Rap-Brüder: Scalid und Rmax feilen an ihrem siebenten Album

- Christof und Alexander Obweger arbeiten gerade an ihrer 7. CD
- Foto: KK/Obweger
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Christof und Alexander Obweger haben vor sechs Jahren ihre Leidenschaft zur Rap-Musik gefunden. Gerade arbeiten sie an ihrem siebentes Album.
SACHSENBURG (aju). Die Zwillingsbürder Alexander und Christof Obweger wollen mit ihren selbstkomponierten und -geschriebenen Rap-Songs Themen behandeln, die zum Nachdenken anregen sollen.
Kein "Gangster-Rap"
Die 22-jährigen Studenten haben vor sechs Jahren mit den ersten, wie sie es nennen, "Beats" angefangen. Später kamen dann auch eigene Songtexte dazu. Damals ließen sie sich noch vom "Gangster-Rap" aus Deutschland inspirieren. "Heute ist das zum Glück nicht mehr so. Wir behandeln heute gerne Themen, die zum Nachdenken anregen sollen und spiegeln unsere Sichtweise auf die Dinge wieder. Wir wollen zeigen, dass Rap nicht immer primitiv sein muss", sagt Alexander Obweger.
Tabus ansprechen
Dass ihre Musik in das Rap-Genre fällt war für die beiden immer klar. "Mit den meisten Radio-Hits können wir wenig anfangen. Uns gefällt eben der Rap, wir finden das cool", sagt Obweger. Zudem finden sie, dass gerade diese Musikrichtung in Österreich noch immer unterschätzt wird. "Rap ermöglicht es Dinge anzusprechen, die in anderen Musikrichtungen, oder generell, tabu sind", sagt Obweger. Welche Dinge angesprochen werden, dass entscheiden die Brüder immer gemeinsam. Nachdem fest steht, welche Aussage transportiert werden soll, schreibt jeder der beiden seinen individuellen Text. Diese werden anschließend harmonisch zu einem Gesamtwerk verbunden.
Eigene Erlebnisse
Inspiration bieten den Musikern in erster Linie Geschichten die das Leben schreibt. "Wir sind keine Gangster oder sonst etwas. Wir sind einfach zwei junge Erwachsene, die bemerken müssen, dass es heutzutage trotz guten Lebensstandards immer mehr Menschen gibt, die unglücklich sind. Wir denken, dass sich durch unsere Musik vielleicht jemand angesprochen fühlt, dem es ähnlich geht", sagt Obweger. Deshalb spiegeln sich in den Texten der Studenten auch nur ihre eigenen Erlebnisse wieder. Denn immerhin wollen die beiden glaubhaft und vor allem ehrlich sein. "Viele Menschen haben große Schwierigkeiten damit, zuzugeben, dass es ihnen schlecht geht. Alles wird verharmlost oder beiseitegeschoben. Wir sprechen das aus, was viele in dieser schnelllebigen Zeit beschäftigt oder erdrückt", sagt Obweger.
Siebtes Album
Von ihren ersten Werken sagen sie zwar selbst, dass ihre Songs noch ziemlich "dumm" waren. Mittlerweile allerdings haben die Jungs an ihrer Reimtechnik und der Musikqualität gefeilt und machen sich besonders über die Texte sehr viele Gedanken. "Wenn etwas nicht gut klingt, gehen da schon mal ein paar Stunden drauf. Wir haben auch schon viele nette und korrekte Leute dadurch kennengelernt", sagt Obweger. Das zeigt sich auch in ihrem, mittlerweile sechs, Alben. Besonders zufrieden sind sie mit den Alben "Taub" und "Krawatte". Letzteres war ihr bisher größtes Album, wurde professionell hergestellt und steht optisch den großen Namen in den Musikregalen an nichts nach. "Den ein oder anderen Auftritt dürfen wir auch schon verzeichnen und unser letztes Musikvideo 'Narkose' liegt derzeit bei circa 6.300 Aufrufen auf Youtube, was für uns persönlich eine tolle Steigerung ist.", sagt Obweger. Derzeit arbeiten die Brüder an ihrem siebten Album mit dem Namen "Antropin".
Eigene Produktion
Mittlerweile produzieren die beiden ihre CDs auch alle selbst. "Anfangs konnten wir einfach noch keine guten Instrumentals produzieren. Nun, sieht das aber endlich anders aus. Wir produzieren jetzt alles selber. Hier spielt uns sicher auch der langjährige Musikschulunterricht in die Karten, wofür wir sehr dankbar sind", sagt Obweger. Auch die Musikvideos machen sie mittlerweile selbst, und das bringt sie nicht nur in der Musikszene weiter. "Auch einige Firmen sind schon darauf aufmerksam geworden, und hätten gerne, dass wir ein Werbevideo für sie drehen. Darüber freuen wir uns natürlich sehr. Wir werden wohl bald ein Kleingewerbe anmelden. Unsere Musik ist für uns kein Hobby, es ist eine Leidenschaft, so schnulzig das auch klingen mag", sagt Obweger.
Zu den Personen
Alexander und Christof Obweger sind 22 Jahre alt. Beide haben sie nach der Hauptschule die HAK in Spittal mit Matura abgeschlossen und studieren derzeit Medien- und Kommunikationswissenschaften an der Universität in Klagenfurt.
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