Interview mit Pflegerin Eva Gößnitzer
"Dieser Beruf ist eine Berufung"

Eva Gößnitzer aus Gmünd, seit sechs Jahren in Teilzeit im Behindertenbereich in Spittal tätig, mit einer Klientin. | Foto: privat
  • Eva Gößnitzer aus Gmünd, seit sechs Jahren in Teilzeit im Behindertenbereich in Spittal tätig, mit einer Klientin.
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Die Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin (DGKP ) Eva Gößnitzer, die seit sechs Jahren in Teilzeit im Behindertenbereich in Spittal arbeitet, im Interview mit der WOCHE.

WOCHE: Seit wann sind Sie in der Pflege tätig?
Gößnitzer: Als Spätberufene habe ich mit 27 Jahren die Ausbildung als DGKP begonnen und bin jetzt seit 20 Jahren (mit Unterbrechungen in der Kindererziehung) in diesem Beruf tätig. Zum Wiedereinstieg nach der Kindererziehung habe ich den Rettungssanitäter gemacht und bin seitdem auch ehrenamtlich beim Roten Kreuz Kärnten im Rettungsdienst tätig. Seit sechs Jahren arbeite ich in einer Behinderteneinrichtung.

Was war einst der Beweggrund für Sie in den Pflegebereich zu kommen?
Ein Beweggrund war, dass mich die vorherigen Beschäftigungen, u.a. im Handel, nicht ausgefüllt haben. Drei Freundinnen von mir haben auch vor mir diese Ausbildung gemacht und das hat mich dann dazu bewogen, diese Ausbildung zu beginnen.

Wie hat sich die Arbeit im Bereich Pflege in den letzten Jahren Ihrer Meinung nach entwickelt?
Es ist viel mehr Bürokratie geworden, und diese Zeit fehlt dann beim Patienten. Natürlich ist Dokumentation sehr wichtig, aber die Zeit beim Patienten sollte darunter nicht leiden. Meine Profession ist mittlerweile ein Studium an der Fachhochschule - sicherlich eine Aufwertung der Pflege. Das Wichtigste ist aber, dass man gerne mit Menschen arbeitet und ihnen mit Wertschätzung, Liebe und Empathie begegnet.

Anlässlich des "Tages der Pflege": Welche Anliegen, Forderungen hätten Sie für den Pflegebereich?
Sicherlich mehr Personal in vielen Altenpflegeheimen - diese sollten auch, meiner Meinung nach, von Non-Profit-Organisationen betrieben werden und nicht von privaten Investoren, die den maximalen Gewinn herausholen wollen und an allen Ecken und Enden an den falschen Dingen sparen. Bessere Work-Life-Balance durch weniger Stunden, je älter man wird, desto länger dauern die Regenerationsphasen.

Hat Ihr Beruf die Anerkennung in der Gesellschaft, die er auch tatsächlich verdient?
In meinem Umfeld denke ich schon - generell könnte die Anerkennung aber schon höher sein.

Was muss geschehen, um den Beruf attraktiver zu machen?
Dieser Beruf ist eine Berufung und sehr vielseitig. Man kann in sehr vielen Bereichen wie z.B. in der Gesundheitsförderung tätig werden. Vielleicht sollte man mehr über diesen schönen Beruf informieren, wie vielseitig er ist  Was sicherlich auch sinnvoll erscheint ist, dass schon in der Ausbildung ein Gehalt gezahlt wird.

Haben Sie Nachwuchsprobleme?
Wir sind in meiner Einrichtung ein Interdisziplinäres Team aus Behindertenfachsozialbetreuern, Pflegeassistenten, Pflegefachassistenten und DGKPs. Derzeit haben wir keine Nachwuchsprobleme. Aber in anderen Einrichtungen wie im Altenpflegebereich ist es schon schwierig, Stellen zu besetzen, sodass in einigen Heimen Betten nicht belegt werden können, weil das Personal fehlt.

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