Manuel Horeth: "Wir treffen täglich 20.000 Entscheidungen"

Mentalist Manuel Horeth begeistert im Spittaler Stadtsaal für den guten Zweck | Foto: KK/Maritz
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SPITTAL (ven). Der Round Table 20 Spittal holt Mentalisten Manuel Horeth am 5. Mai in den Stadtsaal. Dort soll für den guten Zweck wieder Geld gesammelt werden. Die WOCHE sprach mit Horeth über seine Tätigkeit als Mentalist.

WOCHE: Für unsere Leser: Was genau ist eigentlich ein Mentalist? Was macht er?
HORETH: Das Wort Mentalist kommt aus dem Englischen und grundsätzlich bedeutet es, dass man sich mit den mentalen Fähigkeiten eines Menschen beschäftigt.

Was unterscheidet einen Mentalisten von einem Zauberer oder Illusionisten?
Ein Zauberer verwendet eine Täuschungstechnik wie zum Beispiel einen doppelten Boden, um etwas auf der Bühne verschwinden zu lassen. Ein Mentalist beeinflusst das Publikum so, dass es glaubt, der Gegenstand ist weg, aber er steht vielleicht die ganze Zeit noch da. Alles, was wir als Mentalisten machen, würde ich unter den großen Begriff der "Beeinflussung" sehen. Entscheidungen beeinflussen, was macht man mit dieser Entscheidung, in welche Richtung geht man. Ein Mentalist ist jemand, der die Sinne verwendet, um andere Menschen zu beeinflussen.
Bei Zauberern sieht man eine Illusion, beim Mentalisten ist das Ergebnis echt. Wenn ich bei jemanden im Vorhinein weiß, dass er von 1.000 Fotos genau eines herausnehmen wird, das ich im Hintergrund mit einem X markiere, dann ist es keine Illusion, sondern er hat es wirklich genommen, weil ich ihn dazu gebracht habe, ohne dass er es bemerkt.
Das ist das Faszinierende für mich am Handwerk, es ist ein System, psychologische Techniken des Mentalisten, dass es Wow-Effekte auf der Bühne gibt. Die Leute sollen sich fragen, wie hat er das geschafft? Aber eben nicht durch eine Illusion, sondern durch psychologische Techniken.

Wie sind Sie wann in die Materie gerutscht? Wann haben Sie gemerkt, dass Sie solche Fähigkeiten besitzen bzw. ein Talent dafür haben?
Ich würde es wirklich als Talent bezeichnen. Wie beim Fußballspielen. Der eine spielt gern und trifft besser als jemand, der es nicht so gerne macht.
Mich haben bereits als Kind Dinge fasziniert, die unmöglich waren. Natürlich hat es begonnen mit dem Faktor Zauberei und Magie, das lernt man als Kind kennen, da ist eine Fingerfertigkeit dahinter. Ich habe in England den Mentalisten David Brown gesehen. Da geht es nicht um Fingerfertigkeit, sondern er hat es geschafft, das Publikum in eine bestimmte Richtung zu führen - wie die Werbung zum Beispiel -, dass es Entscheidungen getroffen hat. Völlig unbewusst, ohne zu wissen, dass es darauf vorbereitet und beeinflusst wurde. Das hat mich extrem fasziniert und habe angefangen, in diese Richtung zu arbeiten. Ich komme ja selbst aus dem Mentaltrainingbereich. Sich zu beeinflussen ist ja nichts Neues, im mentalen Training beeinflusst man sich ja selbst auch sehr stark. So habe ich mir gedacht, könnte man ja auch eine tolle Show daraus machen.

