Kinderbetreuung

"Leihomas" greifen Eltern im Bezirk unter die Arme

Zurzeit werden wieder Leihomas gesucht. Vor allem Alleinerziehende nehmen den Dienst gerne in Anspruch.

BEZIRK. Seit mittlerweile 42 Jahren gibt es in Kärnten den sogenannten Oma-Dienst, der jungen Familien bei der Kinderbetreuung unter die Arme greift. Auch im Bezirk Spittal wird der Dienst gut angenommen. Eine Leihoma aus dem Drautal erzählt von ihrer Motivation, sich beim Oma-Dienst zu melden: "Bei mir war das so, ich war immer berufstätig und bin dann 2019 in Pension gegangen. Und dann hab ich mir gedacht, was mach ich jetzt daheim? Meine eigenen Kinder waren auch schon groß." Da sie sich immer schon gerne mit Kindern beschäftigte, und durch Kontakte einer Nachbarin auf den Oma-Dienst aufmerksam wurde, beschloss sie, die Herausforderung anzunehmen. Mittlerweile betreut sie seit fast drei Jahren zwei Buben im Alter von acht und zehn Jahren. "Die Mutter ist alleinerziehend und macht nebenbei noch eine Ausbildung zur Pflegefachkraft. Wenn sie Abendkurse hat, passe ich auf die Kinder auf", erzählt die Leihoma.

Große Unterstützung

Auch Andrea aus Spittal ist dankbar über den Oma-Dienst, der sie seit November bei der Betreuung ihres 14 Monate alten Sohnes Erik unterstützt. Sie ist aus Oberösterreich nach Spittal gezogen und hat keine Familienangehörigen in der Nähe, die auf Erik aufpassen könnten. "Ich habe Unterstützung gebraucht, weil mein Mann auswärts arbeitet und unter der Woche nicht zuhause ist". Andrea absolviert nebenbei eine Ausbildung. Besonders in Lernzeiten ist sie froh über die Hilfe der Leihoma.

Der Leihoma-Alltag

Zu den Aufgaben der Leihoma gehört primär die Betreuung der Kinder. "Im Haushalt muss ich nicht mithelfen, Essen für die Kinder mach ich aber schon", erzählt die Drautalerin. Zweimal wöchentlich holt sie die Kinder von der Nachmittagsbetreuung ab, schaut sich zuhause mit ihnen die Hausaufgaben an und kocht mit ihnen. "Auch lesen ist bei mir immer Pflicht", erzählt sie. Auch Andrea wird ein- bis zweimal wöchentlich von einer Leihoma unterstützt. "Sie geht dann zusammen mit Erik spazieren, oder sie spielen gemeinsam, lesen oder sonstiges", erzählt sie. Die Treffen organisiert sie ganz unkompliziert und spontan über WhatsApp.

Gewöhnungsphase

Vor allem der Start beim Oma-Dienst war vorerst für die Drautaler Leihoma noch ungewohnt. "Am Anfang war alles noch unbekannt und man hat sich erst mal gewöhnen müssen, sowohl die Kinder an mich als auch ich an die Kinder", verrät sie. Mittlerweile hat sich zwischen ihr und den Kindern alles eingependelt. "Für mich ist Leihomasein eine schöne, aber auch herausfordernde Aufgabe. Ich finde es schön, weil es vor allem sinnvoll ist, die Familie ist auch sehr dankbar", sagt die Leihoma abschließend.

Einfache Anmeldung

Andrea aus Spittal ist vor ein paar Monaten über einen Zeitungsartikel auf den Oma-Dienst gestoßen. "Ich habe bei der Vermittlerin angerufen und mich angemeldet. Daraufhin wurde ein unverbindliches Treffen organisiert, bei dem wir uns austauschen und kennenlernen konnten. Bei uns hat das auf Anhieb gepasst und ich hatte auch sofort genug Vertrauen", erzählt sie.

Leihomas gesucht!

Auch im Bezirk Spittal werden noch dringend Leihomas gesucht. Interessierte können sich bei der Ehrenamtlichen Bezirksleitung in Spittal bei Annelies Pscharzer unter 0650 2617760 melden.