Gegen "dicke Luft" und mehr
Kräuter-Räuchereien gelten als die ältesten Heil- und Reinigungsmethoden. Rituale boomen wieder.
"Jeder Gedanke, jedes Wort, jede Tag, jede Krankheit bleiben in geschlossenen Räumen hängen und vergehen nicht mehr von alleine. Räuchern war in allen Kulturen die Reinigungs- und Heilmethode", erzählt Kräuter-Expertin Sabine Pepper aus Gmünd.
Wissen warum
Mit dem Räuchern schafft man für sich und seine Familie eine Energie-Tankstelle, um zur Ruhe zu kommen, sich neu aufzuladen und wieder vorwärts gehen zu können. "Es ist ein wundervolles altes Wissen. Mir hat das Räuchern meine Oma beigebracht, seitdem mache ich das regelmäßig", erzählt Pepper. Vor allem Familien auf Bauernhöfen waren sich der Energie durch dieses Ritual immer bewusst.
Energie holen
Geräuchert wurde zu den Jahreskreisfesten, aber auch zu besonderen Ereignissen im Leben, wie Geburt, Hochzeit oder Tod. Natürlich wurde auch geräuchert, wenn Krankheiten oder Seuchen auftraten, um die Keime abzutöten. Die Themen der Anwendungen sind vielfältig: Ärger und Streit zu Hause, Umzug und Neubau, Trennung, Trauer, Ängste, Krankheiten, negative Gedanken, um nur einige zu nennen.
Gut zu jeder Zeit
Grundsätzlich kann man jederzeit räuchern. Nach keltischem Ritual wurde zu den Jahreskreisfesten, also zur Sommer- und Wintersonnenwende und zur Tagundnachtgleiche im Frühling und im Herbst, und an weiteren vier Tagen zwischen den Kardinalpunkten, den sogenannten Kardinalsviertel-Tagen, geräuchert.
Rauhnachts-Räucherei
Die zwölf Rauhnächte beginnen um 24:00 Uhr am Heiligen Abend und enden um 24:00 Uhr von fünften auf den sechsten Jänner. Diese letzte Nacht ist eine besondere, die Perchten-Nacht. Wichtig sind drei Nächte dieser Zeit: 24. und 31. Dezember und der sechste Jänner. "Hier wird auf jeden Fall geräuchert, um alles Schlechte loszuwerden, zu reinigen, für einen Neubeginn und Kraft und Energie fürs Jahr zu haben.
Wissen wie
Benötigt wird ein feuerfestes Gefäß, Räuchersand, Räucherkohle oder Holzkohle aus dem Ofen und Kräuter und Weihrauch. Glüht die Kohle, kommt Weihrauch darauf und danach eine Messerspitze Kräuter. "Den Räuchergang immer mit positiven Affirmationen begleiten", so Pepper.
Welches Räucherwerk
Die Vielfalt an geeigneten Kräutern ist groß. Für Wärme und Geborgenheit werden etwa Kamillenblüten verwendet, beruhigend, entspannend und Klarheit bringend, mit Lavendel, tröstend und harmonisch wirkt Mariengras, desinfizierend und säubernd, vertreibt die "dicke Luft" im Haus und fördert die Konzentration, ist Salbei. Das wichtigste heimische Kraut zum Räuchern ist Beifuß, er wirkt reinigend, klärend und entspannend. Mit Thymian räuchern stärkt den Willen und das Selbstvertrauen, wirkt kräftigend, mit Ysop wird die innere Einstellung gefestigt, wirkt geistig klärend und reinigend, mit Rainfarn und Rosmarin, wenn Veränderungen anstehen und Rosmarin und Rose bringt eine liebevolle Stimmung, ist eine Liebesräucherung. Ist die Förderung von visionären Gedanken gewollt, räuchert man mit Lorbeer, Schafgarbe und Fichtenharz. Das Räuchern mit Johanniskraut schützt gegen Angst, Melancholie, Traurigkeit und Dunkelheit - bringt Sonne.
Die richtige Ausführung
Beim Reinigen gegen den Uhrzeiger gehen und drehen, danach lüften, mit Weihrauch beenden, das verstärkt immer die Wirkung, dazu im Uhrzeigersinn mit einer drehenden Acht durch die Räume gehen. Dabei mit Affirmationen arbeiten. Also beim Räuchern gute Gedanken, wie beispielsweise Dankbarkeit für alles, haben!
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