Wie kann man damit Menschen helfen oder verändern? Wann wendet man am besten Mentaltechniken an?
Definitiv, wenn jemand im Stress ist, kann er sich mit mentalen Entspannungstechniken entspannen und fühlt dadurch weniger Stress und kann bessere Entscheidungen treffen und fühlt sich wohler.
Man wendet sie an, wenn man sich in einem Bereich unwohl fühlt und sich verändern möchte oder eine Eigenschaft bei sich erkennt. Zum Beispiel wenn man andere gut motivieren kann, kann man das ausbauen und schauen, welche Motivationstechniken gibt es, um mich selbst und andere noch mehr zu motivieren. Entweder baue ich etwas aus oder verändere etwas.

Abgesehen von den TV-Auftritten: Wer zählt zu Ihrem Kundenkreis?
Zielgruppe ist der Mensch, bei der Show ist es so, vom 14- bis zur 70-Jährigen sehen sich die Menschen die Gedankentricks an.
Ich habe ein eigenes Institut in Salzburg und trainiere hier Spitzensportler. Dazu zählen Nici Schmidhofer genauso dazu wie ein bekannter österreichischer Fußballtrainier Adi Hütter, der nun in der Schweiz ist, Steffen Hofmann von Rapid etc. Viele Spitzensportler kommen zu uns und sagen, sie möchten sich in bestimmten Bereichen verbessern und erweitern oder etwas noch mehr stärken. Dafür stelle ich den Sportlern individuelle Trainingsprogramme zusammen.

Ist jeder dafür empfänglich oder gibt es Personen, bei denen sie nicht wirken?
Grundsätzlich ist jeder für Vieles empfänglich, der eine mehr, der andere weniger. Der eine mag diesen Duft mehr, der andere den anderen. Alles was wir sehen, hören, riechen, schmecken oder anfassen beeinflusst uns. Bei jedem aber auf eine andere Art und Weise. Jeder ist für mentale Techniken empfänglich, allerdings nicht für jede gleich. Da muss man dann rausfinden, was funktioniert für den einen oder für den anderen. Was für den einen entspannend ist, kann den anderen wiederum stressen. Hier das richtige rauszufinden, das ist die Kunst des mentalen Trainings.
Es gibt viele Techniken, die wirken bei der einen Person gar nicht und bei der anderen schon. Bei der Show geht es darum, die richtigen Zuschauer rauszufiltern. Da ist auch viel Zufall dabei. Da muss man schnell entscheiden, welche Technik man anwendet, ohne dass man merkt, dass ich überlege.

Kann man selbst diese Techniken ebenfalls erlernen oder ist es eher eine Gabe, die man eben hat oder nicht?
Jeder kann auf den Ball draufhauen, aber nicht jeder wird Champions League Sieger. ich glaube, dass man Talent haben muss, was Kommunikation und Menschenkenntnis betrifft, das schnelle Einschätzen von anderen Menschen. Das sind psychologische Techniken, die kann man erlernen. Es stellt sich die Frage, welche Menschenkenntnis man hat um zu wissen, welche Technik möglichst schnell funktioniert. Ich glaube, das ist dann die Gabe - einen Menschen so lesen zu können, dass man jetzt nicht unbedingt weiß, was er denkt, aber zumindest fühlt was er braucht, um das richtige einzusetzen, damit das funktioniert.

Wenden Sie ihre Techniken eigentlich auch im Alltag an? Bei Freunden oder der Ehefrau?
Im Alltag wende ich für mich selbst sehr vieles an, wenn ich im Stress bin oder zu negativ denke. Also im Urlaub Entspannungsmomente nutzen und das Gefühl für mich abspeichern. Am Berg zu stehen und Musik zu hören im Urlaub und das dann regelmäßig machen, um die Musik dann mit diesem Moment der Entspannung verbinden.
Meine Frau manipuliere ich nicht (lacht). Das glauben zwar viele, aber irgendwann ist dann einmal Schluss mit Manipulation und Beeinflussung und man muss es dann einfach einmal so hinnehmen, wie es ist. Ich hoffe, sie liebt mich so wie ich bin und nicht, weil ich sie beeinflusst hab. Man trainiert im Alltag eher weniger, weil das stört extrem, aber manchmal ist es schon so, dass man, wenn man neue Techniken ausprobiert, das ein wenig testet.

