Patchwork-Familie: "Bin der Bonus-Papa"

SPITTAL (ven). Am 15. Mai ist der internationale Tag der Familie. Familienformen gibt es heutzutage sehr viele, eine davon ist die Patchwork-Familie wie bei Familie Reiterer.

Viele Geschwister
"Ich sehe mich für die Söhne meiner Verlobten als Bonus-Papa", beginnt Transportunternehmer René Reiterer. Doch nicht nur er und seine Verlobte Marion bilden mit insgesamt drei Kindern, davon ein gemeinsames, eine Patchwork-Familie, er entstammt auch selbst einer. "Meine Mutter Elke und mein Vater Bruno waren nie verheiratet, haben sich aber getrennt. Meine Mutter bekam dann noch in einer späteren Partnerschaft meine Schwester, durch die neue Frau meines Vaters Gertrud Reiterer-Remenyi habe ich auch noch meinen Halbbruder Martin", erklärt er die für einen außenstehenden doch komplizierten Verhältnisse.

Jeder hat seinen Platz
Reiterer-Remenyi war von Anfang an klar: "Zu meinem Mann Bruno gehört René einfach dazu und ich wollte auch nie die Rolle seiner Mama einnehmen, er hat ja bereits eine tolle Mutter. Ich bin halt zusätzlich für ihn da", erklärt sie. René lebte als Kind bei seiner Mutter, "wir haben aber viel gemeinsam unternommen", so die Schauspielerin Reiterer-Remenyi. Außerdem: "Jeder weiß, wo sein Platz ist und es mischt sich auch niemand ein."
Bei Familienfeiern wird es allerdings eine organisatorische Herausforderung: "Gerade zu Weihnachten teilt man sich die Tage ein bisschen auf. "Gott sei Dank sind alle so unkompliziert", ergänzt Renés Verlobte Marion. "Man vergisst oft, dass das Kind ja im Mittelpunkt steht und man muss persönliche Dinge in den Hintergrund stellen", sagt sie.
Reiterer-Remenyi gibt den Tipp: "Wenn Kinder im Spiel sind, muss man die notwendige Ernsthaftigkeit aufbringen und auch keine Scheu haben, den Schritt in eine Patchwork-Familie zu gehen. Vor allem muss man miteinander reden", sind sich Gertrud und René einig.

Wo die Liebe hinfällt
"Vor vier Jahren hätte ich mir nicht vorstellen können, eine Freundin zu haben, die bereits Kinder hat. Aber wo die Liebe hinfällt …", erzählt René. "Ich sagte mir dann: Warum nicht? Ich hab Kinder gern." Mit Marions Ex-Freund – dem Vater von Leon (acht) und Noel (fünf) gab es anfangs einen Konkurrenzkampf. "Da hat man sich immer gefragt, wo es den Kindern besser gefällt, aber das hat sich gelegt", schmunzelt René. "Ja, wir haben den Idealfall. Es braucht von jedem einzelnen viel Selbstbewusstsein und keine Eifersucht. Außerdem soll man nichts, was war, schlecht machen", so Gertrud. Am 23. Mai heiraten René und Marion – mit der ganzen Familie.