Schüler schauen in Gärtnereien vorbei
Zum vierten Mal laden Kärntner Gärtnereien Schüler ein, um ihnen so die Natur näher zu bringen.
Hintergrundinformationen, Rätsel und Malbilder gibt es in einem kostenlosen Rätselheft (wobei der "Kunterbunte Schulgarten" von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen stammt!) und die Pädagogen können sich im Lehrbehelf informieren. „Schule in der Gärtnerei“ wurde im Herbst 2011 mit dem „Taspo Award“ für die beste Marketingaktivität in der grünen Branche im deutschsprachigen Raum ausgezeichnet.
Zum zweiten Mal macht Martin Altendorfer aus Greifenburg mit. Der Bio-Gärtner erwartet am 9. und 10. April vier Klassen aus Drautaler Schulen in der Umgebung. Dem Eigner von "Natur fair!" kommt es vor allem darauf an, wie er sagt, die jungen Leute fürs Bio-Gemüse zu sensibilisieren: "Im Supermarkt gibt es das ganze Jahr über alles", klagt der junge Unternehmer. "Ich will bei der Besichtigung den Kindern bewusst machen, was wann bei uns wächst, was die Natur uns jetzt gibt." Eine Brotzeit mit eigenen Produkten soll die "angenehmen Stunden" abrunden.
Hannes Waidbacher hat sich mit der Volksschule Millstatt darauf verständigt, dass die 55 Schüler erst nach Ostern am 21. Mai in seine Gärtnerei bei Gmünd kommen. Unter dem Motto "Tasten, Riechen, Schmecken" macht der Gärtner, der den Familienbetrieb bereits in der vierten Generation führt, zum dritten Mal mit. Wieder wird er die Heranwachsenden mit den Geheimnissen der Kompostierung und Aussaat vertraut machen. Außerdem lernen die Mädchen und Buben die richtige Pflege, auch von Zimmerpflanzen, die verschiedenen Kräuter und Gemüsearten kennen. Eine Brotzeit rundet die angewandten Biologiestunden ab.
Birgit und Rainer Nekowitsch von der "Blumenwerkstatt" in Radenthein haben sich mit der Volksschule Obermillstatt darauf geeinigt, das Projekt heuer erst im Anschluss an den Prüfungsstress im Juni durchzuführen. Zum vierten Mal haben so Kinder die Möglichkeit, Unterrichtstunden bei den Blumen zu verbringen, die Gärtnerei sowie die Blumen spielerisch kennen zu lernen, wie es Nekowitsch ausdrückt.
Das zweieinhalb- bis dreistündige Programm besteht darin, sich über die diversen Kräuter zu informieren und sie am Schluss auf Frischkäse zu probieren sowie zu erfahren, welche Nützlinge es gibt - zum Beispiel Florfliegen, Schlupfwespen, Marienkäfer oder Ohrwürmer. "Immer wieder faszinierend" seien fleischfressende Pflanzen oder Coca-Cola-Pflanzen, die aus Südamerika stammen. Außerdem erhalten die Schüler Sonnenblumensamen, die zu Hause im elterlichen Garten einen Meter hohe Blumen zur Folge haben.
Das Ehepaar Nekowitsch ist stolz darauf, in den vergangenen Jahren kärntenweit die meisten Schüler zu Besuch zu haben, immer zwischen 200 bis 270 Schüler aus Radenthein, Döbriach, Millstatt sowie Ebene Reichenau.
Ebenfalls erst Anfang Juni besuchen alle vier Klassen der Volksschule Mörtschach Karin Fortschegger in Flattach. Beim Rundgang durch ihr "Blumenmosaik" erfahren die Schüler, wie Pflanzen eingetopft, Sträucher fachgerecht zurück geschnitten werden. Natürlich ist auch hier Kräuterriechen angesagt.
Karin Fortschegger, die in ihrem nur sechs Mitarbeiter zählenden Betrieb zum vierten Mal Schulklassen zu Gast hat, ist es nach ihren Worten in erster Linie ein Anliegen, die jungen Menschen mit der Natur und der Welt der Pflanzen vertraut zu machen. Es freut sie, wenn sie frühere junge Besucher, zum Beispiel Schüler aus Rangersdorf, mit deren Eltern wiedertrifft und sie von ihrem früheren Besuch schwärmen.
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