Sechs Millionen € gegen „Bausünde“

Der Sachsenwegkanal: Rechts strukturiert und links mit Asphaltdichtung. Jetzt wird er renaturiert
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  • hochgeladen von Anita Ihm

Projekt in Mühldorf soll Leben von Tieren retten. Sechs Mio. Euro fließen bis 2014 in die Maßnahmen.

„Dieses Projekt ist eines der wichtigsten für uns im Natur- und Umweltschutz in den letzten Jahren. Eine alte Bausünde wird wieder gutgemacht“, freut sich der Mühldorfer Bürgermeister Erwin Angerer.
Konkret geht es um ein Renaturierungsprojekt im Bereich des Kraftwerkes Malta Unterstufe, das vom Verbund im Zuge der Arbeiten an Reißeck II nun in Angriff genommen wird. Welche Punkte dabei umgesetzt werden, weiß Projektleiterin Sabine Käfer. „Wir errichten und gestalten ein Stillgewässer im Bereich der Wei-nitzgrabenbach-Mündung“, so Käfer. Weiters sollen Maßnahmen im Ausgleichsbecken Rottau Fischfallen nachhaltig vermeiden. Das Restwassergerinne der Möll im Bereich des Wehrs Rottau bindet man so an das Ausgleichsbecken Rottau an, dass es für Fische passierbar ist. Außerdem wird der rund 2,5 Kilometer lange Oberwasserkanal, der Sachsenwegkanal, renaturiert.
Robert Zechner vom Verbund erklärt die Intention: „Wir machen laufend ökologische Verbesserungen. Beim Projekt Reißeck II hat es sich angeboten, diese Maßnahmen mit hineinzunehmen.“

Die Schritte im Detail
Die Maßnahmen im Detail kennt auch Angerer: „Vom Gewerbegebiet weg führt ein Oberflächenkanal durch den ganzen Ort Richtung Möllbrücke und durch einen Tunnel nach Sachsenburg. Das Wasser vom Kraftwerk, das die Möll nicht mehr aufnimmt, wird hier abgeleitet.“ Der Kanal besteht aus einer asphaltierten Halbschale, die abgeschrägt ist. „Diese war für jedes Tier eine Todesfalle, weil sie einfach nicht mehr hinauskommen. Als Kind habe ich selbst erlebt, wie Tiere hier ertrunken sind“, erinnert sich Angerer.

Fokus auf Fische
Bis 2014 wird an der Renaturierung gearbeitet. Einerseits ersetzt man die Asphaltdecke durch Stein, begrünte Elemente sind auch geplant. Die Ufer bestehen dann auch nicht mehr aus Asphalt, sondern sind bewachsen und natürlich so keine Todesfalle mehr.
Bei der Wehranlage, die eine künstliche Barriere für die Fischwanderung im Mölltal darstellt, wird eine Fischaufstiegshilfe errichtet. Und beim Stausee in Kolbnitz wird ein Fischereizentrum entstehen – dort wird schon gebaggert, neben dem Stausee entsteht so ein Teich.
Und: „Wir bekommen auch einen Themenweg von Mühldorf bis Kolbnitz mit Informationstafeln und Rastplätzen“, so Angerer. Käfer bestätigt: „Der Themenweg ,Wasserkraft-Natur-Fischerei‘ soll die Maßnahmen auch touristisch erschließen.“ Insgesamt fließen 6 Millionen Euro in die Renaturierung des Gebietes.

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