Gailtaler Gemeinden setzen auf alternative Heizanlagen

Pellets, Biomasse oder andere alternative Heizformen werden in Villach-Land Gemeinden genutzt | Foto: bilderbox
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Die Gemeinde Virgen (Osttirol) hat es sich zum Ziel gesetzt, Ölheizungen abzuschaffen. Ab 2014 sollen deshalb keine derartigen Heizungen in Neubauten mehr errichtet und vorhandene Kessel ausgetauscht werden. Was Gemeinden im Gailtal davon halten und was sie für den Klima- und Umweltschutz tun, weiß die WOCHE.
"Als ,energie:autarke Mustergemeinde' und 5e-Gemeinde unterstützen wir die BürgerInnen schon seit Jahren wo wir nur können bei der Umstellung von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energieträger – mit Informationsveranstaltungen, Beratungen und einer Alternativenergieförderung. Auch beim Neubau versuchen wir unsere GemeindebürgerInnen im Rahmen unserer Beratungen im Bauamt von der Sinnhaftigkeit des Einbaus von erneuerbaren Energieträgern im Heizungs- und Warmwasserbereich zu überzeugen", so der Kötschach-Mauthner Bürgermeister Walter Hartlieb.
"Wir haben uns als Gemeinde als Ziel gesetzt uns bis 2020 zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien im Bereich Strom und Wärme selbst zu versorgen, dazu gehören natürlich auch die Umstellungen der privaten Heizungsanlagen. Hier können wir die BürgerInnen jedoch nicht dazu verpflichten sondern, sie nur mit unserem unermüdlichen Einsatz auf die Vorteile der Nutzung von Alternativenergien hinweisen. Diese Arbeit hat sich auf alle Fälle schon bezahlt gemacht, da bestehende Ölheizungen in den letzten Jahren suggestive umgestellt wurden und im Neubau, natürlich auch bedingt durch die Förderungen, auf eine energieeffiziente Bauweise geachtet wird."
Ähnlich ist das in Hermagor: "Wir haben uns einen Maßnahmenkatalog mit dem Ziel erarbeitet, dass bis 2015, 95 Prozent der Gemeindegebäude mit Wärme aus erneuerbaren Energieträgern versorgt werden. Derzeit wird schon ein Großteil der kommunalen Gebäude mit Fernwärme und erneuerbaren Energieträgern versorgt", weiß Bgm. Siegfried Ronacher.
"Als energiebewusste Gemeinde gehen wir sehr sorgfältig mit diesem Thema um, und werden die wenigen Gebäuden welche noch über Ölbrennkessel verfügen, diese sukzessive auf erneuerbare Energieträger umstellen. Mit diesem Schritt und auch mit Veranstaltungen zum Thema Energie, versuchen wir mit einer Vorbildfunktion bei den Gemeindebürgern das Energiebewusstsein weiter auszuprägen."

Information statt Zwang
Die Marktgemeinde Arnoldstein bekennt sich als Klimabündnis und e5-Gemeinde schon seit Jahren zu einer nachhaltigen Energiepolitik.
In der Energieleitlinie der Gemeinde sind in allen Handlungsfeldern Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele aufgelistet. "Die verpflichtende Heizungsumstellung bzw. ein Verbot von Ölheizungen im Neubau sind in unserer Gemeinde kein Thema, da wir für diese Maßnahmen nicht auf Zwang sondern auf Information setzen", so Bgm. Erich Kessler.
Als eine der wenigen Gemeinden in Kärnten verfügt die Marktgemeinde Arnoldstein über einen ausgebildeten Energieberater, der schon im Planungsstadium einer Bau- oder Sanierungsmaßnahme die Bauherrn in Richtung Alternativenergieanlagen bzw. Energieeffizienz kostenlos berät.

Entscheidung der Hausbesitzer
In der Gemeinde Dellach existieren bereits mehrere Mikronetze die mit Hackgut betrieben werden. Ebenso sind viele Hausbesitzer auf Alternative Energien umgestiegen. "Die öffentlichen Bauten werden alle mit Fernwärme versorgt. Wir diskutieren derzeit im Gemeinderat die Stromversorgung mit einer Photovoltaikanlage autark zu machen. Etwas können Gemeinden sicher nicht, ein generelles Verbot für Ölheizungen zu erlassen, dies ist eine freie Entscheidung der Hausbesitzer", so Bürgermeisterin Christine Ploner.

Gemeinden setzen auf Biomasse
Bereits vor Jahren hat man Bad Bleiberg damit begonnen, sich mit dem Ziel zu beschäftigen, Ölheizungen abzuschaffen und mit einer Kombination aus Biomasse und Geothermie – stammend vom Thermalwasser – so weit wie möglich von den fossilen Heizstoffen wegzukommen.
"Die Widerstände über die Errichtung einer Biomasseheizanlage in der roten Lawinengefahrenzone sind Legende und haben leider Gottes zu jahrelangen Projektverzögerungen geführt. Mit der Errichtung der Biomasseanlage wird nun begonnen", so Bgm. Gunar Illing.
Ein Kleinwasserkraftwerk wurde bereits errichtet und erzeugt an die 1,5 Millionen MW Strom pro Jahr, um diesen Strom in Hinkunft mit mehreren Wärmepumpen zu nutzen.
Auch die Gemeinde Hohenthurn, vertritt das Ziel die Ölheizungen abzuschaffen und erneuerbaren Energien einzusetzen und fördert das auch, wie uns Bürgermeister Florian Tschinderle wissen lässt.

Die Marktgemeinde Nötsch im Gailtal ist seit 1997 Mitglied des Klimabündnisses und verfügt über vier Biomasse-Heizwerke (Nahwärme) und wurde dafür auch ausgezeichnet (dichtestes Biomasse-Fernheiz-Netz Österreichs). Es sind Schulen, Kindergarten und Wohnblöcke sowie Eigenheime an die Nahwärme angeschlossen.
"Dadurch konnten schon zigtausende Tonnen CO² eingespart werden. Wir haben auch einen regelmäßig stattfindenden Energiesprechtag im Gemeindeamt eingerichtet, wo sich unsere Bürger über effizientes und energiesparendes Heizen informieren können. Dieser Sprechtag wird sehr gerne in Anspruch genommen", weiß Bgm. Hans Müller.

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