Pumplärm: Erste Messergebnisse vorhanden
Umweltmediziner Hanns Moshammer hat ein vorläufiges Gutachten erstellt. Maßnahmen seien erforderlich, aber nicht leicht umzusetzen.
REISSECK (ven). In der Causa um den von Anrainern wahrgenommenen Pumplärm (wir berichteten) der Druckrohrleitung und des Krafthauses Rottau gibt es nun Neuigkeiten: Der von der Bürgerinitiative (BI) beauftragte Gutachter Umweltmediziner Hanns Moshammer präsentierte nun erste Ergebnisse der Messungen.
Vorläufiges Gutachten
Moshammer besprach sich nach Redaktionsschluss im kleinen Kreis mit Verbund-Werksgruppenleiter Josef Mayerhuber und der BI. "Wir werden besprechen, welche Maßnahmen möglich sind und eventuell muss ich mein Gutachten dann auf Basis dieses Gespräches noch ergänzen." Moshammer weiter: "Nach den mir vorliegenden Messungen und auch nach meinem eigenen Höreindruck kann ich aber sicher feststellen, dass aus gesundheitlicher Sicht Maßnahmen erforderlich sind, die die Lärmbelastung durch die Pumpen für die Anrainer merklich verringern. Es ist aber auch eine Tatsache, dass derartige Maßnahmen nicht leicht und einfach zu setzen sind und daher doch noch einiges an Planung erfordern werden." Er fürchte daher, dass die Besprechung am Montag nicht die letzte in dieser Angelegenheit sein werde.
Aktion bei Feier
Alexandra Königsreiner, Sprecherin der Bürgerinitiative für ein lebenswertes Unteres Mölltal, hat für den 7. Oktober "etwas Großes" angekündigt. An diesem Tag findet die offizielle Eröffnung des Pumpspeicherkraftwerkes Reißeck II statt, die BI will den Tag nutzen, um auf das Problem aufmerksam zu machen. "Wir haben viele Institutionen zusammengetrommelt, sind nun eine breite Front von Lendorf bis Heiligenblut", sagt sie. Dabei soll auch die Schließung von Reißeck- und Kreuzeckbahn zum Thema gemacht werden.
Was genau geplant ist, will sie noch nicht verraten. Zuerst will man sich mit den Ergebnissen der Lärmmessung beschäftigen.
"Konzerne diktieren"
"Die Menschen sind sensibilisiert. In dieser Region diktieren nur mehr die Konzerne. Wir sind überzeugt davon, dass sich der Verbund diesmal nicht so leicht aus der Affäre wird ziehen können. Auch wenn die Gesprächskultur mit Werksgruppenleiter Josef Mayerhuber sehr gut ist", so Königsreiner, die die Entscheidungsträger in Wien ortet. "Man muss sich einfach Gehör verschaffen und das passt in den Rahmen der Eröffnung."
Lärm auch in Gmünd?
Laut der BI hätten auch Anrainer in Gmünd den Pumplärm wahrgenommen. "Ich habe ihnen geraten, die Uhrzeiten mitzuschreiben, um dies dann mit den Betriebszeiten des Kraftwerkes zu vergleichen", sagt sie. Laut einem von ihr hinzugezogenen Geologen sei es durchaus möglich, dass die Schwingungen zwei Täler weiter getragen werden. "Wenn der Berg ein Monolith ist", ergänzt sie.
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