Kulturerbe

Ein geschichtsträchtiges Schloss im Drautal

Die Gemeinde Dellach im Drautal hat zahlreiche kulturelle Schätze zu bieten. Eines davon ist das Schloss Stein, das gegenwärtig saniert wird.

DELLACH IM DRAUTAL. Das Schloss Stein, auch bekannt als Burg Stein, wurde im späten 12. Jahrhundert errichtet und gilt als wesentliches Kulturerbe des Oberen Drautals. Eine kunsthistorische Besonderheit, die seit dem Jahr 1681 im Besitz des uradeligen österreichischen Adelsgeschlechtes Orsini-Rosenberg ist. Heinrich Johannes Orsini-Rosenberg spricht im Interview mit der Woche Spittal über die Revitalisierung der Burg und über die Attribute des vom Bundesdenkmalamt geschützten, romanischen Bauwerkes.

Sanierungsmaßnahmen

Regelrecht märchenhaft erstrahlt die aus dem Mittelalter stammende Felsenburg „Schloss Stein“ etwa 200 Meter über der Talsohle des Oberen Drautals. Dass an einem historischen Gebäude dieser Größenordnung stetiger Sanierungsbedarf besteht, ist durchaus verständlich. In den vergangenen Jahren wurden immer wieder nötige Sanierungsarbeiten am Schloss vollzogen. Heinrich Orsini-Rosenberg berichtet über die gegenwärtigen Revitalisierungsmaßnahmen: „Die Burg ist sehr exponiert und ist Wind und Wetter ausgesetzt. Am Gebäude gibt es sehr viele Stellen, die revitalisiert und saniert werden müssen. Einerseits steht derzeit die Sanierung des desolaten Mauerwerks an, andererseits stehen auch im Inneren des Schlosses Renovierungsarbeiten an“, so Orsini-Rosenberg.

Kulturerbe

Die Revitalisierung der Burg ist durch eine EU-LEADER-Regionalförderung, Eigenmittel der Familie Orsini-Rosenberg und durch Fördermittel des Bundesdenkmalamtes finanziert. Die Revitalisierung ist für ihn ein Herzensanliegen. „Jedem aus meiner Familie ist diese Burg sehr wichtig. Mein Vater hat sich in den vergangenen Jahren um die Sanierung der Burg gekümmert, mir obliegt das gegenwärtige Revitalisierungsprojekt. Wir sind wirklich glücklich darüber, dass wir durch die LEADER-Region und das Bundesdenkmalamt so großartig unterstützt werden“, so Orsini-Rosenberg. Besonders eindrucksvoll ist unter anderem, dass die Burg teilweise auch öffentlich zugänglich ist und somit als gewichtiges Kulturgut der Gemeinde Dellach im Drautal gilt. In der Nordostecke der Festung sind zwei romanische Kapellen aus dem 15. Jahrhundert übereinander angeordnet, die durch eine Öffnung in der Decke miteinander verbunden sind. Die beiden Kapellen sind dem Heiligen Valentin und dem Heiligen Martin geweiht. „Die Burg wird hauptsächlich privat genutzt, einige Male im Jahr öffnen wir sie für die Öffentlichkeit. In der Kapelle werden jährlich drei bis vier Messen abgehalten, die öffentlich zugänglich sind. Auch am Tag des Denkmales ist es uns ein Anliegen, Interessierte durch die Burg zu führen“, erklärt Orsini-Rosenberg. Dass die Burg ein Aushängeschild für die Gemeinde ist, bekräftigt auch Bürgermeister Johannes Pirker: „Die Burg ist für die Gemeinde ein wesentliches Kulturgut.“

Zauberhaft idyllisch

Familie Orsini-Rosenberg verbringt besonders gerne während Feiertagen oder Ferien die Zeit in der Burg: „In der Burg selbst leben wir nicht permanent, aber beispielsweise über die Weihnachtsfeiertage wird die gesamte Familie dort zusammenkommen.“ Ein Stück Kulturerbe, das es zu wahren gilt, davon ist auch Regionalmanager Gunther Marwieser der LAG überzeugt: „1.000-jährige Objekte sind in der heutigen Zeit recht schwer finanziell zu erhalten. Deshalb wurde für die Sanierung der Außenhaut des Gebäudes eine Förderung gewährt.“ Einen Messebesuch ist die Burg Stein jedenfalls wert. Corona-bedingt musste in diesem Jahr darauf verzichtet werden. Nächstes Jahr sollen wieder Messen in den Kapellen stattfinden.