Höchstgelegener Winzer Kärntens
Alois Lugger baut seinen Wein "Tauriska" in einer Mölltalleitn in Dürnvellach in Obervellach an.
OBERVELLACH (pgfr). Er ist kärntenweit einer der Pioniere unter den Winzern. Sein höchstgelegenes Weingut in Kärnten in 760 Meter Seehöhe feiert im nächsten Jahr das 20-Jahr-Jubiläum.
Seine ersten Berührungen mit dem Weinbau hatte er in St. Paul im Lavanttal, dorthin nämlich heiratete seine Tochter. In St. Andrä im Lavanttal, wo der Weinbau in Kärnten seine ersten Schritte tat, gründete man den Verein "Vinum Carinthia", dem Alois Lugger im Jahr 1995 beitrat. Aus den 95 Zweigelt- und Kerner-Stöcken sind es mittlerweile 450 Reben in den Sorten Regent, Roesler, Sauvignon Blanc und Zweigelt geworden.
Den guten Gechmack seines Weins verdankt der Weinhauer auch dem unverbrauchten Urgesteinsboden, der über Jahrtausende von den Hohen Tauern über den Kaponig-Bach angeschwemmt wurde. Wie wichtig die Boden- und Laubarbeit ist, betont er. Das Weingut von Alois Lugger ist nicht biologisch, trotzdem zu neunzig Prozent bio-dynamisch bearbeitet.
Jetzt im Herbst trifft man Alois Lugger tagsüber im Weingarten. "Es gibt für mich nichts Schöneres als mich meinem Hobby, dem Weinbau, zu widmen", so der begeisterte Weinbauer. "Trotzdem", sagt er, "ist es nicht einfach Winzer zu sein. Das heurige Jahr war für unsereins wegen des vielen Regens ein schwieriges".
Eine hohe Qualitätsanforderung stellt sich Alois Lugger für seinen "Tauriska"-Wein selbst. "Qualität liegt vor Quantität", predigt er und stellt seine Weine alljährlich einer Blindverkostung in St. Andrä, die von Land und Weinbauverband im 20-Punkte-System durchgeführt wird. Jedes Jahr durfte sich der Weinbauer über eine Prämierung freuen.
Durch die Erwärmung wird ein Anbau in immer höheren Lagen möglich werden. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde in dieser Gegend schon Weinbau betrieben. Damals gab es Wärme-Periode, ähnlich wie heute. Im nächsten Ort Flattach steht nämlich eine Jungfernlese im Weingarten von Ernestine Berger vor der Tür, und dieser liegt schon auf 850 Meter Seehöhe. Alois Lugger steht mit seiner großen Erfahrung gerne mit Ratschlägen zur Verfügung und bei der Weinlese unterstützt man sich gegenseitig.
Mit Ende dieser Woche in etwa ist die Weinernte für das heurige Jahr auch schon wieder abgeschlossen. Das heurige Weinjahr hat viel Fingerspitzengefühl abverlangt. Einige Winzer mussten frühzeitig ernten. "Was der Sommer ausgelassen hat, bringt uns jetzt der Herbst", freut sich Alois Lugger. Innovative Leute im Mölltal suchen Nischenprodukte und so gibt es immer mehr Kleinwinzer. Über den Winter wird die Idee zu einem eigenen Weinbauverein möglicher Weise zur Gründung gereift sein.
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