Zwischenfazit

Viele Nächtigungen trotz angespannter Wetterlage

Trotz einiger Herausforderungen zeigt man sich in Oberkärnten mit der bisherigen Urlaubssaison zufrieden. Die Zahlen sind ähnlich zum Vergelichsjahr 2019, dem stärkstem Jahr vor Corona.

OBERKÄRNTEN. Die Sommerferien neigen sich langsam ihrem Ende zu. Viele Familien, überwiegend aus den Niederlanden, Deutschland und auch aus Österreich, sind und waren wieder in Oberkärnten auf Urlaub zu Besuch. Doch wie stark war der bisherige Sommer aus touristischer Sicht wirklich? MeinBezirk.at hat bei einigen Touristikern aus der Region nachgefragt.

Urlauber sparen

Trotz der angespannten Wetterlage zeigt man sich durchwegs zufrieden. Man vergleicht 2023 mit 2019, da man "in den letzten drei ,Coronasommern‘ überrannt" wurde. Am Weißensee musste man damals sogar die Landesstraßen-Zufahrt sperren. "Blickt man auf diesen Sommer, sind wir mit der touristischen Entwicklung sehr zufrieden. Auch wenn die durchschnittlichen Tagesausgaben der Urlauber in Richtung ,Sparen‘ gehen, sind wir besser unterwegs als 2019", sagt Weißensee-Tourismus-Leiter Thomas Michor. Dem schließt sich Gerhild Hartweger vom Landgut Moserhof und Vorsitzende des Tourismusverbandes Mölltal an: "Zusatzangebote wie beispielsweise Reitstunden oder Massagen werden deutlich weniger gebucht. Die Gäste sehen sich sehr genau an, was sie für ihr Geld bekommen, hier muss die Preis-Leistung passen."

Sehnsucht nach Fernreisen

In Bad Kleinkirchheim verzeichnete man im Juni 2023 ein Nächtigungsplus von 11,69 Prozent im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019. Tourismusmanagement-Geschäftsführer Stefan Brandlehner: "Unter der Berücksichtigung, dass heuer viele potenzielle Gäste wieder Sehnsucht nach Fernreisen hatten, ziehen wir aus den Nächtigungszahlen eine sehr positive Bilanz." Auch im August zeichnet sich in den Hotels eine gute Buchungslage ab. Ähnlich ist es beim Kreinerhof in Möllbrücke. "Die Einheimischen fahren wieder mehr ins Ausland. Natürlich bin ich auch etwas auf das Wetter angewiesen, weil ich viele Radfahrer zu Gast habe. Deshalb war das letzte Jahr auch etwas stärker", sagt Alfred Kreiner, der sich ansonsten sehr zufrieden zeigt.

Kurzfristigkeit

Stefanie Aniwanter vom Hotel Seeglück Forelle Millstatt kann aufgrund des Wetters eine gewisse Kurzfristigkeit erkennen: "Es ist schwierig zu planen. Die Gäste, die kommen, bleiben aber. Der Spa-Bereich wird dafür mehr genutzt. Der Juli war dennoch besser als der im Jahr 2019", sagt Aniwanter und blickt auf die nächsten Wochen: "Das Wetter soll besser werden. Man kann nur hoffen, dass dadurch die einzelnen Lücken voll werden." Auch Hartweger gibt einen Ausblick: "Der August ist ausgebucht – spontan und kurzfristig etwas für eine Nacht zu bekommen wird schwierig. Auch der Herbst ist schon gut ausgebucht. Die schwierige Wetterlage schreckt unsere Gäste in keiner Weise ab."