"Polizei muss vor Ort sein"
Ein bewaffneter Raubüberfall und Einbrüche im Bezirk verdeutlichen die Notwenigkeit der Polizei im Ort.
BEZRIK SPITTAL. Vier Polizei-Posten im Bezirk Spittal sollen geschlossen werden (Weissensee, Stall, Kolbnitz und Mallnitz). Politiker steigen auf die Barrikaden, die Gemeinden Reißeck und Mühldorf haben gemeinsam ein Protestschreiben an das Innenministerium, den Landeshauptmann und die Landespolizeidirektion gschickt (die WOCHE Spittal berichtete). Weiters wollen sie mit Unterschriftenlisten, auf denen die Bürger unterschreiben können, ein Zeichen setzten (siehe unten). Auch der Spittaler Bezirkshauptmann Klaus Brandner sieht die Schließung der Polizei-Posten im Bezirk kritisch.
Mehr Delikte befürchtet
„Polizei-Präsenz ist notwendig, das hat sich in der letzten Woche gezeigt“, betont Brandner. Damit spricht er einen bewaffneten Raubüberfall in Möllbrücke sowie zahlreiche Einbrüche, die in letzter Zeit im Bezirk passierten, an. „Ich befürchte, dass solche Geschichten mehr werden, wenn die Polizei nicht vor Ort ist.“
Schnelle Flucht
„Sobald die Polizei 15 bis 25 Minuten Anfahrt braucht, sind die Täter weg. Man ist sofort auf der Autobahn oder der Schnellstraße“, betont Brandner.
Mehr auf der Straße
Das Ziel der Reform von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner ist es, mehr Polizisten auf die Straßen zu bekommen. Das sehen Brandner und Postenkommandant Anton Lesacher aus Stall, einer der betroffenen Posten, allerdings anders. „Wir haben viel Kontakt zur Bevölkerung. Ich weiß nicht, ob die Nähe zum Bürger dadurch besser wird“, so Lesacher.
Brandner meint: „Die Polizisten sind sowieso schon überfordert, wir bräuchten eher mehr Polizisten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dann mehr Streifen unterwegs sein werden.“
Alle einbeziehen
„Wenn man sparen will, sollte man das unter Einbeziehung aller Beteiligten machen. Es wurde mit keiner Partei, keinem Bezirkshauptmann, gesprochen“, kritisiert Brandner.
„So kann man ein Projekt nicht durchführen. Wir sind auf der Seite der Bürgermeister“, meint er weiter.
Mehr Infos: Die Entfernungen
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