Demographischer Wandel bleibt aktuell
RADENTHEIN. Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Nockregion-Oberkärnten wird sich auch in der neuen Förderperiode schwerpunktmäßig mit dem Thema "Demographischer Wandel" auseinandersetzen. Dies kündigte Regionalmangerin Christiane Sitter im Gespräch mit der WOCHE an.
Auch wenn die Förderzusagen für die einzelnen Projekte innerhalb des Gesamtbudgets von 3,75 Millionen Euro noch ausstehen, geht es - ohne konkrete Vorhaben nennen zu können - um Mobilität, Breitband und Leerstand.
Dahinter verbirgt sich zum Beispiel das immer durchlässiger werdende Netz im öffentlichen Nahverkehr. Zwar ist nach Sitters Angaben in jüngster Zeit der eine oder andere Dorfservice, der in zwölf Monaten 70.000 Kilometer bewältigt hatte, eingesprungen, doch fehle ein flächendeckendes Angebot: Wer chauffiert abends den Auszubildenden von Spittal zurück nach Rennweg, wer die Seniorin zum Facharzt nach Villach?
Ferner gehören zum "Demographischer Wandel" Fragen wie: Wie begegnen wir der Überalterung? Wie schaffen wir es, dass junge Menschen nach Ausbildung/Studium in die angestammte Heimat zurückkehren? Umgekehrt soll die Kinderbetreuung in einem Pilotprojekt in Trebesing flexibler gestaltet, Familien in Erziehungsfragen unterstütztr werden. Fortgesetzt werden sollen nach Möglichkeit auch die Bereiche Lebensqualität und Krisenfestigkeit in der Region, regionale Land- und Forstwirtschaft, touristische Infrastruktur und Freizeitwirtschaft sowie Kooperationsstrukturen.
Angedacht ist ferner, das Leerstand-Management auszubauen. Das gilt sowohl für die Besetzung leer stehender Wohnungen als auch Geschäfte. So werden in Gmünd, Radenthein, Spittal, Seeboden und im kleineren Umfang auch in Millstatt Schaufenster mit Informationstafeln über die Nockregion gefüllt.
Kultur in allen Facetten
Des Weiteren gilt es, so die Regionalmanagerin, den Erhalt des regionalen Kulturgutes sowie Ressourcen- und Umweltbewusstsein in der Region zu fördern - Architektur-, Volks-, Theaterkultur, aber auch Essens- und Kommunikatationskultur sowie die "Kultur des Miteinanders", womit die Integration von Migranten und anderen Hinzugezogenen gemeint ist.
Im Bereich Gemeinwohl sind die Schwerpunkte das Vereinswesen, das Ehrenamt, die Nahversorgung. Christine ist froh, wie sie abschließend unterstreicht, dass sich die Bevölkerung aktiv beteiligt. So seien in den letzten Wochen wieder sehr viele interessante Ideen wie auch konkrete Projekte an das Team in Radenthein herangetragen worden.
Zur Sache
Die LAG Nockregion-Oberkärnten, deren Geschäftsstelle in Radenthein ihren Sitz hat, erstreckt sich auf 1.253 über Quadratkilometer und umfasst 17 Gemeinden: Bad Kleinkirchheim, Baldramsdorf, Feld am See, Ferndorf, Fresach, Gmünd in Kärnten, Krems in Kärnten, Lendorf, Malta, Millstatt, Mühldorf, Radenthein, Rennweg am Katschberg, Reichenau, Seeboden, Spittal an der Drau, Trebesing.
Themen sind: Demografischer Wandel und seine Auswirkungen, Stärkung des Wirtschaftsraumes, flexible Kinderbetreuungsmodelle, Bildungseinrichtungen, Nutzen abgewanderten Wissens, Kulturregionen, touristische Infrastruktur, Energiewende, sektorübergreifende Kooperationen, Stärkung der Kulturregion und viele mehr.
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