Dienst über Weihnachten
"Das Christkind vergisst sicher nicht auf uns"
Während bei vielen das Christkind kommt, sind andere an Heiligabend für uns im Dienst bzw. im Einsatz. Die Woche Spittal hat mit vier "Freiwilligen" gesprochen
SPITTAL. Für Leonie Kaspitz wird der Dienst am 24. Dezember der allererste "Dienst über Weihnachten" sein. Denn die gebürtige Villacherin arbeitet erst seit September 2023 als Turnusärztin im Krankenhaus Spittal an der Drau: "Im Juni 2023 bin ich mit meinem Studium fertig geworden. Seit September bin ich hauptsächlich für die Nachtdienste in der Ambulanz, auf der Unfallstation und der Inneren Medizin zuständig." Auch wenn sie noch keine Erfahrungen hat, wie so ein typischer 24. Dezember-Weihnachtsdienst ablaufen wird, hat Leonie sich natürlich im Vorfeld mit ihren Kollegen schon ausgetauscht: "Laut meinen Kollegen ist es ein Dienst wie jeder andere auch, mal ist mehr los, mal weniger, nur einfach immer mit dem gewissen Besonderen dabei." Dadurch das der Aufenthaltsraum weihnachtlich geschmückt ist, kommt auch so ganz viel festliche Stimmung auf. "Wenn es die Zeit zulässt, werden wir gemeinsam essen, eventuell bereite ich sogar eine Kleinigkeit für meine Kollegen vor." Ein Problem, an Weihnachten zu arbeiten hat sie definitiv nicht, denn: "Bei meiner Berufswahl war schon immer klar, dass ich das ein oder andere mal Dienst zu Weihnachten haben werden. " Auch ihre Familie kommt damit zurecht: "Wir feiern einfach am 25. Dezember - da habe ich frei- nach. Und ich bin mir ganz sicher, dass das Christkind nicht auf mich vergessen wird."
Freiwilliger Dienst an Heilig Abend
Eva Selinger ist seit mittlerweile sechs Jahren hauptberuflich bei der Bezirksstelle des Roten Kreuz Spittal als Notfallsanitäterin im Einsatz und meldet sich fast immer freiwillig für den Dienst an Heilig Abend: "Das machen ich gerne, damit alle anderen Kollegen mit Kindern an diesem Abend zu Hause sein können. Für mich und meine Familie war das bisher noch nie ein Problem, denn der Weihnachtsabend wird dann einfach am 25. Dezember nachgeholt." Gefeiert wird aber auch in der Dienststelle, denn: "Wir bekommen jedes Jahr von der Bezirksstelle ein kleines Budget für Essenseinkäufe für die Weihachtsfeiertage zur Verfügung gestellt. Da gibt es dann schon mal Raclette oder auch Selchwürstel", erklärt Selinger. Nicht fehlen darf die Weihnachtsdekoration: "Ein selbst gemachter Adventkalender versüßt uns die Adventzeit, auch ein Adventkranz steht bereit und für die Weihnachtsfeiertage wird dann noch ein Christbaum aufgestellt." Wie sieht nun der Dienstalltag an so einem Tag aus? "In Ruhe gemeinsam essen geht, bis ein Einsatz dazwischen kommt. Nach Einsatzbeendigung wird jedoch weiter gemacht." Und wie sieht es heuer zu Silvester aus? Selinger: "Da haben ich frei und werde im kleinen Rahmen ins neue Jahr hineinfeiern."
Heilig Abend wird nachgeholt
Auch bei Michael Bernhard aus Lind wird Heilig Abend mit der Familie und seinem kleinen Sohn erst am 25. Dezember nachgeholt. Darin sehen der Inspektionskommandant der Polizeidienststelle in Rennweg und seine Familie aber kein Problem, denn „im Polizeialltag sind Dienste an Feiertagen normal, es wird fair aufgeteilt und es gibt Freiwillige.“ Bernhard erwartet einen guten Abend, der aber je nach Anforderungen verläuft: „Wir haben normalen Dienstbetrieb, aber falls möglich, sitzen wir ein bisschen zusammen, trinken einen Tee und lassen den Abend gemütlich ausklingen – es gibt aber keine speziellen Abläufe oder Geschenke unter Kollegen. Es kann natürlich aber auch sein, dass wir ausrücken müssen und im besten Fall jemanden helfen und etwas Gutes tun können – das ist für uns natürlich besonders schön.“
Alles zum Ausreden
Martina Erat ist Fahrdienstleiterin bei der ÖBB und auch dieses Jahr zu Weihnachten im Einsatz. "Bei uns is das immer ein ganz normaler Dienst, die Züge fahren trotzdem, und wir sorgen dafür, dass alles sicher abläuft", erzählt Martina. Der Dienst zu Weihnachten wird auch bei Martina und ihren Kollegen fair aufgeteilt: "Das ist bei uns alles zum Ausreden, die Kollegen mit Kinder haben da natürlich Vorrang. Andere sagen auch, sie haben lieber zu Silvester frei und übernehmen dann freiwillig den Dienst zu Weihnachten". Auch bei Martina wird Weihnachten dann am 25. Dezember nachgefeiert.
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