Eröffnung
Die Rollbahn in Großfragant wird zum Themenwanderweg
GROSSFRAGANT (ven). Am Samstag wird der Themenwanderweg "Drunter & Drüber" auf der ehemaligen Rollbahn in der Großfragant mit vielen Ehrengästen eröffnet. Er widmet sich dem Kupferbergbau und der Almbewirtschaftung in der Gegend.
120.000 Euro
Josef Pacher und Werner Koroschitz sind Initiatoren des Projektes, die Projektkosten belaufen sich auf 120.000 Euro und wurden von Bund, Land und Europäischer Union getragen.
300 Jahre Bergbau
Vom ausgehenden 17. Jahrhundert bis zum Ende des Ersten Weltkrieges wurden im Almbereich der Großfragant über 300 Jahre lang Kupfer und Schwefel abgebaut. Der Themenwanderweg informiert alle Interessierten über die Erzgewinnung sowie die Arbeitsbedingungen der Bergknappen, den Anteil der Frauen im Bergbau und den Einsatz russischer Kriegsgefangener von 1915 bis 1918.
Ursprünglich wurden die Kupfererze ausschließlich im Winter mit Schlitten und Sackzügen ins Tal transportiert. Die 4.400 Meter lange Rollbahn für den Erztransport wurde 1906 angelegt. Die Hunte wurden nun auf Schienen zur ebenfalls neu errichteten Seilbahn geschoben.
Heute wurde die Rollbahn als gesicherter Wanderweg angelegt, der die Besucher in das Großfraganter Almgebiet locken soll.
Almwirtschaft mit Tradition
Die Almwirtschaft hat eine noch längere Tradition. Die ehemals intensive Sommerung von Weide- und Milchvieh auf der Alm ist schon länger rückläufig. Dafür gibt es viele Gründe, wie die arbeitsintensive Berglandschaft, die dem internationalen Preisdruck kaum standhalten kann. Immer mehr Bauern müssen als Konsequenz daraus ihren Betrieb schließen. Die Almflächen werden weniger beweidet, für die Instandhaltung fehlen die Arbeitskräfte.
Alltag auf der Alm
Neben der Krise der Almbewirtschaftung erzählt der Themenweg vom großen Holzverbrauch beider Wirtschaftsformen, dem gefährlichen Abtransport des Kupfererzes und des Almheus, von Hirten und Bergmähdern, dem Alltag der Sennerinnen und von Almklischees.
Kunst und Märchen
Der Kärntner Schriftsteller Harald Schwinger verfasste das Märchen "Matrjoschka in den Bergen", es ist entlang des Themenwanderweges an drei Audiostationen zu hören. Dazu gibt es auch künstlerische Installationen entlang des Weges.
Zur Eröffnung:
Wann: Samstag, 31. August, 10 Uhr
Treffpunkt: Großfragant, Sadnigbach, "Gundibrücke" (nahe der Jugendherberge)
Die Eröffnung des Themenweges erfolgt in Form einer künstlerisch-musikalischen Wanderung
Die Wanderung endet um circa 13 Uhr bei der Eggerhütte
Anreise zum Außerfragant–Rollbahn-Parkplatz: Auf Mölltalstraße (B 106) nach Außerfragant, bei der Kirche in Richtung Laas–Grafenberg abzweigen, nach Grafenberg über die mautpflichtige Straßemit automatischer Schrankenanlage bis zum Rollbahn-Parkplatz.
Weiter zu Fuß:Vom Rollbahn-Parkplatz führt ein leichter, familienfreundlicher Fußweg in die Großfragant. Gehzeit ca. 1,5 Std., 4,5 km
Weiter mit dem Auto:Am 31. August und 1. September 2019 ist für das Eröffnungspublikum die Zufahrt in die Großfragant mit dem PKW gestattet.
Segnung des „Russenkreuzes“:Im Zuge der Eröffnungswanderung erfolgt die Segnung des vom Österreichischen Schwarzen Kreuz generalsanierten „Russenkreuzes“ unter der Leitung von Gerd Ebner.
Fotos: Stotter, Bildarchiv Austria, Gemeinde Flattach
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