Mit der Veranstaltung in Spittal unterstützen Sie den Round Table. Wie ist es zu dieser Zusammenarbeit gekommen?
Mein Team und ich stehen immer wieder für Charity-Veranstaltungen zur Verfügung. Es ist wichtig, dass man Menschen, die Hilfe brauchen, auch hilft. Wenn man das auf diese Art und Weise machen kann, ist das doppelt toll. Einerseits hat das Publikum einen Spaß und tut etwas Gutes. Ich habe Spaß, das Publikum und die Menschen, die davon profitieren, dann hoffentlich auch.

Helfen Sie öfter bei Charity-Aktionen mit?
Wir machen das regelmäßig. Man kann etwas spenden und auch etwas dafür tun und andere zum Spenden motivieren und da ich ja Mentaltrainier bin, ist Motivation auch eine der Faktoren. Ich mache das auch gerne für Licht ins Dunkel.

Worauf kann sich das Publikum an dem Abend in Spittal freuen? Wie sieht der Ablauf aus?
Das Publikum wird eine spannende Show unter dem Titel "Mythos - Der Flügelschlag eines Schmetterslings" erleben. Es ist eine mentale Show, das bedeutet, es geht an diesem Abend um Gedankentricks, das heißt Techniken, wie man beeinflussen kann. Und das Publikum wird erleben, dass der Flügelschlag eines Schmetterlings ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens ist. Wir treffen 20.000 Entscheidungen am Tag, davon 85 Prozent unbewusst. Ich möchte gerne zeigen, dass wir viele Entscheidungen treffen, weil sie von außen beeinflusst und manipuliert wurden. Ich möchte zeigen, wie beeinflussbar wir eigentlich sind - jeden Tag mit allem, was wir tun. Die große Show der Beeinflussung und Manipulation. Wir werden viel lachen, viel staunen und emotionel Momente erleben und das eine oder andere Gedankenwunder erleben, was alles durch die Kraft der Gedanken und Beeinflussung möglich ist. Das ganze ist ein Mythos - warum die Show so heißt, verrate ich am Ende. Da löse ich dann auf, was an dem Abend alles beeinflusst wurde. Damit am Ende das Wort Mythos entsteht. Man braucht sich nicht fürchten, es wird nix Peinliches. Eine Show mit und für das Publikum.

Steckbrief:

Name: Manuel Horeth
Geburtstag: 18. Februar 1978
Wohnort: Salzburg
Beruf: Mentalexperte und Mentalist
Familie: Verheiratet mit Nicole
Hobbys: Reisen auf der ganzen Welt, Essen und Kochen, Motorradfahren
Vorbilder: Alle Menschen, die wenn sie einen Traum haben, diesen Wirklichkeit werden lassen. Jeder hat das Recht dazu, das zu tun und als Mentaltrainer arbeite ich darauf hin.
Motto: "Träume nicht dein Leben, sondern lebe deine Träume" und "Du bist, was du denkst."
Ziele: Meine innere Einstellung, die Kraft des mentalen Trainings, in die ganze Welt hinaus zu tragen, damit es die Menschen ein bisschen leichter haben, eine Spur fröhlicher sind und einfach positiver denken.

Zur Show:

Wann: Samstag 5. Mai 2018 – Einlass 18:30 h / Beginn 20:00 h / freie Sitzplatzwahl
Wo: Stadtsaal – Lutherstraße 4 – 9800 Spittal/Drau
Preis: 28 Euro
Kartenverkauf: www.oeticket.com (freie Sitzplatzwahl)
Weitere Infos auf: www.roundtable20.at

Mentalist Manuel Horeth begeistert im Spittaler Stadtsaal für den guten Zweck | Foto: KK/Maritz
Der Mentalist kommt auf Einladung des Round Table Spittal | Foto: KK/Brandl
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