Fischotter als weitere Bedrohung?

- Gegen weitere Verbauungen von Flüssen: Gert Gradnitzer, Vorsitzender des Spittaler Fischereiverbandes
- hochgeladen von Christian Egger
Fischerei kämpft mit sinkendem Fischbestand. Nun könnte auch noch der Fischotter dazu stoßen.
"Bis vor wenigen Jahren gab es Fischotter in Kärnten nur östlich von Villach. Nun sind die Tiere aber auch im Bezirk Spittal im Kommen“, sagt Gert Gradnitzer, Vorsitzender des Fischereiverbandes Spittal und Obmann des Kärntner Landesfischereiverbandes. Die Frage sei nun, ob sie schon Schaden anrichten oder nicht.
„Ich habe von Leuten gehört, dass sie Fischotter gesehen hätten. Über negative Auswirkungen auf den Fischbestand kann man bis jetzt noch nichts sagen. Derzeit ist der Kormoran das größere Problem“, so Gradnitzer. Sollten vermehrt Meldungen von Fischern kommen, werde man das mittels Wildkameras überprüfen. Falls es folglich zu einer Vermehrung und dadurch zu Problemen mit Fischottern kommen sollte, hält Gradnitzer nichts vom Ausrotten der Tiere. „Man müsste versuchen, den Bestand in den Griff zu bekommen, ähnlich wie bei der Jagd im Wald.“
Zu viel verbaut
Bei einem intakten Fließgewässer könnten die Fischotter laut dem Experten keine großen Schäden anrichten. Aber gerade daran hapert es. „Bei uns ist aufgrund der Wassernutzung für Kraftwerke schon viel verbaut. Das wirkt sich negativ auf den Fischbestand aus“, sagt der Vorsitzende des Fischereiverbandes. Im österreichischen Wasserrechtsgesetz ist die von der EU vorgegebene Wasserrichtlinie seit 2000 festgeschrieben. Demnach sind Kraftwerksbauer verpflichtet, nach dem Bau bei den Gewässerstrecken wieder einen guten ökologischen Zustand herzustellen.
„Durch diese Maßnahmen werden die Beeinträchtigungen zwar minimiert, aber nicht beseitigt“, so Gradnitzer. Deshalb spricht sich der Fischereiverband gegen weitere Verbauungen aus. Gradnitzer: „Der Fischbestand ist rückläufig. Umso mehr der Lebensraum der Fische beeinträchtig wird, desto mehr wird sich dieser Trend verstärken. Und wenn dann auch noch der Fischotter dazu kommt, haben wir ein großes Problem.“


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