KAT-Zug Spittal
Bei Katastrophen sind sie stets einsatzbereit
Der Katastrophen-Zugskommandant aus dem Bezirk Spittal, Harald Ebner, im Interview mit MeinBezirk.at.
OBERKÄRNTEN. Harald Ebner ist der Kommandant des Katastrophenzuges zwei aus dem Bezirk Spittal. Zuletzt führte er seine Mannschaft bei den Unwettern in Unterkärnten. Insgesamt 228 Mann und 37 Fahrzeuge aus dem Bezirk Spittal rückten aus. Der leidenschaftliche Feuerwehrmann über den wichtigen KAT-ZUG im Interview mit MeinBezirk.at
MeinBezirk.at: Herr Ebner, Sie sind bereits seit acht Jahren der Kommandant des KAT-Zugs zwei aus dem Bezirk Spittal. Bei welchen Katastrophen kommt dieser Zug zum Einsatz?
Ebner: Der Zug kommt erst dann zum Einsatz, wenn die ortszuständigen Feuerwehren aus der Umgebung erschöpft sind und ein Einsatz bereits mehrere Tage dauert. Ziel ist es, immer frische Kräfte zu den Schadensereignissen zu bringen. Bei uns in Kärnten gibt es derzeit fünf KAT-Züge.
Wie viele Feuerwehrleute sind Teil dieses Zuges?
Bei uns im Bezirk Spittal sind derzeit 350 Kameradinnen und Kameraden gemeldet. Im Ernstfall besteht der Zug aus 79 bis 90 Personen.
Wie kommt man als Feuerwehrmann überhaupt in den Katastrophenzug?
Man kommt in diesem Fall über mich, den KAT-Kommandanten, dazu. Dafür muss man sich einfach melden. Das Mindesalter beträgt 18 Jahre. Kameraden des KAT-Zugs dürfen maximal 65 Jahre alt sein. Normalerweise braucht man keine gesonderte Ausbildung, aber es ist von Vorteil, wenn man beispielsweise bereits einen Maschinisten-Kurs absolviert hat. Für KAT-Mitglieder gibt es auch eigene Spezialkurse an der Landesfeuerwehrschule.
Kürzlich wart ihr wegen den Unwettern in Unterkärnten im Einsatz. Wie schnell seid ihr als KAT-Zug einsatzbereit?
24 bis 36 Stunden bevor wir ausrücken erhalten wir einen Voralarm. Das heißt, es besteht im Normalfall mindestens ein Tag Vorbereitungsszeit. In Unterkärnten waren wir innerhalb von vier Stunden einsatzbereit.
Wie groß ist der Einsatzradius? Muss man auch ins Ausland?
Derzeit sind wir nur im eigenen Bundesland im Einsatz, da der KAT-Zug in Kärnten noch in der Entwicklungsphase steckt. Es wird aber sicher der Zeitpunkt kommen, an dem wir auch von Einsätzen im Ausland sprechen werden.
Die Mitglieder sind prinzipiell berufstätig. Wie bekommt man das bei Großeinsätzen alles unter einen Hut?
Bevor man zum KAT-Dienst einrückt, muss man sich natürlich mit den Arbeitgebern absprechen und hoffen, dass man frei bekommt. Durch die ganzen Katastrophen in den letzten Jahren sind die Arbeitgeber aber auch etwas lockerer geworden und es funktioniert grundsätzlich. Die Katastrophen betreffen auch die Firmen, das darf man nicht vergessen.
Gibt es eigene Übungen für den KAT-Zug?
Natürlich. Es gibt mindestens eine große Übung im Jahr, dieses Jahr sogar zwei Mal. Geübt wird dabei je nach Szenario, wie zum Beispiel für Waldbrände, Hochwasser, Wind/Sturm oder Personen unter Trümmerfeldern – immer mit Spezialgeräten. Zudem gibt es laufend Schulungen an der Landesfeuerwehrschule.
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