Benefizkonzert zugunsten der Ukraine-Opfer
"Blechreiz" will Hoffnung geben
Mehr als 250 beindruckte Zuhörer verfolgten das Benefizkonzert zugunsten der Ukraine-Opfer, das auf Initiative des Musikwochen-Millstatt-Managements in der Stiftskirche gegeben worden ist.
MILLSTATT. "Wir wollen zum Frieden und der zunehmenden Hoffnung beitragen und diese mit Euch teilen", sagte David Zunder. Der Posaunist des Brassquintetts "Blechreiz" verstand es mit seinen Mitspielern Nico Samitz und Peter Kosz (beide Trompete) sowie Hannes Burgstaller (Horn) und Martin Kohlweis (Tuba), das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Völlig untypisch für Blechbläser hauchten die fünf Nachwuchsmusiker auf ihren Instrumenten, um dann bei der Komposition "Krieg" in den Sätzen "Abschied" und vor allem "Flucht" volles musikalisches Kaliber aufzufahren. Wehklagende Schreie und an endlose Schrittte erinnernde klopfende Hände auf Holz ergänzten den instrumentalen Part. Dies galt auch für die überzeugende vokale Einlage von Kosz. Nach ein, zwei Zugaben bekundeten die Musiker dem stehenden Publikum zum Finale mit der ukrainischen Nationalhymne ihre Solidarität zum osteuropäischen Land.
60 Tonnen transportiert
Zwischen den Musikstücken, die fast ausschließlich von Samitz komponiert oder arrangiert waren, ergänzten Wortbeiträge die 90-minütige Veranstaltung. Musikwochen-Obmann Sepp Pleikner freute sich zwar über die volle Kirche, doch erinnerte er zugleich an all jene, denen es zurzeit "nicht so gut" gehe. Der Hausherr, Prior Pater Slavomir Czulak, dem der Erlös des Benefizkonzertes in Höhe von gut 6.275 Euro für dessen Ukraine-Engagement zugute kommt, berichtete, dass aus der anfangs geplanten "kleinen Aktion" bisher fünf Lkw-Transporte geworden seien, die 60 Tonnen in Form von Lebensmitteln, Kleidung, Medikamenten aber auch Kühlaggregaten in ponische Auffanglager und weiter in die Ukraine gebracht hätten. Hinzu kämen noch beträchtliche Geldspenden.
"Wer zum Bösen schweigt..."
Der evangelische Amtsbruder, der Spittaler Christian Kohl, nannte es "erschreckend, wie weit das Zerstörungspotential des Menschen" zu gehen vermöge. Es bleibe festzuhalten, dass das "Friedensprojekt Europa" gescheitert sei. Pfarrer Kohl schloss mit den Worten von Martin Luther King: „Wer zum Bösen schweigt ist ebenso schuldig, wie der, der es tut!“ Deshalb: "Wir wollen nicht schweigen!"
Brandner und Thoma
Gekommen waren unter anderen Bezirkshauptmann Klaus Brandner, Bürgermeister Alexander Thoma, die Gemeinderäte Sabine Brandner, auch Vizeobfrau der Musikwochen Millstatt, und Franz Politzer sowie Ina-Maria Lerchbaumer und Anette Lang, Präsidentin bzw. Obfrau des Kunstvereins "millstART". Der künstlerische Leiter der Musikwochen Millstatt, Berhard Zlanabitnig, sagte der WOCHE, die "Blechreiz"-Musiker hätten spontan ihre Teilnahme am Benefizkonzert zugesagt. Im Rahmen der am 29. Mai beginnenden Musikwochen sind sie noch einmal zu hören am 23. September zusammen mit dem "Austrian Brass Quintett HoiHoLoHoff".
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.