Distance Learning
Die Oberstufe sitzt im Homeschooling fest
BEZIRK SPITTAL. Die Schulsprecherin der HLW Spittal Karina Genser über Homeschooling und wie es den Oberstuflern geht. Als Maturantin und als Schulsprecherin weiß die 20-jährige Gmündnerin genau, wie es allgemein den Schülern und Schülerinnen der Oberstufe geht. Sie gibt einen Einblick.
Man bemüht sich
Genser gefällt es persönlich gut, dass sie sich selbst das Lernen einteilen kann. "Anstrengend ist es nur in der Hinsicht, dass es viel schwerer ist sich zu konzentrieren, wenn man immer nur einen Bildschirm vor sich hat", merkt sie an. Sie spürt die Bemühungen seitens der Lehrerschaft sowie bei den Schülern, das Beste aus der Situation zu machen.
Soziale Kontakte fehlen
Oft hat man gejammert, dass Schule nicht so toll ist. Viele Oberstufler und auch Pflichtschüler sehen das heute anders. Genser: "In der Schule kann man sich besser untereinander austauschen, um Dinge zu verbessern oder zu vergleichen. Auch die Gespräche untereinander, welche den Tag immer ein wenig angenehmer machten, fehlen sehr." Auch die Unklarheit, wann man wieder in die Schule darf, macht die Situation nicht wirklich leichter.
Feedbackrunde
Zu Beginn des Distance Learnings im Schuljahr 2020/21 hat die Schulsprecherin jeden Freitag eine Feedbackrunde angeboten, wo die jeweiligen Klassensprecher ihr die Anliegen und Probleme der Klasse mitteilen konnten. Sie erkennt ihre Aufgabe als Schulsprecherin: "Diese habe ich dann gesammelt und mit unserem Direktor besprochen, um die Situation für die Betroffenen zu ändern und zu erleichtern. Die SchülerInnen können sich jederzeit bei mir melden, wenn etwas nicht in Ordnung ist, damit wir darüber sprechen können. In diesen schweren Zeiten ist es sehr wichtig als „Sprachrohr“ zwischen Schülern, Lehrern und der Direktion zu fungieren."
Lernaufwand
Auch bei der Onlineumfrage der Spittaler WOCHE bemerkt man, dass die Oberstufenschüler zuhause eindeutig mehr gefordert sind. Sie müssen sich teilweise die neuen Lerneinheiten selbst beibringen. Die Schulsprecherin bemerkt: "Es kommt schon vor, dass vor allem schwächere SchülerInnen überfordert sind, diese erhalten aber Unterstützung und Hilfe, wenn sie darum bitten. Dennoch ist niemand vor Ort und kann einem wirklich so helfen wie in der Schule." Sie selbst hat auch zu Beginn des Distance Learnings sehr viel mehr gelernt. Jetzt kurz vor der Matura wird eher mehr wiederholt, was aber genauso viel Arbeit ist. Der Lernaufwand der Oberstufe hat sich eindeutig gesteigert.
Maturajahr
Beim Thema Matura merkt sie eine gewisse Unruhe. "Es ist ziemlich belastend, dass niemand wirklich weiß, wie die Matura wirklich ablaufen wird. Vor allem geht den heurigen Maturanten noch mehr Stoff ab als den Maturanten aus dem letzten Jahr. Das Lernen an sich funktioniert, jedoch geht die Präsenzphase schon ab, um Stoffgebiete zu wiederholen und aufzuarbeiten. Es ist wichtig, die Matura gleich anzusetzen wie letztes Jahr!" Allgemein merkt sie schon, dass es manchen Schülern momentan schwerer fällt als im Präsenzunterricht.
Umfrage
Die Spittaler WOCHE startete eine Online-Umfrage, wie viele Stunden die SchülerInnen der Oberstufe lernen. Die Umfrage zeigt doch deutlich, dass der Aufwand viel mehr ist. Obwohl auch ein Viertel der Befragten meinte, dass sie weniger lernen als in der Schule. Beim Lesen der Ergebnisse kann man annehmen, dass das Homeschooling für die Schüler mit dem Präsenzunterricht nicht vergleichbar ist.
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