Kräutersegnung in der Granatstadt
Trachtengruppe Radenthein bindet 133 Kräutersträußchen zu Maria Himmelfahrt
Ein altes Sprichwort sagt: "Iss Kranawett und Bibernell, donn werst du sterben nit so schnell, tuast Alant ah noch dazua, donn host dei Leben long a Ruah!"
Am 15. August feiert die Kirche das Hochfest "Mariä Aufnahme in den Himmel". Jesu Mutter wurde mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen. Wenn wir wie Maria für Gott offen sind und unsere Mitmenschen lieben, wird uns der Tod nicht wirklich schaden können. Unser Leben wird in Gott vollendet sein.
Die Legende erzählt nämlich, dass Marias Grab nach der Himmelfahrt nach Kräutern und Blumen geduftet hat. In Österreich ist dieser Feiertag traditionell mit Festmessen, Wallfahrten, Seeprozessionen und Kräutersegnungen verbunden.
Die Trachtengruppe Radenthein hat den Brauch der Kräutersegnung aufgegriffen und wieder ins Leben gerufen. Alljährlich zu Maria Himmelfahrt pflücken die Trachtenfrauen die verschiedenen Heilkräuter und bündeln sie dann zu kleinen Kräutersträußchen. Jede naturbelassene Wiese enthält die volle Heilkraft der Natur. In dieser Apotheke Gottes ist gegen alles ein Kraut gewachsen. Am gestrigen Tag wurden aus den gesammelten Kräutern 133 Kräutersträußchen gebunden. Während des Gottesdienstes in der katholischen Kirche in Radenthein werden diese gesegnet und anschließend gegen eine Spende weitergegeben. Der Erlös kommt zur Gänze für Renovierungsarbeiten unserer Kirche zugute.
Heutzutage hängt man die Kräutersträuße im Herrgottswinkel oder im Wohnzimmer auf, wo sie das Jahr über für Glück und Gesundheit sorgen sollen und sich auch der Segen Gottes im Haus verbreiten möge. Sie werden auch im Winter zum Räuchern in den Raunächten verwendet.
Maria Himmelfahrt ist ein Fest der Dankbarkeit und das soll auch gefeiert werden.
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