Rosa Jochmann Schule
"Wir fordern mehr Autonomie für Schulen!"
Präsenzunterricht im Lockdown: Simmeringer Elternverein fordert mehr Entscheidungsfreiheit für die einzelnen Schulen.
WIEN/SIMMERING. Mittwochnachmittag 15.30 Uhr: Für die Kinder in der GTVS Rosa Jochmann heißt es endlich "Schule aus!". Sie haben schon eine Traube gebildet und warten alle bei der Tür, bis sie entlassen werden. Von einem Lockdown merkt man nicht viel, außer, dass die Kinder Masken tragen.
In der Ganztagsvolksschule in der Fuchsröhrenstraße 25 herrscht täglich verschränkter Unterricht bis um 15.30 Uhr, wahlweise können die Kinder bis um 17.30 Uhr betreut werden. Die Rosa-Jochmann-Schule ist mit rund 450 Schülern eine der größten Volksschulen Wiens. Momentan ist sie zu 90 Prozent ausgelastet. Rund sechs Prozent der Schüler befinden sich im Moment in Quarantäne, nur vier Prozent bleiben zu Hause.
Frühere Abholung in der GTVS nicht möglich
Es gilt die Maskenpflicht während der gesamten Schulzeit, zwischendurch gibt es Lüftungspausen. Eltern können, so sehen es die zurzeit geltenden Coronamaßnahmen vor, ihre Kinder tageweise zu Hause betreuen. Hierfür wird keine Entschuldigung benötigt. Die Schüler können aber nicht zwischendurch entlassen werden, da die Volksschule als Ganztagsschule gehandhabt wird. Möchte man also sein Kind etwas früher abholen, benötigt man eine ärztliche Bestätigung.
"Oft haben die Kinder mittags bis zu zwei Stunden Freizeit. Hier essen und unterhalten sie sich. Gerade in dieser Situation ist das Infektionsrisiko sehr hoch", so Christine Ascher vom Elternverein. Ihr Kind besucht ebenfalls die GTVS Rosa Jochmann. "Deshalb fordern wir, zumindest den Regelunterricht auf den Vormittag zu beschränken. Somit läge die Entscheidung, ob wir unsere Kinder früher von der Schule abholen wollen, bei uns."
Situation könnte entschärft werden
Auch Andreas Fritsch, grüner Bezirksrat und ebenfalls Mitglied des Elternvereins, hält das für sinnvoll: "Laut einer Umfrage bei den Eltern der Schule würden 30 Prozent eine frühere Abholmöglichkeit nutzen. Das würde die Situation schon entschärfen."
Auf Nachfrage der bz bei der Direktorin der GTVS Rosa Jochmann, Alexandra Dostal, hieß es: "Wir sind dem Ministerium weisungsgebunden. Der Unterricht findet weiter nach der geplanten Stundentafel statt." Um hier eine vernünftige Lösung zu finden, ist wohl vor allem eines nötig: Mehr Kooperation mit den Eltern und dem Elternverein. "Wir und unsere Anliegen brauchen mehr Gehör. Regelunterricht ist zwar etwas Gutes, aber unter diesen Umständen schwierig zu bewerkstelligen", so Ascher abschließend.
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