Ein ungesundes Treiben
Silvester bedeutet für viele Jubel, Trubel und Heiterkeit, was man aber allzugerne vergisst, sind die negativen Auswirkungen der Feuerwerke.
Wenn man an die negativen Auswirkungen denkt, fallen einem im ersten Moment meistens die alljährlich passierenden Unfälle ein, doch es gibt auch andere Aspekte mit teils verheerenden Folgen.
Die Realität
Hinter der funkelnden Fassade der Raketen entstehen Probleme wie Schadstoffe, Lärm und erhöhte Unfallgefahr. Durchschnittlich werden in Österreich jedes Jahr zehn Millionen Euro im wahrsten Sinne des Wortes in die Luft geblasen. Dadurch entstehen Feinstaub und Schwermetalle, die gesundheitsschädlich sind und in die Luft gelangen. Eine weitere Gesundheitsgefahr stellt das so beliebte Bleigießen dar, deshalb sind in der EU seit April 2018 auch Bleigieß-Sets die mehr als 0,3 Prozent Blei enthalten verboten.
Feinstaub
Feinstaub ist ein vor allem in Städten gut bekanntes Gesundheitsproblem. In der Silvesternacht steigen die Werte aber auch im ländlichen Raum sprunghaft an. Zum Beispiel wurde 2017 an 2/3 der Messstellen in Österreich der gesundheitsgefährdende Feinstaubwert überschritten. 2018 kam es in Kärnten ob der besseren Wetterlagen nur noch an zehn Messstationen zu Überschreitungen, was dennoch ein alarmierender Wert ist.
Abfall
Neben den erhöhten Feinstaubwerten werden durch die Feuerwerke auch jede Menge Schwermetallpartikel freigesetzt, darunter Strontium, Arsen, Blei, Selen oder Cäsium. Diese Stoffe haben alle eines gemeinsam, sie sind ungesund. Außerdem verursachen die abgebrannten Feuerwerkskörper Unmengen an Müll, diese können sich in Österreich jährlich auf bis zu 1000 Tonnen summieren. Was in der Natur liegen bleibt, kann Wild-, aber auch Nutztieren gefährlich werden. Außerdem können die freigesetzten Schwermetalle in Böden und Gewässer gelangen und diese verschmutzen.
Lärm
Ein weiteres großes Problem ist die erhöhte Lärmbelastung in der Silvesternacht. Einzelne Feuerwerkskörper können eine Lautstärke von bis zu 170 Dezibel erreichen, das ist lauter als ein Düsentriebwerk in 25 Meter Entfernung. Gerade für ältere Menschen, Kinder und Tiere ist der anhaltende Lärm ein Stressfaktor, den man nicht unterschätzen sollte.Obwohl sie also sehr farbenfroh und schön anzusehen sind, sollte man den Einsatz von Feuerwerkskörpern vielleicht dennoch noch einmal überdenken.
©AdobeStock/Maurice Tricatelle
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