Werden Fastenvorsätze eingehalten?
Ernst Windbichler, 56, Stadtpfarrer Spittal:
Schon vor 20 Jahren hatte ich in Winklern im Drautal eine Fastengruppe gegründet. Seitdem mache ich allein weiter. Zum Auftakt der Fastenzeit wird eine Woche lang nichts gegessen. Da ernähre ich mich gemäß der Buchinger-Fastenkur nur von Tee und Säften. Auch verzichte ich die 40 Tage bis Karfreitag weitgehend auf Alkohol. Man merkt, man ist nicht mehr Sklave seiner Triebe und zugleich sensibler gegenüber den Mitmenschen.
Doris Grasser, 53, Seeboden:
Ich versuche, auf Süßes und Alkohol zu verzichten, auch wenn ich sonst nicht viel trinke. Grundsätzlich esse ich auch weniger Fleisch. Es ist mein Glaube, der mir dabei schon seit über 30 Jahren hilft. Die Lebenseinstellung muss eben passen. 40 Tage sind eine lange Zeit, aber es gibt Schlimmeres.
Josef Heindl, 61, Spittal:
Ich freue mich immer auf die zwei Wochen Heilffasten, die ich seit 1995 im Frühjahr und Herbst durchführe und mich nur von Molke und Säften ernähre. Das ist schon reine Gewohnheit. Am vergangenen Wochenende hatte erstmals auch meine Frau Beatrix damit begonnen. Dazu waren wir im Kloster Wernberg bei Villach. Bei Hungern kommt die Entscheidung von außen, Fasten aber ist ein freiwilliger Verzicht.
Sigrid Rosam, 54, Spittal:
Für mich ist die Fastenzeit eigentlich nichts Besonderes. Ich rauche nicht, ich trinke nicht und vezichte auf noch mehr Süßes als sonst. Schon seit Jahren koche ich in diesen Wochen nur einfache Sachen, nichts paniertes, überhaupt wenig Fleisch. Hinter dieser Einstellung steckt mein Glauben. Es ist aber weniger die Kirche, als die Kultur in Europa, die das vorgibt.
Pater Wilhelm Freytag, 74, Obermillstatt:
Für mich bedeutet die Fastenzeit, bewusst zu sich selbst zu kommen, zum Gestigen und Geistlichen. In dieser Zeit werde ich weniger fernsehen, vor allem keine Talkshows. Ich verzichte bewusst auf Fleisch, trinke weniger Alkohol und versuche auch, weniger zu rauchen. Das kostet zwar etwas Kampf, aber mit einem starken Willen schafft man das.
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