Region Schwechat
Digitalisierung, KI & Roboter im "neuen" Arbeitsalltag

- Nehmen uns in Zukunft Roboter und Künstliche Intelligenz die Arbeitsplätze weg?
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Die Digitalisierung verändert rasant den Arbeitsmarkt – auch in der Region Schwechat. Eine aktuelle Befragung zeigt: Viele sehen Chancen, doch die Sorgen über steigenden Druck, fehlende Wertschätzung und den Einsatz von Maschinen anstelle von Menschen wachsen.
REGION SCHWECHAT. Wie sieht die Arbeitswelt der Zukunft aus? Nehmen uns Roboter und Künstliche Intelligenz die Jobs weg, und welchen Stellenwert haben Teilzeitkräfte? Bei „So tickt Niederösterreich“ – der größten Meinungsforschung des Landes – haben 5.300 Menschen darüber abgestimmt, darunter auch viele aus der Region Schwechat. Das Ergebnis zeigt: Die Bevölkerung blickt mit gemischten Gefühlen auf den digitalen Wandel.

- Die Arbeiterkammer Schwechat bestätigt, dass der digitale Wandel den Druck auf Arbeitnehmer:innen weiter verschärft.
- Foto: Apple Maps/Screenshot
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Die Arbeitswelt ist im Umbruch, der Vormarsch von KI und Robotik nicht aufzuhalten. 55 Prozent erachten diese Entwicklung für die Gesellschaft als wichtig, während sie für 41 Prozent kaum eine Rolle spielt. Für 39 Prozent bringt sie sogar Erleichterung am Arbeitsplatz. Dennoch: Mehr als ein Drittel der Befragten aus dem Industrieviertel fürchtet, durch Künstliche Intelligenz ersetzt zu werden.
Faire Aufteilung der Steuerlast
Wenn Firmen künftig verstärkt auf Maschinen setzen und dadurch Wertschöpfung erzielen, soll dies auch steuerlich berücksichtigt werden. Eine deutliche Mehrheit von 71 Prozent fordert eine gerechtere Verteilung der Steuerlast, lediglich 12 Prozent sind mit der aktuellen Situation zufrieden. Ein klarer Auftrag: Die Finanzierung des Sozialstaates darf nicht allein an den Arbeitnehmer:innen hängenbleiben.
Fast einhellig sehen die Befragten einen Bereich als zukunftssicher: Handwerk und Technik. 98 Prozent halten Jobs dort für krisenfest, 77 Prozent würden ihren Kindern zu einer entsprechenden Ausbildung raten.
Menschen unter Druck
Alarmierend ist die Einschätzung beim Arbeitsdruck: 85 Prozent geben an, dass dieser in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen ist. Gefordert werden bessere Rahmenbedingungen, um künftigen Herausforderungen standhalten zu können.

- Eva Wienerroither, Geschäftsstellenleiterin des AMS Schwechat, sieht in KI sowohl Chance als auch Risiko.
- Foto: AMS Schwechat
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Auch die Rolle der Teilzeitkräfte bewegt die Region. 89 Prozent wünschen sich mehr Respekt für Beschäftigte in Teilzeit. Nur jede:r Fünfte hält sie für eine freiwillige Entscheidung, für 79 Prozent ist sie eine Notwendigkeit – etwa wegen Betreuungspflichten.
Stimmen aus der Region Schwechat
Die Arbeiterkammer Schwechat bestätigt, dass der digitale Wandel den Druck auf Arbeitnehmer:innen weiter verschärft. „Künstliche Intelligenz muss Beschäftigte unterstützen und nicht umgekehrt. Dafür braucht es Mitsprachemöglichkeiten, Weiterbildung und ausreichend Ressourcen für Qualifizierung“, heißt es aus der AK.
Mit dem Zukunftsprogramm Arbeit 4.0 habe man seit 2019 bereits 56 Projekte gefördert, die Arbeitnehmer:innen beim Wandel begleiten. Gleichzeitig warnt die AK: KI könne das Kräfteverhältnis am Arbeitsmarkt verschieben – zulasten von Löhnen und zugunsten von Kapitalerträgen. Deshalb brauche es eine gerechtere Steuerverteilung, um den Sozialstaat langfristig abzusichern.
Veränderungen für den Arbeitsmarkt
Eva Wienerroither, Geschäftsstellenleiterin des AMS Schwechat, sieht in KI sowohl Chance als auch Risiko: „Sie kann Routinetätigkeiten automatisieren und körperlich belastende Arbeiten erleichtern, gleichzeitig entstehen neue Jobs. Damit es nicht zu Verdrängung kommt, sind Weiterbildung und Qualifizierung entscheidend – vor allem im digitalen und technischen Bereich.“ Besonders groß sei der Bedarf an Fachkräften im Handwerk und in der Technik: „Im Jahresdurchschnitt 2024 entfiel in Niederösterreich jede zweite offene Stelle in diesen Bereichen.“

- „KI verstärkt den Transformationsprozess, den die Digitalisierung längst angestoßen hat. Mehr Aufgaben werden von Maschinen übernommen, menschliche Ressourcen werden frei für kreative Tätigkeiten.“, so Mario Freiberger
- Foto: www.cine-motion.at / Ivanek
- hochgeladen von Robert Ivanek
Auch die Wirtschaftskammer Schwechat ortet einen tiefgreifenden Wandel. Obmann Mario Freiberger erklärt: „KI verstärkt den Transformationsprozess, den die Digitalisierung längst angestoßen hat. Mehr Aufgaben werden von Maschinen übernommen, menschliche Ressourcen werden frei für kreative Tätigkeiten.“ Um Schritt halten zu können, brauche es kontinuierliche Weiterbildung. Eine Sondersteuer auf den Einsatz von KI lehnt er klar ab: „Das würde Investitionen und Innovationskraft bremsen – und die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Wirtschaft gefährden.“
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