Tenor-Talent aus Oberkärnten
Der gebürtige Villacher Mario Lerchenberger studiert an der Kunstuniversität Graz unter anderem Gesang. Aufgewachsen ist der junge Mann im Mölltal.
„Ich bin in Mühldorf und Kolbnitz im Mölltal aufgewachsen. Aufgrund des dichten Terminkalenders komme ich nur sehr selten in die alte Heimat – im Sommer und zu Weihnachten gehen sich meistens ein paar Tage aus,“ erzählt der junge Oberkärntner. Die ersten Gesangsstunden nahm er kurz vor der Matura: „Ich wohne zwar in Graz, mit Villach verbinde ich vor allem meine ersten Gesangsstunden bei Ellen Martin, welche eine ganz wunderbare Lehrerin ist und mir jegliche Selbstzweifel vor der Aufnahmeprüfung genommen hat.“ Diese Prüfung wird für Lerchenberger für immer mit einer besonderen Geschichte verbunden sein: „Da ich damals absolut keine Ahnung von klassischer Musik hatte, wusste ich auch nicht, wie man sich kleiden sollte. Und so habe ich, neben anderen Herren im Anzug und Damen in Konzertkleidern, in grünen Shorts und rotem T-Shirt vorgesungen. Die Kommission ließ sich davon anscheinend nicht irritieren, denn ich wurde aufgenommen.“
Künftiger Opernsänger
Davor sang Lerchenberger laut eigenen Angaben „alles. Hauptsache singen! Richtiges Fieber für die klassische Musik bekam ich erst im Laufe des Gesangsstudiums an der Kunstuniversität Graz (KUG).“ Lerchenberger singt Tenor und wird sein Studium bei Tom Sol 2020 abschließen. „Seit Beginn der aktuellen Spielzeit 2019/20 bin ich Mitglied im Opernstudio der Oper Graz, wo ich in dieser Saison in drei Produktionen auftreten werde. Zusätzlich wird es einige Konzerte in Graz und der Steiermark, in Niederösterreich, in Ungarn und – selten, aber doch – zumindest auch ein Konzert in Kärnten geben“, so Lerchenberger. Zusätzlich zum Gesang studierte er auch Gesangspädagogik und Dirigieren, jedoch zieht es ihn im Moment als Sänger auf die (Opern-)Bühne. Ein bisheriges Highlight von Lerchenberger war eine Hauptrolle in der Oper „Cosi fan tutte“ an der KUG. Privat hört Lerchenberger grundsätzlich jede Art von Musik: „Wenn ich zuhause oder auf Reisen Musik höre, ist es meistens Klassik, Jazz oder lateinamerikanische Musik. An klassischer Musik schätze ich die „Ehrlichkeit“, die vor allem in der heutigen Pop-Szene leider verloren geht. Alles kann innerhalb kürzester Zeit digital am Computer erstellt werden, Stimmen können verändert, korrigiert werden. Macht es die Musik schöner? Ich finde nicht.“
© Josef Lesnik
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