Ein Haus der Generationen
Johannes Rottenhofer hat das Generationenhaus für sich entdeckt.
PUSARNITZ (aju). Johannes Rottenhofer ist seit über drei Jahrzehnten im Holzgeschäft tätig. Nun hat er das flexible Haus der Generationen für sich entdeckt.
Die Anfänge
"Angefangen hat alles, weil ich ein Firmengebäude für Büros und Wohnungen errichten wollte. Dann bin ich auf das neue Konzept eines Hauses gestoßen, das sich an die Bedürfnisse der Bewohner anpasst", erklärt er. Konkret heißt das, dass die einzelnen Einheiten des Hauses mit wenig Aufwand innen verbunden und getrennt werden können. Die Nassräume wie Küche und Bad können ausgetauscht werden und es gibt separate Eingänge, wenn nötig für jede Einheit. Ziel soll es sein, dass die Aufteilung für jede Lebenssituation passt. "Einzelne Häuser sind teurer und brauchen mehr Platz und mehrere Generationen unter einem Dach, so wie es früher einmal war, mit einer Haustür und einem Herd, ist heute nicht mehr denkbar", sagt Rottenhofer.
Anpassung an Bewohner
Abhilfe schaffen soll hier das Konzept von heutemorgen. "In der eigenen Familie mit zwei Kindern habe ich gesehen, dass ein normales Haus die Lebensphasen eben nicht optimal mitmacht. Zuerst ist man zu zweit im Haus, dann mit den Kindern und wenn diese ausziehen bleiben die Eltern zurück und das Haus ist wieder zu groß", erklärt Rottenhofer. Mit diesem Bausystem könnte dies bald der Vergangenheit angehören. "Ich bin von diesem System so überzeugt, dass ich es selbst als Erster in Österreich für unseren Bedarf von heute und den unserer Kinder von morgen realisiert habe", sagt Rottenhofer. Die Ursprungsidee für dieses Konzept kam von Johannes Kislinger, der dafür 2012 einen Architektur-Innovationspreis in London bekommen hat.
Die Entstehung
Gemeinsam mit ihm und zwei anderen Firmen hat Rottenhofer dieses Konzept weiterentwickelt und daraus das Projekt "heutemorgen" gemacht. "Zusätzlich zur Wandelbarkeit bietet dieses Haus auch eine energieeffiziente Lösung für die Zukunft. Als sogenanntes Energiewendehaus ist der Energiebedarf besonders niedrig", sagt Rottenhofer. Mit einem ausgeklügelten modularen System in der gesamten Haustechnik und einer eigenen Photovoltaikanlage kann das Haus somit, fügt man ein Speichermedium hinzu, nahezu energieautark betrieben werden. "Die Umsetzung von heutemorgen ist so gut gelungen, dass ich Freunden, Bekannten, Verwandten und jedem, der sich dafür interessiert, gerne davon erzähle. Natürlich wird dieses Haus nicht für jeden gleich interessant sein, ich glaube aber, dass der flexible, nachhaltige, energieeffiziente und auch verdichtete Wohnbau die Herausforderung der Zukunft und der nächsten Generationen sein wird", sagt Rottenhofer. Zusätzlich ist das Haus, auch wenn es auf den ersten Anschein nicht so aussieht, ganz aus Holz gebaut.
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