Adilovic im Kampf gegen kuriose Entscheidungen
"Ich will endlich eine Saison spielen, in der wir nicht um den Abstieg kämpfen müssen", sagte Edo Adilovic im Herbst. Der gebürtige Spittaler steht im Kader des "Heute für Morgen" Erste Liga Teams TSV Hartberg. In der Hinrunde sah es, erstmals seit zwei Jahren, danach aus, als würde sein Wunsch in Erfüllung gehen. Die Mannschaft kämpfte, holte Siege. Adilovic traf gleich in Spiel eins und war mit fünf Assists einer der Top-Assistenten der Hartberger.
Mitte Oktober, Hartberg war auf Platz sieben, wurde ein Trainerwechsel vollzogen. Für Andreas Moriggl kam kein geringerer als Ex-ÖFB-Nachwuchstrainer und Ried-Erfolgscoach Paul Gludovatz. Nach einem kurzen Intermezzo bei Sturm Graz verschlug es den Burgenländer nach Hartberg, womit zugleich das Schicksal Adilovic' besiegelt war.
Beinhart kaltgestellt
Adilovic bis dahin einer von drei Spielern mit den meisten gespielten Minuten und eben Top-Assistgeber, stand plötzlich im Aus. "Der Trainer hat mir gesagt, er braucht keinen Assistgeber. Von Beginn an hat er mir klar gemacht, dass er mit mir nicht rechnet", so Adilovic. Dass er einen Mann wie Adilovic brauchen könnte, zeigt die Statistik. In elf Spielen holte Hartberg lediglich drei Siege, zwei Remis und sechs Niederlagen. Allein in der Rückrunde trafen die Steirer in vier Spielen nur ein Mal - alle Spiele gingen verloren (Nachtrag gegen Lustenau nach Redaktionsschluss). "Wir haben einen katastrophalen Start hingelegt. Die Spiele waren nicht anzuschauen. Aber so ist das bei ihm. Gegen Kapfenberg bestand das Mittelfeld bis auf einen Mittelfeldspieler nur aus Verteidigern. Er will mit Kampf und Defensive Erfolg haben. Kreativität ist bei ihm nicht gefragt", findet Adilovic kritische und klare Worte für Gludovatz und legt nach: "So hat er in der kurzen Zeit bei Sturm auch gearbeitet."
Kein Vorfall
In der Rückrunde kam Adilovic erst auf 15 Spielminuten - zuletzt beim 0:3 gegen Grödig. Zu Schulden hat sich der Spittaler nichts kommen lassen. "Entweder du bist ihm sympathisch oder nicht. Es gab auch Beschimpfungen seinerseits. Aber ich lasse mir nichts anmerken. Ich trainiere weiterhin hart, lasse mich nicht unterkriegen. Mein Training hat er zwar positiv erwähnt, das wars dann schon", hadert Adilovic. Der junge Mittelfeldmotor denkt aber nicht ans Aufgaben. "Nein. Ich habe bis 2014 einen Vertrag bei Hartberg. Ich habe zwar eine Ausstiegsklausel in meinem Vertrag, hätte bereits im Winter wechseln können. Aber ich gebe nicht auf. Und Fußball ist schnellebig. Mal sehen, was zum Saisonende passiert", spricht Adilovic den nur bis Ende der Saison gültigen Vertrag von Gludovatz bei Hartberg an. Geht die Niederlagenserie der Hartberger in dieser Form weiter, dürfte ein Bleiben von Gludovatz wohl unter die Rubrik Überraschung fallen.
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