Leserbrief
Fingerspitzengefühl im KFV?!
Ex-Schiedsrichter Alfred Krapinger fordert mehr Fingerspitzengefühl im Fußballnachwuchs.
Ein U11-Spieler, der erschrocken die Hände vors Gesicht reißt und dadurch den Ball mit der Hand abwehrt, wird von einem blutjungen Schiedsrichter mit Strafstoß und roter Karte bestraft. Bezüglich Strafstoß gibt es keine Diskussion. Aber einem 10-Jährigen in dieser Situation absichtliches Handspiel zu unterstellen und diesen mit einer roten Karte des Feldes zu verweisen, ist Regel hin oder her einfach überzogen. Im Kärntner Fußballverband werden für Verbandsfunktionäre und sogenannte „Freunderl“ die eigenen Bestimmungen nicht immer ganz genau genommen, aber ein 10-Jähriger wird ohne mit der Wimper zu zucken für „Handspiel“ ein Spiel gesperrt. Im zuständigen Gremium ( Strafa ) des KFV sollte man sich Gedanken machen, was man dem Kind mit dieser Entscheidung angetan hat. Fingerspitzengefühl wäre in diesem Fall gefragt gewesen, aber hinter der Regel und dem jungen Schiedsrichter kann man sich ja gut verstecken. Alfred Krapinger, Lendorf (1983 – 2002 Schiedsrichter beim KFV).
Update (9. Oktober 2020, 19.50 Uhr). Die 1-Spiel-Sperre wurde vom KFV aufgehoben.
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