Oberes Drautal
LKW-Transit wird Kampf angesagt

- Auf der B100 wird ein Stop des LKW-Transit gefordert.
- Foto: Foto: Helmut Beham
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Oberes Drautal: Auf B100 wird ein Durch- und Nachtfahrverbot für Transit-LKWs gefordert.
DRAUTAL (td). Immer mehr Fahrzeuge und LKWs machen die Straßen unseres Landes unsicher. Jeden Tag rollt unter anderem eine Vielzahl an (Schwer-)Fahrzeugen über die Drautal Bundesstraße (B100). Im Oberen Drautal ist das Verkehrsproblem stark zu spüren. Anrainer wie Pendler beklagen den steigenden (Schwer-)Verkehr, die damit verbundenen Gefahren und die Lärmbelästigung... "Bei uns herrscht viel Verkehr. Zu den Stoßzeiten ist richtig viel los. Auch die Lärmbelästigung wird von den Bürgern kritisiert.", so Oberdrauburgs Bürgermeister Stefan Brandstätter. Ins selbe Horn bläst Dellachs Ortschef Johannes Pirker: "Der Schwerverkehr ist unerträglich geworden."
Zahlen und Fakten
Eine Statistik des Landes Kärnten bestätigt schwarz auf weiß die Zunahme des rollenden Verkehrs auf der Drautal Straße. Laut den Daten der Verkehrszählung waren im Bereich von Oberdrauburg im Jahr 2009 im Schnitt 6.795 Fahrzeuge beziehungsweise 744 LKWs pro Tag unterwegs. Zehn Jahre später zählte man an der selben Stelle bereits durchschnittlich 7.241 Fahrzeuge beziehungsweise 869 LKWs pro Tag. Damit stieg die Anzahl der Fahrzeuge auf dieser Strecke binnen eines Jahrzehnts um 6,2 Prozent beziehungsweise die Zahl der "starken Brummer" gleich um neun Prozent an.
Trockenhafen - Dorn im Auge
Der Höhepunkt scheint noch nicht erreicht. Mit Inbetriebnahme des Trockenhafens in Fürnitz wird eine weitere Zunahme des Schwerverkehrs an der Drautal Bundesstraße befürchtet. "Die B100 ist als mautfreie Verbindung zwischen der Tauern- und Brennerautobahn ein Paradies für den LKW-Transit. Auf dieser Route kann man der Maut im Süden (Verbindung Triest - Venedig – Verona) und Norden (Salzburg - Innsbruck) ausweichen. Mit Fertigstellung des Trockenhafens ist zu erwarten, dass sich die Zahl der Transitfahrten sprunghaft ändert. Wirtschaftsräume Nordtirols, der Schweiz und des westlichen Süddeutschlands werden auf kürzestem und günstigstem Wege über die B100 angesteuert werden", warnt man Seitens der Fridays For Future Bewegung.
Kampfansage
Diesen "Worst Case" wollen einige Gemeinden im Oberen Drautal gemeinsam verhindern. Daher sagt man dem LKW-Transit den Kampf an, nachdem Maßnahmen, wie Tempo 50 oder Verkehrsinseln, nicht den gewünschten Erfolg brachten. Einige Gemeinden fassten den Beschluss bei der Bezirkshauptmannschaft einen Antrag auf Erlassung einer Verordnung für ein Durch- und Nachtfahrverbot der Transit-LKWs auf der B100 einzubringen. Federführend war Berg.
Be- & Entladung möglich
Man begründet den Antrag, wie folgt: Lärm- und Schadstoffausstoß als auch das Sicherheitsrisiko durch teilweise mangelnde technische Ausstattung, bringen den Oberdrautaler BürgerInnen und ihren Gästen überwiegend wirtschaftliche und gesundheitsrelevante Nachteile. Zu bedenken sei auch, dass sich der regionale Güterverkehr durch Betriebsansiedelungen in Zukunft erhöhen wird. Ein Verbot des LKW Durchzugverkehrs würde der Verbesserung des fließenden Verkehrs sowie zur Anhebung der Verkehrsqualität dienen. Vom Verbot nicht betroffen wären Fahrten, die zum Zwecke der Durchführung von Be- und Entladungen in der Region dienen, sowie Fahrten, die hier den Ausgangs- oder Endpunkt haben. Nun ist die BH Spittal am Zug. Ihr obliegt es eine Verordnung gemäß § 43 Abs. 1 lit. b der Straßenverkehrsordnung zu erlassen und ein Durch- & Nachtfahrverbot für Transit-LKWs auf der B100 auszusprechen.
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