Punkt. Auch die geplante Verkehrslösung in Fügen ist für ihn nicht das Allheilmittel: "Wir dürfen dadurch nicht alles andere liegen lassen. Die Umfahrung in Fügen alleine wird nicht ausreichen, um dem Verkehr Herr zu werden."

Endlose Staus in Kitzbühel

Vor allem in der Hauptsaisin sind die BewohnerInnen von Kitzbühel und Umgebung mit einem Verkehrs- und Parkchaos konfrontiert. Der ÖGB sieht die geplante Umfahrung mit einer Ausfahrt bei der Hahnenkammbahn und einem Parkhaus als lang ersehnte Erlösung an.  Was die Pendler-Mobilität betrifft, wünscht sich der ÖGB für die Region Kitzbühel definitiv eine bessere Anbindung der S-Bahn ins Inntal, beispielsweise nach Jenbach oder Kundl. "Die Forderungen der Wirtschaft nehmen zu, so beispielsweise im Bereich flexible Arbeitszeiten. Da muss die Infrastruktur dann einfach mithalten", unterstreicht Philip Wohlgemuth.

Problem: Abendstunden in Kufstein

Für Pendler im Bezirk Kufstein stellt sich das Öffi-Netz besonders in den Abendstunden als äußerst unattraktiv dar. "Obwohl die öffentlichen Verkehrsverbindungen in den letzten Jahren stark verbessert wurden, ist die Heimfahrt am Abend für viele ArbeitnehmerInnen ein Problem", beschreibt Patrik Tirof die Situation. Besonder betroffen davon sin ddie Linien in die Täler (Thiersee) und in Richtung Söll, Scheffau, Ellmau, wo bereits um 19 Uhr die letzte Fahrt ist. Hier wird ein Ausbau der öffentlichen Verkehrsanbindung vor allen in den Abenstunden gefordert.
Eun zusätzliches Problem stellt der zunehmende Individualverkehr dar. "Die 'Vignettenflüchtlinge' sorgen für zusätzliche Überlastung des Straßennetzes. Für die ArbeitnehmerInnen bedeutet das einen noch längeren Weg zur Arbeit. Wenn dann noch Anschlüsse verpasst werden, ist das doppelt ärgerlich", zeigt Tirof auf.

Investitionen in Infrastruktur sinnvoll

Dass viele Menschen mit dem eigenen Auto pendeln anstatt auf Öffis zu vertrauen, hat vielerlei gute Gründe. "Oft sind es die Taktzeiten oder das fehlende Parkplatzangebot, welche Öffis unattraktiv machen. Pendeln soll wieder erträglich werden", so Tirof. Für ihn und Wohlgemuth sind eindeutig alle gefragt. Bund und Land sollen ihren Beitrag leisten. "Es wäre sehr gut investiertes Geld, wenn die Infrastruktur ausgebaut wird. Auch für die Unternehmen ist es mittlerweile spürbar, dass Arbeitnehmer nicht mehr bereit sind, große Wege zu pendeln. Hier muss eine ganzheitliche Lösung her", so Wohlgemuth abschließend.

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